Kosmische Kreuzfahrt
einem Schiff nach Nansal, wo sie freundlich aufgenommen wurden. Sie schlossen mit der Regierung von Nansal Handelsverträge, die sie strikt einhielten, ein reger Warenaustausch zwischen den beiden Planeten entwickelte sich. Niemand in Nansal ahnte, daß die scheinbare Friedfertigkeit der Satorer nur ein Deckmantel war. Vom ersten Tage an hatten sie die Absicht, Nansal zu überfallen, wenn sie stark genug wären, und sie verstanden es, ihre Spione in alle Fabriken von Nansal zu schicken, während sie selbst das Geheimnis der von ihnen entwickelten magnetischen Strahlen ängstlich hüteten.
Nicht alle Nansaler hatten unbegrenztes Vertrauen zu den Besuchern vom anderen Planeten. Einige kluge Männer durchschauten die Absichten, und sie beschlossen, mit gleichen Waffen zurückzuschlagen und die Geheimnisse von Sator, die ihnen vorenthalten wurden, durch Agenten ausspionieren zu lassen. Drei junge Männer, Studenten einer wissenschaftlichen Schule von Nansal, beschlossen, diese Aufgabe zu übernehmen. Es gab keinen Vertrag zwischen den beiden Planeten, der gegenseitige Besuche ausschloß, also konnten die Satorer keine Einwendungen erheben, als die Studenten den Wunsch äußerten, sich auf den Schulen Sators umzusehen. Aber es schien, als habe die Natur eine Schranke an den Grenzen Sators errichtet. Eine geheimnisvolle Krankheit raffte die Studenten dahin, andere, die ihnen folgten, erlitten das gleiche Schicksal. Wieder waren es Studenten, die eine Heimtücke der Satoren hinter dieser geheimnisvollen Krankheit vermuteten. Sie griffen also zu einer List. Jahrelang studierten sie Sprache und Sitten der Satorer, dann schlichen sie sich ungesehen auf Handelsschiffen auf dem anderen Planeten ein. Sie verbrachten sechs Jahre auf Sator, dann kehrten sie nach Nansal zurück, und was sie berichteten, rief unter den Nansalern Haß und Verbitterung hervor. Die Krankheit, die angeblich alle Nansaler auf Sator getötet hatte, war keine Krankheit – die Männer waren kaltblütig vergiftet worden. Sie hatten sterben müssen, damit geheim bliebe, was die Satorer planten.
Sie hatten eine riesige Flotte gebaut, um Nansal zu überfallen und zu unterjochen. Daß der Angriff noch nicht erfolgt war, lag daran, daß die Satorer ihre Flotte noch nicht für stark genug hielten.
Drei Jahre später erfolgte der Angriff. Wohl war es Nansal, gewarnt durch die Rückkehr ihrer Spione, gelungen, sich auf den Angriff vorzubereiten, aber ihre Flotte mußte vor den übermächtigen Kräften Sators die Waffen strecken und wurde fast völlig vernichtet. Die magnetischen Strahlen der Satorer richteten ein Zerstörungswerk sondergleichen an. Es fehlte wenig, und es wäre den Satoren gelungen, Nansal zu entvölkern. Aber die Warnung der Spione hatte Früchte getragen. In unterirdischen Gebäuden und Fabriken überlebten genug Nansaler, und ihrer intensiven Arbeit gelang die Schaffung einer Abschirmung gegen die gefährlichen magnetischen Strahlen. Über ihnen bauten die Sieger neue Städte, ahnungslos, daß tief in den Bergen ein neues Nansal entstanden war, das wieder frei sein wollte. In den unzugänglichen Schluchten des Gebirges errichteten die Nansaler endlich wieder überirdische Städte, die sie mit dem magnetischen Schutzwall umgaben. Die Satoren entdeckten die Städte natürlich nach einiger Zeit und griffen sie an, mußten aber zu ihrer Verwunderung erkennen, daß ihre Waffen die Wirkung verloren hatten. In der Unverwundbarkeit dieser Städte wuchs die neue Flotte von Nansal heran, der es später gelang, die Satorer auf ihren Planeten zurückzutreiben.
Die Satorer, obwohl geschlagen, gaben ihre Eroberungspläne nicht auf. List und Verrat sollten ihre Verbündeten sein. Sie kamen demütig und baten um Friedensschluß. Die Nansaler gingen darauf ein, sie waren des Blutvergießens längst müde. Aber die von den Satorern gestellten Bedingungen waren so unerfüllbar, daß die Verhandlungen sich jahrelang hinzogen. Nichts anderes hatten die Satorer bezweckt. Während ihre Unterhändler das Wort ‚Friede’ im Munde führten, bauten sie die größte Flotte, die die Welt gesehen hatte. Wieder wurden die Nansaler angegriffen und geschlagen, wieder mußten sie sich in ihre uneinnehmbaren Städte zurückziehen. Ihren Forschern und Konstrukteuren gelang es, kleinere und wesentlich schnellere Schiffe zu bauen, mit denen endlich ein entscheidender Schlag gegen die Flotte von Sator geführt werden konnte. Wieder bat Sator um Frieden. Diesmal waren die
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