Kosmische Kreuzfahrt
verkniffen und haßerfüllt musterte. Arcot senkte seinen Blick in den des Spions und ließ ihn nicht mehr los. Der Gefangene wurde unruhig, versuchte, das Gesicht zur Seite zu wenden, aber Arcot hatte bereits Gewalt über den Willen des anderen gewonnen. Mit der ganzen Kraft seiner Konzentration begann er den Widerstand des anderen zu zermürben. Schweiß trat auf die Stirn des Gefangenen, sein Gesicht verzerrte sich, dann erschlafften seine Züge. Unbeweglich, fast ohne zu atmen, standen die beiden sich so gegenüber, während tiefes Schweigen ringsum herrschte. Dann hob Arcot den Kopf, Genugtuung malte sich in seinen Zügen. Im gleichen Augenblick sank der Gefangene bewußtlos zu Boden.
Torlos bemerkte, daß auch Arcot am Ende seiner Kräfte war und trat neben ihn und legte ihm den Arm um die Schultern.
„Es war ein schwerer Kampf“, sagten Arcots Blicke, „aber ich bin Sieger geblieben. Mein Wille hat den Gefangenen gezwungen, seine Kenntnisse zu verraten. Deine Vermutung stimmte, Torlos! Wir vier Erdbewohner sollten getötet werden, weil die Satorer unsere Waffen fürchten. Sie planen einen neuen Angriff auf euch, aber der Zeitpunkt ist nicht bekannt. Leider weiß der Gefangene auch nichts über die neue Waffe der Satorer. Sie ist so geheimgehalten worden, daß nur drei oder vier der höchsten Offiziere über sie unterrichtet sind. Der Spion vermutet, daß selbst die Besatzung des Schiffes, in das die neue Waffe eingebaut worden ist, erst kurz vor dem Angriff Einzelheiten über ihre Wirkung erfahren wird. Er vermutet, daß der Angriff bald erfolgen wird, viele Anzeichen deuten darauf hin.“
Torlos’ Haltung straffte sich, während er die Informationen an die Mitglieder des Rates weitergab. Erst jetzt fand Arcot Gelegenheit, Wade und Fuller zu begrüßen, die nach dem Erhalt der Funkmeldung voller Unruhe auf die Rückkehr der Freunde gewartet hatten.
„Glauben Sie nicht, daß wir inzwischen müßig gewesen wären, Arcot“, bemerkte Fuller stolz. „Die Männer von Nansal haben Wort gehalten und uns mit allem versehen, was wir für die Rückfahrt brauchen. Heute sind zwanzig Tonnen Blei an Bord gebracht worden, die Wasserbehälter sind randvoll. Unsere Sauerstoffvorräte wurden ergänzt, und in der Küche liegen Berge von synthetischen Nahrungsmitteln bereit.“
„Synthetische Nahrungsmittel?“ wiederholt Arcot und verzog das Gesicht, als habe er auf eine Zitrone gebissen. „Was höre ich da? Wollen Sie uns vergiften?“
„Warten Sie ab und probieren Sie“, erwiderte Fuller ruhig. „Ich sagte Ihnen doch schon, daß die Bewohner von Nansal uns auf dem Gebiet der Chemie über sind. Ich habe die Lebensmittel gekostet; sie schmecken ausgezeichnet und sättigen hervorragend. Man hat mir versichert, daß sie alles enthalten, was der menschliche Körper braucht – bis herab zu den winzigen Spurenelementen, ohne die wir nicht existieren können.“
„Sie sprechen von der Rückkehr zur Erde, Fuller“, sagte Arcot nachdenklich. „Auch ich habe Sehnsucht, unseren Planeten wiederzusehen. Aber ich habe nicht die Absicht, die Nansaler jetzt im Stich zu lassen. Es käme mir wie Fahnenflucht vor. Sator plant einen neuen Angriff. Wenn wir nicht wollen, daß dieser Planet vernichtet wird, müssen wir Nansal helfen, den Angriff abzuwehren. Wie weit ist die Bewaffnung inzwischen gediehen?“
„Jede Stadt hat einen Projektor, der von ihrer regulären Kraftstation gespeist wird“, schaltete sich Wade ein. „Einen Molekularprojektor, um nicht mißverstanden zu werden. Die Krafterzeugung Nansals reicht für den Hitzestrahler noch nicht aus. Ich glaube, daß es trotzdem gelingen wird, jeden Angriff abzuschlagen, zumal es gelungen ist, den Projektor durch den magnetischen Schutzwall arbeiten zu lassen. Seine Anwendung reißt also keine Löcher in die Verteidigung, wie ich zuerst befürchtete.“
Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen, als Torlos verkündete, daß die Sitzung beendet sei, damit die Mitglieder des Rates sich sofort auf den erwarteten Angriff vorbereiten könnten. Der Gefangene, der inzwischen zum Bewußtsein gelangt war, wurde unter sicherer Bewachung hinausgeführt, langsam leerte sich der große Raum.
„Kommen Sie“, sagte Arcot, „kehren wir auf das Schiff zurück. Ein heißer Tag liegt hinter uns, und wenn ich etwas brauche, so ist es ein Aspirin und ein paar Stunden festen Schlaf.“
Fuller nickte zustimmend. „Mir geht es nicht anders. Wer einmal mit Nansalern zusammengearbeitet hat,
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