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Kosmologie für Fußgänger

Kosmologie für Fußgänger

Titel: Kosmologie für Fußgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Lesch
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eine kleine Drehung ausführen würde, sodass er einmal etwas mehr von seiner linken und dann wieder mehr von seiner rechten Seite präsentiert.
    Für die 59 Prozent sichtbare Mondoberfläche reicht das jedoch noch nicht aus. Hinzu kommt noch, dass der Mondäquator etwas gegen die Mondbahnebene geneigt ist. Während eines Umlaufs ist daher einmal mehr der Mondnordpol, dann wieder mehr der Südpol des Mondes der Erde zugekehrt, sodass man einmal etwas über den Nordpol, dann wieder etwas über den Südpol hinausblicken kann. Natürlich sieht man von der Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt nie mehr als genau die Hälfte der Mondoberfläche, da man von einer Kugel gleichzeitig immer nur eine Hälfte sehen kann. Die 59 Prozent ergeben sich also erst über einen ganzen Umlauf hinweg.
    Seine andere, bislang unbekannte »Rückseite«, die uns der Mond nicht zeigt, wurde im Oktober 1959 erstmals von der sowjetischen Raumsonde Luna 3 und später noch eingehender von den amerikanischen Luna-Orbiter-Sonden fotografiert. Wer nun erwartet hatte, dort etwas anderes zu sehen als auf der »Vorderseite«, vielleicht sogar von Mondmenschen bewohnte Städte, der wurde herb enttäuscht: auch hier nur grau in grau und Krater an Krater.
    Alle theoretisch errechneten Eigenschaften des Mondes und die durchs Fernrohr noch so genau beobachteten Erkenntnisse über die Mondoberfläche verblassen allerdings vor der authentischen Erfahrung der Menschen, die selbst auf dem Mond gestanden haben und sogar mit einem Mondauto auf ihm umhergefahren sind. Am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr betrat im Rahmen des Apollo-11-Programms als erster Mensch Neil Armstrong und kurz darauf Edwin Aldrin den Mondboden. Nach etwa zwei Stunden war ihre Mission schon wieder beendet, und die beiden Piloten kehrten zur Mondfähre Eagle zurück. Bei ihrem kurzen Aufenthalt auf dem Mond hatten sie eine Menge Gesteinsbrocken und auch Staub für spätere Untersuchungen in den irdischen Labors eingepackt. Sie hatten ewige Fußspuren im Mondstaub hinterlassen und als erste Menschen einen anderen Himmelskörper betreten. Trotz aller Kritik an diesem Projekt ist dieses Unternehmen vergleichbar mit den Entdeckungsfahrten eines Magellan oder Kolumbus – eine historische Tat, die für immer in den Geschichtsbüchern auf der ganzen Erde verzeichnet sein wird.
    Während der folgenden Apollo-Missionen sammelten Astronauten insgesamt rund 382 Kilogramm Mondmaterial und brachten es zurück zur Erde. Die genaue Analyse des Gesteins dauerte fast 20 Jahre und bestätigte größtenteils die Theorie der Entstehung des Mondes, wie wir sie bei der Schilderung der Impakthypothese kennen gelernt haben.

Erscheinungsformen des Mondes
    Dass sich das Gesicht des Mondes im Lauf eines Monats drastisch verändert, dürfte wohl schon jedem aufgefallen sein. Aber die wenigsten Menschen bemerken, dass es da noch einige andere Variationen im Erscheinungsbild des Mondes gibt. Zugegeben, diese Veränderungen springen nicht so sehr ins Auge wie die allmonatlichen Wechsel zwischen Neu- und Vollmond. Wer jedoch weiß, wie sie zustande kommen, wird sie auch wiedererkennen und richtig zu deuten wissen. Doch wenden wir uns zunächst den Mondphasen zu.
    Der Wechsel zwischen Neu-, Halb- und Vollmond und wieder über den Halbmond zum Neumond ist uns allen bekannt und wiederholt sich alle 29,53 Tage. Aber wieso ändert sich das Aussehen des Mondes? Während der Mond um die Erde kreist, wird logischerweise immer nur die der Sonne zugewandte Seite beleuchtet, die andere Hälfte bleibt im Dunkeln. Steht der Mond zwischen Sonne und Erde, so ist nur die dunkle Hälfte sichtbar, oder besser gesagt, unsichtbar. 14 bis 15 Tage später steht dann der Mond auf der anderen Seite der Erde und zeigt uns nun seine von der Sonne voll angestrahlte Hälfte. Jetzt haben wir Vollmond. Gehen wir von hier wieder etwa sieben Tage zurück, was gleichbedeutend ist mit sieben Tagen nach Neumond, so befindet sich der Mond von der Erde aus betrachtet genau im rechten Winkel zur Verbindungslinie Sonne-Erde. In dieser Position sieht man jeweils die Hälfte sowohl von der erleuchteten als auch von der im Dunkeln befindlichen Mondhälfte. Die Mondscheibe scheint nun in eine helle und eine dunkle Hälfte geteilt. Diese Stellung bezeichnet man als Halbmond, genauer gesagt als zunehmenden Halbmond. Halbmond herrscht auch, wenn sich der Mond auf der dem zunehmenden Halbmond gegenüberliegenden Seite der Erde befindet, jetzt ist es jedoch ein abnehmender

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