Kosmologie für Fußgänger
Zehntausendstel der Erdmasse und einer Ausdehnung von einigen hundert Kilometern. Zwei andere Kleinplaneten, nämlich Gaspra und Ida, bekamen im Oktober 1991 beziehungsweise im August 1993 Besuch von der Raumsonde Galileo, die auf ihrem Weg zum Jupiter in nur 1600 Kilometer Entfernung an Gaspra und in 3600 Kilometer Abstand an Ida vorbeiflog. Gaspra, der Kleinere der beiden, hat eine Abmessung von rund 18 x 10 x 9 Kilometern. Ida ist mit 56 x 24 x 21 Kilometern etwa doppelt so groß. Auf den gestochen scharfen Bildern, die Galileo von diesen Trabanten zur Erde gefunkt hat, kann man deutlich die ziemlich zernarbten, mit Einschlagkratern übersäten Oberflächen erkennen. Ida hat sogar einen eigenen 1,6 x 1,4 x 1,2 Kilometer großen Mond mit dem griechischen Namen für Daumen: Dactyl.
Den Vogel bei der Beobachtung von Asteroiden hat jedoch die Sonde NEAR abgeschossen, die von der NASA zum Asteroiden Eros geschickt worden war und diesen seit Anfang Februar 2000 in immer geringerem Abstand umkreist hatte. Am 12. Februar 2001 war es dann so weit. Obwohl ursprünglich gar nicht geplant, gelang es, die etwa autogroße Sonde weich auf dem Asteroiden aufzusetzen, ohne sie dabei zu zerstören. Dabei kam die Sonde so günstig zu liegen, dass die Wissenschaftler auf der Erde immer noch Funksignale von NEAR empfangen können. Es wird sogar darüber spekuliert, ob es nicht gelingen könnte, NEAR erneut von EROS abheben zu lassen.
Von besonderem Interesse sind natürlich solche Asteroiden, die auf ihrem Weg die Erdbahn kreuzen und eventuell mit der Erde kollidieren können. Der Asteroid Hermes hatte sich schon mal bis auf eine Entfernung von etwa 750 000 Kilometer angenähert, entsprechend dem doppelten Abstand der Erde zum Mond. Mittlerweile hat man eine Menge solcher Kleinobjekte mit Größen von etwa zehn bis zu 300 Metern gefunden. Die geringste Distanz von allen hatte bisher ein Asteroid mit der Bezeichnung 1994 XM. Er raste nur 110 000 Kilometer entfernt an der Erde vorbei. Trotz intensiver Überwachung des Himmels glauben die Asteroidenbeobachter, dass nahezu jeden Tag mindestens ein mehr als zehn Meter großer Klumpen unerkannt die Erde in vergleichsweise ähnlich knapper Entfernung passiert.
Um möglichst frühzeitig vor einem eventuellen Einschlag warnen zu können, wurde 1995 von der nationalen Luft- und Raumfahrtbehörde der USA das Beobachtungssystem NEAT (Near Earth Asteroid Tracking) auf Hawaii installiert. Seit Anfang 2000 überprüft man mit einem 1,20-Meter-Teleskop von Maui aus den Himmel automatisch 18 Tage pro Monat auf der Suche nach erdnahen Asteroiden und Kometen. 271 möglicherweise der Erde gefährlich werdende Asteroiden sind bereits registriert. Alle sind größer als 150 Meter und können der Erde näher als 20 Mondentfernungen kommen. Aufgrund ihrer bekannten Bahndaten ist jedoch nicht zu befürchten, dass einer von ihnen mit der Erde kollidiert. Aber das kann sich natürlich ändern.
Für den Fall, dass doch mal einer direkt Kurs auf die Erde nehmen sollte, haben einige Wissenschaftler ein Szenario vorgeschlagen, bei dem eine nukleare Explosion in der Nähe des Asteroiden diesen zerstören oder aus der Bahn werfen soll. Allerdings wäre das mit einem großen Risiko behaftet. Ein Sprengkopf, der an der falschen Stelle explodiert, könnte unbeabsichtigte Folgen haben. Wissenschaftler geben daher auch zu bedenken, dass ein Hagel aus vielen Bruchstücken des zersprengten Asteroiden größeren Schaden anrichten könnte als ein einziger, wenn auch größerer Einschlag.
Kometen
Wenn man von Kometen spricht, so fällt einem vermutlich spontan der berühmte Halley’sche Komet ein, der möglicherweise bereits 2467 vor Christi Geburt erstmals gesichtet wurde. Doch erst rund 4000 Jahre später, nämlich 1682, gelang es dem englischen Astronomen Edmond Halley, die Bahn dieses Kometen zu berechnen. Er vermochte nachzuweisen, dass er für einen Umlauf um die Sonne 76 Jahre benötigt und dass auch die in den Jahren 1531 und 1607 gesichteten Erscheinungen alle auf denselben Kometen zurückzuführen waren. Auf Grund seiner Berechnungen wagte Halley auch die Voraussage, dass der Komet im Jahre 1759 wieder am Himmel erscheinen würde. Als sich die Prognose bewahrheitete, gab man schließlich Halley zu Ehren diesem Himmelsvagabunden seinen Namen.
Bis dahin wurden die Kometen allgemein als Unheilbringer angesehen, und noch 1456 verfluchte Papst Calixtus III. den in diesem Jahr gesichteten Halley’schen Kometen
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