KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld
rannte auf die Straße, um ihn zu stellen. Kaum hatte ich den Kopf aus der Tür, wurde auf mich geschossen.« Er trank sein Glas aus und stellte es zurück. »Ich verlor den Mut«, schloss er leise. »Ich wechselte die Wohnung, versteckte mich, traute mich nicht mehr auf die Straße. Edgar versorgte mich.« Er zeigte auf die Flasche. »Hauptsächlich damit.«
In Ordnung, wir hatten das Geständnis Albert Levingstones. Er war kein schlechter Kerl, nur ein armer Hund, der der Versuchung nicht widerstehen konnte und von den Gangstern hereingelegt wurde.
Ich legte ihm ein Bild von Means vor, das ich bei mir trug. »Ist das Dexter?«
»Nein«, sagte er, »… oder… Ist es eine schlechte Aufnahme?«
»Nein, es ist ein einwandfreies Bild. Der Kerl sieht genau so aus.«
»Dann ist er nicht Dexter, obwohl auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden ist.«
»Haben Sie keine Ahnung, wo die Druckerei sein könnte, Levingstone?«
»Nur eine ganz schwache Vermutung. Als ich dort war, hörte ich ein oder zwei Mal eine Schiffssirene. Ich nehme daher an, dass es in der Nähe des Hafens ist, aber ich bin nicht sicher.«
Ich zeigte ihm die beiden Noten mit der gleichen Nummer. »Diese Scheine haben uns auf die Spur gebracht. Können Sie sich erklären, wieso die Nummern gleich sind?«
Er lachte laut auf. »Da haben die Fälscher Pech gehabt. Die Nummern werden automatisch durch ein Zählwerk aufgedruckt. Das Ding muss eine Hemmung gehabt haben und hat zwei Scheine mit den gleichen Nummern bedruckt. Bei der Überprüfung wurde es übersehen, verständlich, sie haben keine geschulten Fachleute.« Er lachte wieder. »Dann nützen allerdings auch meine guten Platten nichts.«
»Und warum fürchteten Sie sich immer noch vor der Bande? Sie haben sie nicht angezeigt. Sie wissen fast nichts. Es besteht kein Grund, Sie zu beseitigen.«
Er fuhr sich nervös durch seinen Haarschopf. »Sie kennen Dexter nicht, Mr. Cotton. Ich weiß, wie er aussieht. Ich kann als Zeuge gegen ihn auftreten. Dexter wird niemals einen Mann am Leben lassen, von dem er Verrat befürchten muss.«
Kein Wunder, dass mir bei diesen Worten William Means einfiel, aber sie konnten nicht identisch sein. Levingstone hatte das bei der Fotografie behauptet. Sicherlich war die Ähnlichkeit ein Zufall.
Ich stand auf. »Wir werden Sie an einen Ort bringen, an dem Sie vor Dexter und seinen Leuten nichts zu befürchten haben. Und den guten Edgar nehmen wir auch mit. Daran lässt sich leider nichts ändern.«
»Ja«, sagte er, »das sehe ich ein.« Er nahm seinen Hut vom Haken, zog einen Mantel an, und wir gingen durch das dunkle Treppenhaus hinunter. In unserem Wagen fuhren wir zum Hauptquartier und brachten sie in eine Zelle. Es war übrigens die gleiche Zelle, die Means beherbergt hatte, bevor er uns seinen Streich spielte.
***
Den ganzen nächsten Tag nahm sich Mr. High Levingstone und Esher vor… Es war bald klar, dass beide die Wahrheit sagten. Der Maler erkannte an den Bildern aus der Verbrecherkartei Peddy Whoole als einen der Männer, die er in der Druckerei gesehen hatte. Auch die »Ratte« erkannte er nach meinen Beschreibungen.
»Immerhin ein Fang, der uns weiterführen wird«, sagte der Chef, nachdem beide abgeführt worden waren. »Albert Levingstone wird der Angelhaken sein, an dem der große Fisch sich festbeißt.«
Mehr sagte er nicht, und wir waren entlassen; wie wir später feststellten, nicht nur für einige Stunden, sondern für volle drei Tage. Endlich rief uns High.
»Setzt euch, Jungens«, sagte er und stand auf, um im Zimmer auf und ab zu gehen, wie er es immer tat, wenn er uns einen Plan erläuterte. »Albert Levingstone ist der Meinung, dass Dexter ihm nach dem Leben trachtet, um einen unerwünschten Mitwisser zu beseitigen. Ich teile seine Ansicht. Wenn wir die Fälscher wissen lassen, wo der Maler sich aufhält, werden sie versuchen, ihn abzuknallen.«
»Schicken Sie ihnen eine Postkarte«, sagte Phil vorlaut.
»Leider weiß ich die Adresse nicht, sonst ließe ich die Einladung durch eine Hundertschaft Cops überbringen«, lächelte der Chef. »Aber auch so ist die Geschichte einfach genug. Wodurch wird ein Maler bekannt? Durch seine Bilder. Veranstalten wir also eine öffentliche Ausstellung seiner Bilder, und geben wir es in allen Zeitungen bekannt. Ich nehme an, auch Mr. Dexter und Means lesen hin und wieder eine Zeitung.«
Er nahm ein Blatt vom Tisch und reichte es uns. Es war offensichtlich das Manuskript zu einem
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