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KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

Titel: KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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packte ich zu. Ich riss die Tür auf, stürzte mich auf den ersten Mann, riss ihn an mich heran, so eng, dass er mir als Schild diente und sprang vier, fünf Schritte zurück. Das dauerte nur eine Sekunde, vielleicht noch nicht einmal. Ich kam bis auf die ersten Stufen der Treppe nach oben, bevor die Gangster begriffen, was geschehen war. Es blitzte und krachte von allen Ecken und Kanten, von der Haustür, von Phil aus dem Wohnzimmer und Fred aus der Küche. Ich fühlte, wie der Bursche in meinen Armen, der bisher keine Bewegung der Abwehr gemacht hatte, zwei-, dreimal aufzuckte und dann schlaff wurde.
    Irgendwer brüllte: »Eine Falle! Zurück, Jungens, schnell weg!«
    Sie stolperten die Stufen herunter, rannten sich gegenseitig hindernd zum Wagen, aber es war längst zu spät für sie. Mit heulenden Motoren hatten sich unsere beiden Lastwagen quer über die Straße gestellt. Der Fluchtweg war ihnen abgeschnitten.
    Ich ließ den Burschen los, den ich mitgezerrt hatte. Er fiel zusammen wie ein Tuch und rutschte die Treppe hinunter. Es war nicht mehr viel los mit ihm. Die Kugeln seiner eigenen Kumpane hatten ihn in den Rücken getroffen.
    Wir liefen zum Fenster. Die drei Gangster standen bei ihrem Wagen, das heißt, sie hockten mit gekrümmtem Rücken hinter ihm in Deckung. Die Nacht war hell genug, um die Lastwagen quer über der Straße zu sehen.
    Ich schob das Fenster hoch. Baxter trug den Tisch mit der Funksprechanlage heran. Er reichte mir das Mikrofon.
    »Nach Möglichkeit nicht auf den Mann schießen. Wenn erforderlich, nur verwunden.«
    Nach dem kurzen Feuergefecht war es wieder totenstill auf der Straße. Sicherlich waren alle Leute durch das Schießen geweckt worden, aber niemand wagte, Licht zu machen.
    Der Fahrer des Wagens kam vom Steuer und kroch zu den anderen. Ich hörte, wie sie miteinander tuschelten.
    »116«, sagte ich, »setzt ihnen eine Garbe vor die Füße, damit sie einsehen, dass es keinen Zweck hat, in einem der Häuser verschwinden zu wollen.«
    Von drüben ratterte eine Maschinenpistole. Die Kugeln ratschten unmittelbar vor der Front des Wagens entlang über das Pflaster und schlugen lange Funken aus dem Asphalt. Die Gangster zogen die Köpfe ein wie geprügelte Hunde.
    »Macht Schluss!«, rief ich ihnen zu. »Ihr seid umstellt. Ergebt euch!«
    Statt einer Antwort blitzte es bei ihnen auf. Unsere Fensterscheibe zerklirrte. Ich ließ mich dadurch nicht beirren.
    »Nehmt Vernunft an. Sollen wir euch wie tolle Füchse zusammenschießen?«
    »Bist du das, Cotton?«, rief einer von ihnen. Ich erkannte die Stimme.
    »Ach, der liebe Mr. Smith. Hast du deinen Chef nicht bei dir? Bedanke dich bei ihm für diese Situation.«
    Er fluchte schauderhaft, und dann schoss er. Seine Kugeln pfiffen ins Zimmer. Irgendeine Vase zerplatzte. Wir zogen die Köpfe ein und ließen ihn gewähren. Von unserer Seite fiel kein Schuss zur Antwort.
    Als er sich ausgetobt hatte, rief ich ihn wieder an: »Es ist alles sinnlos. Gib’s auf, Smith.«
    »Ich ergebe mich!«, rief jemand, aber es war nicht die »Ratte«.
    »Wenigstens ein Vernünftiger. Wirf deine Kanone fort, nimm die Hände hoch und komm ins Haus!«
    Aus dem Schatten des Autos löste sich eine Gestalt. Ich hörte einen Revolver auf das Pflaster scheppern. Der Mann nahm beide Arme hoch und kam zögernden Schrittes auf unser Haus zu.
    Er erreichte eben das Gartentor. Bei den Verbrechern lachte jemand hässlich auf. Ein Schuss krachte. Der Mann am Gartentor schrie gellend, sackte langsam in die Knie und fiel dann flach vornüber auf das Gesicht. Die »Ratte« hatte den eigenen Mann erschossen.
    Mich schüttelte der Ekel vor diesem Kerl. Gleichzeitig packte mich die Wut.
    »Treibt sie vom Wagen weg!«, befahl ich ins Mikrofon.
    Drei Maschinenpistolen ballerten aus 116 los. Die Scheiben zersplitterten an dem Wagen. Gellend klatschten die Kugeln auf das Blech. Mit lautem Knall zerplatzten die beiden Vorderreifen. Näher und näher tasteten sich die Garben an die Gangster heran. Sie mussten weg vom Wagen, ob sie wollten oder nicht. Schon zerknallte der rechte Hinterreifen. Zu allem Überfluss schoss plötzlich eine Stichflamme aus dem Auto hoch. Ein Funke hatte das auslaufende Benzin entzündet. Im Handumdrehen stand die Karre in lodernden Flammen. Hitze und Kugeln zwangen die Verbrecher, sich zurückzuziehen. Hilflos standen sie mitten auf der Straße. Der Mondschein und das flackernde Licht des brennenden Autos machten sie geradezu zu Zielscheiben. Drei waren noch

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