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KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

Titel: KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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übrig. Die Nacht war so hell, dass ich erkannte, wie die »Ratte« ein neues Magazin in den Colt stieß.
    Ich stoppte das Schießen aus 116.
    »Noch nicht genug, Smith?«, brüllte ich.
    »Du musst schon selbst kommen, mich zu holen!«, schrie er zurück.
    »Wenn ich ein Gewehr hätte, traute ich mir zu, ihn abzuschießen«, sagte Baxter hinter mir, »aber mit der Maschinenpistole zersiebst du auch die beiden anderen. Sie stehen zu eng bei ihm. Ich glaube, sie möchten ganz gern die Arme hochnehmen, aber sie haben Angst vor ihm.«
    »Na, wie ist es, Cotton«, schrie er wieder. »Holst du mich! Oder schießt uns zusammen! Aber dann erfahrt ihr nie, wo die Werkstatt ist.«
    Mit einem Satz sprang ich aus dem Fenster. Hinter mir schrie Phil: »Um Gottes willen, Jerry, bist du verrückt?«
    Ich öffnete das Gartentor mit der Linken, das durch irgendeinen Zufall ins Schloss gefallen war. In der Rechten hielt ich den Colt. Am brennenden Wagen vorbei ging ich langsamen Schrittes auf die drei Gangster zu. Die »Ratte« sah mir entgegen mit einem Gesichtsausdruck, als traue er seinen Augen nicht. Die beiden anderen Gangster wichen langsam Schritt um Schritt zurück. Auch sie starrten mich mit diesem ungläubigen Ausdruck an. Ich beachtete sie nicht. Ich wusste, sie würden nicht auf mich schießen, ich wusste das mit absoluter Sicherheit. Diese Sache ging nur die »Ratte« und mich an.
    Immer näher kamen wir uns. Beide hatten wir den Finger am Abzug. Ich sah ihm gerade in die schiefen, tückischen Augen. Zwanzig Schritte noch, fünfzehn, zwölf, zehn… Sein Gesichtsausdruck wechselte. Der hässliche Mund entfaltete sich zu einem Grinsen. Seine Augen funkelten auf. Wir schossen gleichzeitig, aber ich schoss, während ich mich fallen ließ. Ich lag kaum auf der Erde, da war schon alles vorbei. Die »Ratte« stand steif wie ein Pfahl, dann krümmte er sich langsam wie in Zeitlupe zusammen, seine Knie knickten ein, die Pistole entfiel seiner Hand, er schwankte, fiel dann nach rechts, rollte auf den Rücken. Seine Arme schlugen auseinander.
    Ich stand auf. Die beiden Gangster standen wie die Strohpuppen.
    »Hände hoch!«, befahl ich. Sie ließen die Waffen fallen und hielten die Arme in die Höhe. Als sie herankamen, erkannte, ich in dem einen Peddy Whoole. Vor mir her marschierten sie zum Haus. Ich beugte mich kurz über die »Ratte«. Mit weit offenen Augen, die nichts mehr sahen, starrte er in den Himmel.
    In den nächsten drei Sekunden wimmelte die Straße von Polizisten. Der Mann am Gartentor und der andere, den ich hereingezerrt hatte, waren ebenfalls tot. Ohne die Erledigung der »Ratte« wäre unsere Aufgabe wahrscheinlich gescheitert.
    Wir setzten die verstörten Gangster in die Küche und begannen sofort mit dem Verhör. Ich steckte Peddy Whoole und dem anderen eine Zigarette zwischen die bebenden Lippen.
    »Sei vernünftig, Peddy«, sagte ich ihm, »Ich will wissen, wo die Falschgeldwerkstatt ist. Zwing uns nicht, dich durch die Mangel zu drehen.« Er war so völlig fertig, dass er nicht einen Hauch von Widerstand versuchte. »Internationale Lagerhaus-Gesellschaft im Hafen«, japste er.
    »Deutlicher, Peddy, bitte deutlicher.«
    Er fraß die Zigarette in langen Zügen auf.
    »Ein Lagerhaus am Pier 43. Dexter ist der Besitzer. Die Druckerei ist im Keller untergebracht, den man nur durch eine Falltür erreichen kann.«
    »Gibt es einen zweiten Ausgang?«
    »Kein zweiter Ausgang.«
    Ich lachte ihm in sein verhauenes Boxergesicht. »Peddy, mit deiner Visage kann man nicht lügen. Natürlich gibt es einen zweiten Ausgang, Füchse wie Dexter und Means setzen sich nicht in die Falle.« Ich wandte mich an den Chef. »Ich glaube, ein Großeinsatz wäre hier angebracht.«
    Er nickte und ging zum Telefon. Was er in den nächsten drei Minuten an Cops und G-men auf die Beine brachte, stellte eine hübsche Streitmacht dar. Alle schickte er in den Hafen, und er gab ihnen genaue Anweisungen, wo sie sich zu postieren hätten.
    Ich ging zu ihm auf den Flur hinaus und teilte ihm flüsternd meinen Plan mit. Er war einverstanden. »Versuchen Sie es, Jerry, obwohl sie längst Verdacht geschöpft haben müssen. Ihr Totschlägerkommando ist zu lange ausgeblieben.«
    Peddy Whoole wurde blass um die Nase, als Phil und ich ihn in unseren Wagen packten.
    »Wohin werde ich gebracht?«, stotterte er.
    Phil drückte ihm liebevoll die Null-Acht zwischen die Rippen.
    »Nicht wir bringen dich, sondern du bringst uns zu deinen Freunden. Wir nehmen an,

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