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KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

Titel: KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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dass ihr eure vortreffliche Fabrik durch einige Maßnahmen gesichert habt, und wir möchten euch gern durch einen überraschenden Besuch erfreuen.«
    Wir brausten im achtzig Meilen Tempo durch das nächtliche New York zum Hafen, und hinter uns, allerdings in einigem Abstand, brausten sämtliche G-men, die an der Sache in der 86. Straße beteiligt gewesen waren. Wenn man hinzurechnete, was der Chef per Telefon in den Hafen geschickt hatte, dann konnte man den Fälschern nur empfehlen, eiligst die Hände hochzunehmen.
    Meiner Meinung nach mussten sich, als wir ins Hafengelände einfuhren, an die fünfhundert Cops und G-men dort herumtreiben, aber nicht ein Pistolenlauf war von ihnen zu sehen. Allerdings war es eine Kleinigkeit, sich in dem unübersichtlichen Gewirr von aufgestapelten Waren, kreuz und quer stehenden Lagerschuppen, Kränen, Verladerampen, angelegten Kähnen und so weiter zu verbergen.
    Wir steuerten Pier 43 an. Die anderen Wagen blieben an der Einfahrt. Ihre Besatzung kam uns zu Fuß nach, wie es vereinbart war.
    Phil puffte Peddy ein wenig mit der Pistole und forderte ihn auf, uns auf dem kürzesten Weg zum Schuppen der »Internationalen Lagerhaus-Gesellschaft« zu führen, und versprach ihm einen angenehmen Tod, falls er Mätzchen versuchen sollte.
    Nach Whooles Anweisungen steuerte ich unseren Wagen an den riesigen Schuppen vorbei, bog um einen der großen Kräne und bremste, als er »Stopp« flüsterte.
    Der Schuppen, vor dem wir hielten, war klein im Vergleich zu den anderen, aber immer noch groß genug. Er machte einen völlig zerfallenen und verrotteten Eindruck, lediglich das Transparent mit der Firmenaufschrift »Internationale Lagerhaus-Gesellschaft« über dem großen Holztor schien neu zu sein.
    »Fahren Sie in den Schuppen«, sagte Whoole heiser. »Die Tür ist nicht verschlossen.«
    »Zeig uns den Weg zum Paradies!«, befahl ich Whoole. Er ging voran bis in die äußerste rechte Ecke des Schuppens, in der ein Stapel von zwei Dutzend Kisten stand. Zwischen zwei Kisten zwängten wir uns durch und sahen am Fußboden eine überdimensionale Falltür, groß genug, auch die umfangreichsten Güter in den Keller transportieren zu können. In die große Tür war eine kleinere Klappe für Personen eingelassen. Whoole zog sie hoch. Wir sahen die Stufen einer eingehängten Eisenleiter. Die Taschenlampe zwischen den Zähnen kletterte ich voran. Dann folgte Peddy und schließlich Phil.
    Der Raum, in dem wir uns befanden, war nur klein und natürlich stockduster. »Hier entlang«, flüsterte Whoole. Er führte uns um zwei Stützpfeiler zu einem Mauerdurchbruch in einen weiteren Raum voller Gerümpel. An der Stirnwand dieses Gewölbes sahen wir scharfe Lichtstrahlen aus den Spalten einer Tür fallen.
    Ich beugte mich zu Phils Ohr: »Hol die anderen. Ich bleibe so lange hier. Möglichst lautlos, bitte. Ich will keine unnötige Schießerei.« Er huschte ins Dunkle zurück. Fünf Sekunden lang sah ich noch den Schein seiner Taschenlampe.
    Ich bedeutete Peddy, sich mit mir hinter einen Bretterverschlag zurückzuziehen und vor allen Dingen die Schnauze zu halten.
    Fünf Minuten hockten wir hinter den Brettern im Dunkeln und in schönster Eintracht, denn Peddy wusste, dass ich die Null-Acht in der Hand hielt.
    Von der Tür her hörte ich schwache Geräusche. Irgendwer sang schauderhaft falsch den Schlager: »Was machst du am Sonntag, Baby?«
    Zwei Minuten später kam dieser dusselige Whoole auf den Gedanken, unsere Eintracht trotz der Kanone in meiner Hand zu stören. Er warf sich auf mich und versuchte,.meinen Arm mit der Pistole zu umklammern. Es gelang ihm nicht. Er riss mich zwar um, aber die rechte Hand behielt ich frei. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, ihm den Lauf vor den Kopf zu halten und abzudrücken, obwohl er über mir lag, aber ich wollte keinen Lärm, denn bis jetzt war die Sache ziemlich lautlos abgegangen. Ich zog nur die Knie an und stieß ihn zurück. Im Nu war ich auf den Beinen. »Idiot«, zischte ich, »willst du absolut das bisschen Gehirn ausgeblasen bekommen, das du besitzt.« Er schien den Rest seiner Vernunft verloren zu haben, denn er stürzte sich erneut auf mich. Ich fing ihn mit einem linken Haken ab, der ihn weit zurückschleuderte. Leider flog er dabei gegen den Bretterverschlag und die gesamte Stellage krachte über ihm zusammen.
    Das gab allerdings einigen Lärm. Der Mann hinter der Tür, dessen Baby immer noch nicht wusste, was es am Sonntag machen sollte, brach seine

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