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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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schlagen mußte, aber was sollte ich machen? Schließlich konnte ich meinen Pan nicht bei voller Beleuchtung ausführen. Ich war heilfroh, als es endlich auf neun Uhr zuging, und ich mich langsam für das Unternehmen rüsten konnte.
    Kurz vor zehn war ich fertig. Ich prüfte noch einmal das Magazin des Colts und schob die Waffe eben ins Schulterhalfter zurück, als mein Zimmertelefon schrillte.
    »Sie werden von auswärts verlangt, Sir«, sagte die Stimme von Ma-fu-lais Nachfolger. »Ich schaltete um.«
    Es knackte. »Hallo!« rief ich.
    »Wer ist dort?« fragte eine Männerstimme, die mir bekannt vorkam.
    »Cotton!«
    »Kommen Sie bitte in fünf Minuten auf die Straße. Gehen Sie sofort hinunter und hindern Sie den Portier am Telefonieren«, sagte der Anrufer.
    »Was soll ich?« rief ich, aber es war schon abgehängt worden.
    Ich überlegte nicht lange. Ich flitzte aus der Tür die Treppe hinunter. In der Halle war niemand, aber mein unbekannter Gesprächspartner schien ein Hellseher zu sein, denn der Chinesenjüngling in der Portiersloge hatte den Hörer am Ohr und drehte die Wählerscheibe. Ich nahm ihm kurzerhand den ganzen Apparat weg.
    »Sir…« stammelte er. Mit einem kurzen Ruck riß ich die Telefonschnur durch.
    »Ich weiß zwar noch nicht genau, was gespielt wird«, sagte ich, »aber mit wem wolltest du telefonieren, Süßer?«
    »Mit…«, stotterte er und verstummte.
    »Siehst du, nicht einmal eine Lüge fällt dir ein. und jetzt verhalte dich ruhig.«
    Ich ging zur Tür. Der Eingangsportier war um diese Stunde schon fort, das wußte ich. Ganz vorsichtig und langsam steckte ich die Nase um die Wand. Es war eine beliebte Methode, jemanden zu durchlöchern, wenn er aus der Haustür trat, und ich hatte nicht die Absicht, es meinen Freunden leicht zu machen.
    Die Cash Street lag menschenleer, aber gut beleuchtet da. Es hatte geregnet. Der Asphalt glänzte. Mein Mercury stand einige Schritte weiter am Bordstein. Hin und wieder glitt ein Auto mit rauschenden Reifen über die Straße, aber beim besten Willen war nichts Verdächtiges zu entdecken.
    Ich trat auf die Straße und löste mich vom Eingang. Wenn es gleich knallen sollte, war es besser, völlig frei zu stehen, um schleunigst parterre gehen zu können.
    Es knallte nicht, und ich überlegte, ob ich vielleicht zum Narren gehalten worden war, als ein Mann schnellen, fast lautlosen Schrittes auf mich zukam. Er ging auf der gleichen Straßenseite, auf der ich stand.
    Ich drehte mich ihm zu und nahm den Colt in die Hand. Mochte er, wenn er harmlos war, denken, was er wollte. Jetzt war er fast bei mir. Ich erkannte sein Gesicht und legte den Sicherungsflügel zurück, denn vor mir stand der Oberkellner Chan-Chai. Er trug einen hellen Staubmantel und hielt nichts in den Händen.
    »Ich begreife Ihre Vorsicht, Sir«, sagte er, »aber sie ist unnötig. Haben Sie den Portier am Telefonieren gehindert?«
    »Auftragsgemäß erledigt, Sir«, antwortete ich. »Und darf ich nun fragen, was Sie von mir sonst noch wollen?«
    Er sprach jetzt hastiger. »Er darf auch nicht telefonieren, wenn ich mit Ihnen fortgefahren bin. Wir müssen ihn unschädlich machen.«
    Er sagte tatsächlich »wir«. Ich schüttelte den Kopf. »Du scheinst mir ein etwas merkwürdiger Bundesgenosse zu sein, Freund. Raus mit der Sprache! Was willst du?«
    Er reagierte nicht, sondern drängte. »Bitte, beeilen Sie sich, Sir. Er darf unter keinen Umständen telefonieren.«
    Selbstverständlich glaubte ich an Falle und Trick, aber selbst mein kluges Köpfchen konnte keine Chance für Mister Chan-Chai entdecken. Ich hielt die Null-acht in der Hand und seine Pfoten waren nackt. Selbst wenn er wirklich eine Kanone in der Tasche hatte, war ihm nicht zu raten, sie zu ziehen. Ich schoß in jedem Falle schneller als er. Also gut, sahen wir uns an, wohin sich der Scherz entwickelte.
    »Vorgehen!« sagte ich und winkte mit dem Kopf.
    Er gehorchte. Wir betraten die Hotelhalle, wo der Portier immer noch ziemlich verblüfft in seiner Loge stand.
    »Bitte, erledigen Sie ihn«, sagte Chan-Chai mit einladender Handbewegung, »oder erlauben Sie Ihrem Diener, daß er es in Ihrem Auftrag tut.«
    Ich begann, den Fall komisch zu finden und mußte lachen. »Also schön, reiß die Telefonschnur ab und binde ihm die Hände und Füße zusammen, sein eigenes Taschentuch in den Mund als Knebel, das deine darüber, damit er ihn nicht ausspuckt und dann stecke ihn in die Garderobenkammer des Personals. Sie ist gleich hinter der

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