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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Ahnungen.
    Der mächtige FBI-Chef druckste ein wenig herum, bevor er endlich gestand:
    »Cotton, uns ist Dan Webster durch die Lappen gegangen.«
    »So«, grinste ich, »ich denke, es ist eine Kleinigkeit, ihn zu erwischen.«
    »Lachen Sie nicht«, brummte er. »Ich hätte um ein Haar einen meiner besten Männer dabei verloren. Lockhead, einer meiner Beamten, hörte heute morgen, daß nach Dan Webster gefahndet würde. Er hatte ihn noch gestern nacht in einer Kneipe im Hafenviertel gesehen. Also stiefelt Lockhead hin und wartet. Um acht Uhr abends erscheint Webster tatsächlich. Lockhead ist selbst ein Hüne und macht sich daher keine Sorgen wegen Websters Rauflust. Er geht an seinen Tisch, klopft ihm auf die Schulter und sagt, er solle ein wenig mitkommen. Und wissen Sie, was Webster tut? Er zieht seine Kanone und knallt mir Lockhead über den Haufen. Jetzt liegt der arme Bursche mit einem Lungendurchschuß im Hospital, und Webster ist über alle Berge.«
    »Mußte Ihr Mann nicht damit rechnen, daß der Gangster schießt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Webster war bisher dafür bekannt, daß er nie eine Kanone bei sich trug. Schießeisen waren nichts für seine Fäuste. Ein Totschläger oder eine Eisenstange, das waren die richtigen Werkzeuge für ihn. Lockhead konnte nicht ahnen, daß ihm in der Zwischenzeit irgendwer das Schießen beigebracht hatte.«
    Ich war nahe daran, mir die Haare zu raufen. Nicht daß Webster uns durch die Lappen gegangen war, war tragisch. Schlimmer war, daß er nun wußte, daß wir ihn suchten, und natürlich wußte nun der Chef des Rauschgiftsyndikates, daß wir die schwächste Figur in seinem Ring kannten. Auf keinen Fall durfte ich mehr damit rechnen, daß der Gangster während der restlichen drei Tage gefaßt wurde.
    Am liebsten hätte ich mich gleich heute abend noch ins Zeug gelegt, aber es war zu spät, um Phil und Dr. Lung zu informieren, und ohne die beiden konnte ich nichts machen. Mir blieb einfach nichts anderes übrig als die nächsten acht Stunden zu verschlafen, und acht Stunden sind eine verdammt lange Zeit, wenn man nur noch drei Tage zur Verfügung hat.
    Am anderen Morgen störte ich Phil wieder einmal sehr früh aus seinem gesunden Schlummer.
    »Auf Webster dürfen wir nicht mehr rechnen«, erklärte ich ihm. »Ich untersuche heute nacht die Ruinen nach den Opiumvorräten, Phil. Gewiß haben sie ihr Lager gründlich gesichert, und mit höchster Wahrscheinlichkeit werden sie über mich herfallen, wenn ich in die Nähe ihrer Schätze komme. Ich glaube, ich habe keine Chance, unbemerkt bis an das Lager zu kommen, wenn es überhaupt eines gibt, und Dr. Lung sich nicht geirrt hat. Ich lege auch keinen unbedingten Wert darauf, unbemerkt das Versteck zu finden, falls ihr, du und Lung, rechtzeitig genug auftaucht, um alles hochzunehmen, was sich um den fertiggemachten Jerry Cotton versammelt hat. Ich hoffe sehr, daß sich Wong-Chu darunter befindet, und daß er bereits einiges Liebenswürdiges über die mich erwartende Todesart geäußert hat. Dann können wir ihn wegen Mordversuches und Opiumbesitzes dem Richter überliefern.«
    »Vielleicht auch wegen vollendeten Mordes«, sagte Phil mit Bedeutung.
    Ich reagierte nicht. »Kannst du es riskieren, noch einmal ins ›Shanghai‹ zu gehen, um Lung eine Nachricht über mein Vorhaben zuzuschmuggeln, ohne Verdacht zu erwecken?«
    »Natürlich«, lachte er. »Ich bin furchtbar verschossen in eines der Taxigirls, Ihretwegen bin ich so häufig in der Bar. Das weiß, glaube ich, selbst der Portier schon.«
    »In Ordnung. Geh heute abend ziemlich früh hin und schieb Lung die Nachricht zu, falls er Vorbereitungen treffen muß. Nimm eine zweite Pistole mit. Ich weiß nicht, ob er eine bei sich trägt. Punkt elf Uhr abends betrete ich die Bar und trinke einen Whisky. Das gilt für euch als Zeichen, daß die Sache steigt. Sobald ich das Lokal verlassen habe, wartest du genau eine halbe Stunde. Dann kommen Dr. Lung und du mir nach. Wahrscheinlich weiß Lung inzwischen in den Gebäuden genügend Bescheid, daß er den Weg durch den Hinterhof wählen kann. Du mußt auf jeden Fall außen herum kommen. Wie und wo ihr mich findet, bleibt eurer Geschicklichkeit überlassen. Ob die ganze Sache überhaupt einen Erfolg haben wird, hängt wohl in erster Linie von unserem Glück ab.«
    »Allerdings«, meinte Phil, »das hängt wirklich vom Glück ab.«
    Ich ärgerte mich mordsmäßig, daß ich mir wieder einen ganzen Tag, den dritten, um die Ohren

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