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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Kopf.«
    »Hoffentlich«, sagte Phil und trank aus. »Und wenn sie das nicht tun?«
    »Dann müssen wir unser Köpfchen ein wenig mehr anstrengen, mein Bester. Du glaubst doch auch, daß Masson Opium besaß, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Dr. Lung teilt uns mit, daß die Opiumvorräte des alten Gauners vermutlich in den Ruinenhäusern liegen. Wenn sich unter diesem Zeug auch die Packung befindet, die Masson besaß, und wenn wir dieses Paket an Hand von Fingerabdrücken oder dergleichen identifizieren können, dann haben wir den alten Fuchs endlich gefangen.«
    »Eine Razzia?«
    »Ich werde mich bremsen. Weiß der Teufel, welche Verstecke und Schlupfwinkel die Chinesen ausgeknobelt haben. Wenn wir mit lautem Getöse angebraust kommen, finden wir vielleicht nicht ein Gramm Opium. Nein, Phil, wenn die Ruinenhäuser auf Opium inspiziert werden sollen, dann geht dein Freund Jerry allein, doch brauchst du dich noch nicht zu sorgen. Vorläufig bleibe ich brav an Mutters Schürze und vertraue darauf, daß unsere Kollegen Mister Webster fangen, daß wir mit ihm einen handfesten Zeugen bekommen, der die Hauptfiguren des Syndikates entscheidend belastet, und daß wir uns somit alle gefährlichen Bubenstreiche sparen können. Ich bin nicht verrückt darauf, Heldentaten aus Spaß an der Sache zu vollbringen, denn ich bekomme sie nicht extra bezahlt.«
    Um ehrlich zu sein, wir sorgten dafür, daß der Wirt dieser kleinen hübschen Kneipe noch einigen Umsatz machte, und vielleicht waren wir um Mitternacht zwar nicht besäuselt, aber, sagen wir, ein wenig offenherziger als sonst.
    »Phil«, sagte ich in solcher Stimmung, »eines noch quält mich geradezu. Ich gäbe ein Jahresgehalt, wenn mir ein Mensch sagen könnte, wer oder was den Rauschgiftbonzen die Gewißheit verschafft hat, daß Masson ein G-man war, und – daß ich ein G-man bin.«
    Phil versuchte durch angestrengtes Massieren der Stirn seinen Denkapparat auf Touren zu bringen. »Ich weiß es nicht«, gestand er endlich, »aber ich werde mich bemühen, mein Einkommen zu verbessern.«
    ***
    Mit einigem Unbehagen hatte ich mich lange nach Mitternacht in mein Bett im ›Five Bristol‹ gelegt, aber am anderen Morgen lag ich noch völlig intakt darin. Ich beeilte mich nicht sonderlich mit dem Anziehen, denn besonderes hatte ich für diesen Tag nicht vor. Zwei Tage von den verbleibenden vier wollte ich O’Connors Leuten zugestehen, um Webster zu fassen. Und die gleichen zwei Tage billigte ich Wong-Chu zu, seine Krieger in Frontstellung zu bringen. Wenn nach Ablauf dieser Zeit nichts geschehen sein sollte, würde ich zum Frontalangriff übergehen.
    Ich trieb mich den ganzen Tag in der Chinesenstadt umher. Ich aß dort, ich ging in ein Kino, ich hockte stundenlang in einer Teestube. Ich tat es mit Absicht, und ich lungerte auch viel beim »Shanghai« herum. Ich war sicher, daß jede meiner Bewegungen innerhalb Chinatowns dem Bocksbart gemeldet wurde, und ich wollte ihn beunruhigen. Meine Person sollte ihm auf die Nerven gehen.
    Zwischendurch rief ich bei O’Connor an, aber es lag noch keine Nachricht seiner Leute vor.
    Als das »Shanghai« seine Tore öffnete, ging ich hin. Ich setzte mich ins Hauptlokal, flirtete mit einem der Taxigirls, trank zur Vorsicht nur Bier aus Flaschen, die noch das Siegel der Brauerei über dem Verschluß trugen und grinste den Oberkellner Chan-Chai wohlgefällig an. Er lächelte zurück und verneigte sich.
    Bis Mitternacht blieb ich in der Bar, aber es ereignete sich nichts. Ich hatte damit gerechnet, daß sie wenigstens einen angeblich betrunkenen Chinesen auf mich losließen, aber nicht einmal das taten sie.
    Auch auf meinem Nachhauseweg belästigte mich niemand.
    Der Nachfolger Ma-fu-lais stand noch in der Loge.
    »Es ist angerufen worden, Mister G-man«, dienerte er. »Mister O’Connor wünscht Ihren Anruf, gleichgültig zu welcher Zeit.«
    Hoppla, sie hatten Dan Webster, freute ich mich innerlich und ließ mir den Telefonhörer reichen. Ich wählte die Nummer. O’Connor hob sofort ab. Er mußte auf meinen Anruf gewartet haben.
    »Kommen Sie sofort, Cotton«, brüllte er, kaum daß ich mich gemeldet hatte. »Es ist eine erhebliche Schweinerei passiert.«
    Ich spurtete zu dem Mercury und veranstaltete eine kleine Wettfahrt mit dem Verkehrstod zum Trillington Place.
    »Trinken Sie eins«, sagte O’Connor, als ich in seinem Arbeitszimmer stand. »Sie werden es nötig haben.«
    »Schießen Sie los«, forderte ich ihn auf und hatte schlechte

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