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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Lichtstreifen wieder. Ein anderer Chinese tauchte in der Öffnung auf und fragte irgend etwas in seiner Sprache. Ich gab meinem Gefangenen einen Stoß ins Kreuz. Er fiel auf seinen Kumpan und riß ihn von der kurzen Leiter. Ich sprang in das Knäuel hinein, landete gesund auf den Füßen und beförderte die beiden mit zwei Fußtritten auseinander.
    »So«, sagte ich, »jetzt wieder hinauf und die Falltür aus den Scharnieren gehängt.«
    Sie sahen mich verständnislos an.
    »Dalli, Freunde!«, ermahnte ich sie. Sie krochen auf die Leiter und machten sich daran, die Tür aus den Scharnieren zu schieben. Ich stand unten mit der Kanone in der Hand.
    So, jetzt würden Phil und Dr. Lung den Weg auf jeden Fall finden. Ich ließ die Kulis wieder absteigen und zwang sie, vor mir herzugehen.
    »Und jetzt zeigt ihr mir, wo ihr das Opium versteckt haltet«, sagte ich sanft.
    Sie führten mich durch einen langen, erleuchteten Kellergang. Ich sah nach der Uhr. Fast zwanzig Minuten nach zehn Uhr. Ich mußte mich beeilen, wenn ich mein Ziel noch erreichen wollte.
    Meine Gefangenen bogen in einen Seitengang ein. Einer bückte sich. Ich stieß ihn an. »Heh, vorwärts!« Er gehorchte.
    Dann standen wir vor einem Mauerdurchbruch, den ein großer Mann nur auf Händen und Füßen durchqueren konnte. Die Chinesen standen rechts und links des Loches und sahen mich zweifelnd an.
    Ich schob mir den Hut ins Genick. Den Kopf da durchzustecken, war wirklich alles andere als verlockend. Ich bückte mich und sah hindurch. Der Raum dahinter war dunkel. Ich leuchtete mit der Taschenlampe. Er schien leer zu sein.
    Die beiden Chinesen wollte ich bei diesem Unternehmen weder vor mir noch hinter mir haben. Beides war riskant, wenn ich in dem Loch steckte.
    »Kommt mal her, ihr beiden«, winkte ich.
    Sie kamen angetrottet. Mit zwei schnellen Bewegungen schlug ich ihnen den Pistolenlauf über den Schädel, nicht so fest, daß sie dabei ernsthaft Schaden nahmen, aber kräftig genug, um sie schlafen zu schicken. Sie plumpsten wie zwei Säcke auf den Boden.
    Ich machte mich an meine Tunneldurchquerung. Ich war sehr vorsichtig. Ich steckte nur die Nase hindurch und leuchtete den ganzen Raum ab. Da war ein Kistenstapel, aber sonst schien er wirklich leer zu sein. Also kroch ich weiter, und als ich mit halbem Oberkörper hindurch war, sprang mir jemand mit Wucht ins Genick. Gleichzeitig schwirrten hinter dem Kistenstapel drei Chinesen hervor und griffen nach meinen Armen.
    Freilich hätte ich mich ein wenig wehren können. Ich hatte den Finger noch am Abzug, und wenn ich ihn durchgedrückt hätte, so wäre das den drei Chinesen trotz des vierten in meinem Nacken schlecht bekommen, aber ich wollte kein unnützes Blut. Ich rechnete fest damit, daß sie mich nicht umlegen würden, ohne ihren »Großen Herrn« vorher zu benachrichtigen. Es war fünfundzwanzig Minuten nach zehn. Wenn ich mich gemütlich überwältigen ließ, konnten noch rund zehn Minuten vergehen, bis Wong-Chu auftauchte, und ungefähr gleichzeitig mit ihm würden Dr. Lung und Phil auf der Bühne erscheinen.
    Also zappelte ich ein wenig zum Schein, und tatsächlich war auch nicht viel zu machen, wenn ich nicht schießen wollte. Sie drehten mir die Kanone und die Taschenlampe aus den Fingern, zogen mich ganz in den Raum, verknäulten mir die Arme und Beine und verwickelten mich in Stricke wie eine Spinne ihr Opfer.
    Irgendwer drehte einen Lichtschalter an. Es wurde hell im Saal. Ich sah, wo der Genickspringer hergekommen war. Oberhalb des Durchbruches gab es eine Nische, in der er gehockt hatte. Meine Gefangenen hatten ihre Leute gewarnt. Wahrscheinlich hatte der eine, als er sich bückte, eine Warnanlage ausgelöst. Anders hatte ich es auch ja nicht erwartet.
    übrigens kannte ich einen von den Burschen.
    »Hallo«, sagte ich, »hast du mir nicht schon einmal einen Whisky serviert? Du bist doch nebenberuflich Kellner, nicht wahr?«
    Sie beachteten mich nicht, sondern schnatterten aufgeregt in ihrer Sprache miteinander. Der nebenberufliche Whiskyservierer schickte einen Mann fort. Ich warf einen befriedigenden Blick auf die Uhr. Halb elf. In dieser Sekunde verließen Phil und Dr. Lung das Lokal. In spätestens zehn Minuten mußten sie hier sein.
    Die Zeit tröpfelte hin. Nach fünf Minuten hörte ich Schritte. Ich spitzte die Ohren. Jetzt, jetzt mußte Wong-Chu kommen.
    Ich biß mir auf die Lippen vor Enttäuschung. Im Durchbruch erschien nur der Kopf des Fortgeschickten. Er redete auf den Kellner

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