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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ungeheuer geschickt. Ich ging in die Falle und kam nur durch Glück wieder heraus. Einzelheiten später. Chan-Chai liegt jetzt auf einem Schuttabladeplatz. – O’Connor, schicken Sie ein Kommando hin und lassen Sie den Platz sichern. Machen Sie ruhig großes Theater, so mit Mordkommission und so weiter. Geben Sie der Presse morgen abend eine Notiz, daß ein Beamter des Bundesgeheimdienstes bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Sein Begleiter, ein Chinese, sei auch futsch. Die Notiz muß in den Abendausgaben noch erscheinen. Schicken Sie auch ruhig einen Ihrer Leute zu Wong-Chu. Er soll sich nach dem Oberkellner erkundigen und durchblicken lassen, daß wir den Bocksbart im Verdacht haben. Interessieren Sie sich auch für den Empfangsjüngling im ›Five Bristol‹, aber nehmen Sie ihn nicht fest.«
    »Der Bursche hat sich schon bei der Ortspolizei gemeldet«, knurrte O’Connor. »Er erzählte eine konfuse Geschichte von Niederschlag und Fesselung.«
    »Die Geschichte ist in Ordnung, nur war sie vorher verabredet.«
    »Und was bezwecken Sie mit allem, Cotton?«
    Ich genehmigte mir noch einen Whisky. »Einfach, daß Wong-Chu in maßlose Überraschung gerät, wenn ich Leiche morgen abend seine Opiumvorräte inspiziere, so in Überraschung, daß er seine Vorsicht vergißt und sich kopfschüttelnd zu dem gefesselten Jerry Cotton und den Opiumbehälter stellt, und wenn er dann in diesem Augenblick hochgenommen wird, dann soll er ruhig dem Richter erzählen, er habe von dem Opiumschmuggel seiner Angestellten und Diener keine Ahnung gehabt. Dann glaubt es ihm nämlich kein Geschworener mehr.«
    »Und wegen Massons Tod können wir ihn nicht anklagen?«
    »Anklagen schon, aber nicht beweisen. Die eigentliche Arbeit dürfte Chan-Chai besorgt haben, und er ist tot.«
    Der Arzt kam mit Heftpflasterkasten, der Jodflasche und warmem Wasser. Er beschäftigte sich gründlich mit meiner lädierten Figur. Phil ging mit in die Duschräume und behandelte mich wie eine Mutter ihr Baby, bis seine besorgte Miene mir zu dumm wurde, und ich ihm androhte, ihn im Anzug unter die Brause zu schieben. Von irgendwoher wurde mir ein Bademantel besorgt. Ein G-man führte uns zu einem kleinen Zimmer in der dritten Etage, wo eine Couch mit Decken für mich bereitstand.
    Vor Wonne stöhnend ließ ich mich darauffallen.
    »Phil«, sagte ich, »gib mir noch ’ne Zigarette und dann geh mal in O’Connors Büro und sieh nach, wie fest er die Whiskyflasche verschlossen hat.«
    Er kam nach fünf Minuten grinsend zurück, die Pulle in der Hand.
    Ich trank den restlichen Inhalt ziemlich schnell hintereinander weg. Phil bekam nicht allzuviel davon mit, aber ich hatte einen bestimmten Grund, warum ich gegen meine Gewohnheit soviel trank. Ich wollte schlafen, tief und traumlos schlafen, und ich hatte keine, aber auch gar keine Lust, den Kampf auf dem Schuttplatz noch einmal zu erleben.
    ***
    Als ich erwachte, war es heller Mittag, der Mittag meines vierten Tages. Ich hatte rasende Kopfschmerzen und verschluckte eine halbe Röhre Tabletten, die ich mir aus der Hausapotheke holen ließ.
    Um zwei Uhr nachmittags erschien Phil mit zwei anderen G-men. Sie brachten meine Sachen aus dem ›Five Bristol‹. Ich wusch mich und zog mich an. Phil besorgte unterdessen ein Essen aus der Kantine.
    Wir machten uns gemeinsam darüber her. Langsam, fühlte ich, kam ich wieder in Form. Ein Arzt tauchte auch auf und bestand darauf, mich neu zu verpflastern.
    Dann verleibten Phil und ich uns einige Tassen starken Kaffees ein. Er berichtete über die Ereignisse.
    »Ich glaube, Wong-Chu ist inzwischen über dein seliges Ende schon informiert. Der Jüngling in der Empfangsloge wird ihm berichtet haben, daß die Friscoer Polizei deine Klamotten abgeholt hat, um sie deinen Angehörigen zuzustellen. O’Connor spielt ganz den wütigen FBI-Chef, dem sie die Leute abgeknallt haben. Er ist persönlich zu Wong-Chu gefahren und wird dort den wilden, aber machtlosen Mann spielen. Ich denke, daß er in Kürze hier erscheinen wird.«
    Er kam um vier Uhr und ließ sich keuchend und schnaufend auf die Couch fallen.
    »Sie verlangen viel von einem Mann, Cotton«, fauchte er. »Es ist kein Vergnügen, sich von einem alten Chinesen auslachen zu lassen. Wissen Sie, was der Verbrecher sagte, als ich ihn der Beteiligung an dem Mord verdächtigte? Er bat um seine Verhaftung! Und ich mußte kneifen! Dann machte er mich noch darauf aufmerksam, daß Sie, Cotton, seinen Diener Chan-Chai schwer

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