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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Strom blasigen, hellroten Lungenblutes. Ich wußte, daß seine Chancen tausend zu eins standen. Webster mußte aufstehen. Ich drückte ihm die Kanone ins Kreuz und zwang ihn, vor mir zu gehen. Natürlich gab es trotz der späten Stunde sofort einen Zusammenlauf auf der Straße, aber ich bekam ihn bis ins Taxi.
    »Ich dachte, Sie bringen einen Chinesen«, sagte der Fahrer und ließ den Motor anspringen.
    »Dieser ist noch wertvoller!« antwortete ich. »Nächstes Polizeirevier.«
    Die nächste Polizeistation befand sich nur wenige Ecken weiter. Die Leute vom Nachtdienst sahen mich erstaunt an, als ich mit dem blutenden Webster anmarschierte, zumal ich auch nicht gerade wie frisch aus einem Schönheitssalon aussah.
    »Dies ist Dan Webster«, erklärte ich, »gegen den eine Fahndung läuft. Sperrt ihn ein, bis er vom Hauptquartier abgeholt wird. Schickt einen Arzt und einen Krankenwagen ins ›Shanghai‹. Dort liegt der alte Wong-Chu, und ich fürchte, er macht es nicht mehr lange. Telefoniert mit dem Chef O’Connor und sagt ihm, daß Jerry Cotton ihm heute nacht noch ’ne Menge Arbeit machen wird. So long, Jungens.«
    Der Taxifahrer schien Spaß an der Sache bekommen zu haben.
    »Ich glaube, ich gehe zur Polizei«, sagte er, als ich mich neben ihn fallen ließ. »Geht es da immer so lebendig zu? Wohin jetzt, Sir?«
    »Park Lane«, sagte ich, »aber halten Sie frühzeitig an der Ecke.«
    »Was wollen Sie in der vornehmen Gegend?« wunderte er sich, während er anfuhr. »Hätte nie gedacht, daß in solch feinen Häusern, wie sie dort stehen, Verbrecher wohnen könnten.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. »Dort wohnt eines der übelsten Viecher, das je auf zwei Beinen herumgelaufen ist«, sagte ich, und ich meinte genau, was ich sagte.
    ***
    Die Park Lane lag leer und verlassen im Schmucke ihrer prächtigen Vorgärten und gepflegten Bäume. Die zahlreichen Bogenlampen gaben ausreichendes Licht, aber in fast allen Häusern waren die Fenster dunkel.
    Ich pfiff leise. Aus dem Schatten einer dicken Ulme wurde mir geantwortet. Ich ging hin und traf Phil.
    »Ist er da?« fragte ich.
    »Alles in Ordnung«, antwortete er. »Ich habe selbst mit ihm telefoniert.«
    »Wieso?«
    Ich fühlte mehr als ich sah, daß er grinste. »Dort drüben ist eine Telefonzelle. Ich ließ mich mit ihm verbinden, nannte einen Namen und meldete meine hysterische Frau für morgen zu einer Untersuchung an.«
    Er lachte leise. »Ich muß sagen, er war sehr höflich zu mir.«
    »Dann also los zur letzten Szene des letzten Aktes«, sagte ich.
    Das Vorgartentor zum Sanatorium war nicht geschlossen. Wir sahen Licht im Fenster der Pförtnerloge. Ich drückte auf den Knopf der Nachtklingel. Kurze Zeit später wurde eine Luke geöffnet, der Kopf einer hübschen Schwester erschien. Sie fragte uns, was wir wünschten.
    »öffnen Sie, bitte, Schwester«, antwortete ich. »Ein Verkehrsunfall!« Sie schloß die Luke und kurz darauf knarrte die Tür auf. Ich tat einen raschen Schritt auf sie zu.
    »Entschuldigen Sie, Schwester, wenn ich geschwindelt habe«, sagte ich leise und sah ihr in die erschrockenen Augen. »Ich glaube Ihnen zwar, daß Sie ein harmloses Mädchen sind, auch ohne daß Sie es mir versichern, aber ich möchte keine unangenehmen Überraschungen erleben. Wo ist Ihr Chef?«
    »Dr. Viscount?«, fragte sie stotternd.
    »Richtig, genau diesen Herrn möchte ich sprechen.«
    »Ich nehme an, in seiner Wohnung.«
    »Schwester, ich war noch nie Gast bei ihm. Wo ist seine Wohnung?«
    »Wenn Sie um das Haus herumgehen«, gab sie zögernd Auskunft, »das weiße Gebäude im hinteren Park.«
    »Danke, ich werde es finden. Und nun wollen wir einmal sehen, wo ich Sie einsperren kann, ohne Ihnen weh zu tun.«
    Wir verfrachteten sie in den hygienischen Empfangsraum, in dem ich mit dem Doktor und seinem Chemiker gesprochen hatte. Die Rolladen waren herabgelassen. Ich schnitt die Zugseile durch, damit das Mädchen nicht aus dem Fenster türmen konnte. Bevor ich die Tür abschloß, bat ich die Schwester, keinen Lärm zu machen und sagte ihr, daß wir von der Polizei seien. Sie gab keinen Ton mehr von sich.
    Wir fanden das Haus hinter dem Hauptgebäude sofort. Es sah aus wie ein sauberes, kleines Landhaus, einstöckig und langgestreckt. In einem der Fenster brannte noch Licht.
    »Ich nehme an, er wartet auf Dan Webster«, flüsterte ich Phil zu. »Lassen wir ihn in der Meinung. – Klopf an das Fenster!«
    Während Phil leise an die Scheiben pochte, ging ich zur

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