Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
Bekanntschaft des Kleinverkäufers Slim Pastozzi, der mit Heroin handelt. Bitte, Pastozzi zunächst nicht festnehmen. Pastozzi erzählte mir, daß Opium am besten von den Chinesen in Chinatown zu bekommen sei. Ich zog daraufhin in das Hotel Five Bristol um. Suchte Verbindung zu Opiumverkäufern im Chinesenviertel. Machte Bekanntschaft des Chinesen Na-pai, ebenfalls Opiumkleinverteiler. (Verhaftung zunächst zurückstellen). Na-pai brachte mich unter größten Vorsichtsmaßregeln an seinen Lieferanten heran, ebenfalls einen Chinesen, dessen Namen ich nicht erfahren konnte. Da ich ein großes Quantum Opium zu kaufen wünschte, versprach Na-pais Lieferant eine Verbindung zu einem Erste-Hand-Händler herzustellen. Am folgenden Tage wurde ich aufgefordert, mich abends in dem Nachtlokal ›Shanghai‹ einzufinden. Ich folgte dieser Aufforderung, jedoch kümmerte sich dort niemand um mich. Für weitere drei Abende erhielt ich wiederum die Nachricht, ins ›Shanghai‹ zu kommen, ebenso für heute abend, jedoch hat sich bisher niemand um mich gekümmert. Ich machte die Bekanntschaft eines in dem Lokal beschäftigten Chinesenmädchens namens Lao-ta-pi, jedoch konnte ich bisher von ihm nichts näheres über das Unternehmen in Erfahrung bringen. Die in einem Nebenraum des ›Schanghai‹ angeblich betriebene Opiumhöhle ist lediglich ein Touristenfang und der Revierpolizei als harmlos bekannt.«
    O’Connor sah, daß ich zu Ende gelesen hatte. »Am Tage darauf erhielt ich Massons Anruf«, ergänzte er. »Danach nur noch schriftlich die Anforderung eines zweiten Beamten.«
    »Es ist also anzunehmen, daß Masson tatsächlich das Opium erhalten hat«, sagte ich. »Oder doch zumindest Kontakt mit dem Erste-Hand-Händler bekam.«
    »Es steht fest, daß er Opium erhielt«, bestätigte er. »Wir erhielten eine entsprechende Mitteilung, allerdings nicht, von Masson selbst. Schlagen Sie das erste Blatt auf, Cotton.«
    Ich tat es und fand ein kurzes Schreiben. Der Briefkopf lautete: Sanatorium Dr. Lester Viscount, San Francisco, Park Lane 812. Der Text: »An die Rauschgiftabteilung des Federal Bureau of Investigation. Gemäß der Anweisung der Rauschgiftbekämpfungszentrale vom 15. 6. des vorigen Jahres melden wir Ihnen, daß heute morgen ein Mister James Bear aus New York, zur Zeit Five-Bristol-Hotel, eine Probe Opium zur Untersuchung in unser Laboratorium brachte. Das Untersuchungsergebnis finden Sie auf beiliegendem Analysenschein. Hochachtungsvoll!«
    O’Connor nickte mit dem Billardkugelschädel. »Sehen Sie, Masson bekam also eine Probe des Opiums und ließ es im Labor untersuchen, um sicher zu sein, daß sie ihm nicht irgendein wertloses Zeug andrehten, das bei der Aushebung nicht als Beweis dienen konnte. Da die Rauschgiftzentrale voriges Jahr eine Verfügung herausgab, daß alle Laboratorien, denen Rauschgifte zur Begutachtung vorgelegt werden, Namen und Anschrift des Besitzers den örtlichen FBI-Stellen melden müssen, erhielten wir auf diesem Umweg Gewißheit darüber.«
    »Warum ließ er das Opium gerade im Labor dieses Sanatoriums untersuchen?«
    »Natürlich konnte er sich in seiner Rolle als Rauschgifthändler nicht bei einer staatlichen Untersuchungsstelle oder gar beim Polizeilabor melden. Das Sanatorium von Dr. Viscount ist ein vornehmer Laden, ein piekfeines Privatkrankenhaus, in dem sich die oberen Zehntausend die geschwächten Nerven aufmöbeln lassen. Außerdem hat Dr. Viscount einen großen Ruf als Fachmann für Rauschgiftentziehungskuren. Sie wissen doch, Cotton, daß manche zu reichen Leute aus purer Langeweile irgendeinem Rauschgift verfallen. Wir haben einige Male Leute mit sechsstelligen Bankkonten als Rauschgiftsüchtige festgestellt. Natürlich kamen sie vor den Richter wie jeder andere, und selbstverständlich verordnete ihnen der Richter eine Kur in einer Entwöhnungsanstalt, aber dann tauchte ein Anwalt auf, der es im Namen der Angehörigen durchsetzte, daß sie nicht in ein staatliches Heim kamen, sondern Dr. Viscount in Pflege gegeben wurden. Bei ihm werden sie zarter behandelt, und da er anscheinend Erfolg hat, kann es uns nur recht sein, wenn wir Steuern sparen. Daher Viscounts Ruf als Rauschgiftfachmann, und ich nehme an, Masson wußte das und wandte sich darum an ihn.«
    Ich bediente mich aus der Flasche, die auf dem Tisch stand.
    »Nach allem, was wir wissen«, sagte ich langsam, »ist der gute Arthur mit größter Vorsicht zu Werke gegangen. Ich möchte wissen, wo und wann er den entscheidenden

Weitere Kostenlose Bücher