KR114 - Ich und der Mord im Jazz
der Straße von den Killern Mantegnas umstellt. Er flüchtet von einer Seite zu anderen. Nichts zu machen. Sie kommen von überallher auf ihn zu. Er läuft auf die andere Straßenseite, läuft in einen offenen Torweg und schiebt hinter sich den schweren Riegel vor das Tor. Aufatmend lehnt er sich für Sekunden an das Tor. Weiter! Er übersieht die Schiebetür innerhalb des Torwegs, läuft auf den Hinterhof, sieht ein offenstehendes Fenster, klettert rein. Inzwischen hat der Zufall dem armen Teufel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dorothy Mercer, eine Frau, die sehr, sehr viel Geld verdienen will, hat neben ihrem Hauptberuf als Jazzsängerin einen Nebenberuf. Sie arbeitet für Mantegna. Bisher hat sie vielleicht nur kleine belanglose Sachen gemacht: Hier mal ein korrumpierter Polizeibeamter, dort mal ein Zuflücht gewähren in ihrer Wohnung. Nun aber wird sie an einem Mord indirekt beteiligt. Ortega ruft Miß Mercer in ihrer Garderobe an, erklärt ihr die Sache: ›Also, der Bursche ist bei euch. Geh runter und mach unseren Leuten das Tor auf!‹ Sie öffnet den Gangstern das Tor. Inzwischen hat Koenig in Wielys Garderobe die Dokumente in Wielys Gitarre versteckt. Er wird dort angetroffen. Der betrunkene Wiely merkt von alledem nichts. Er wird hinausgeschleppt. Man fährt mit Koenig zum Hafen. Ortega versucht als angeblicher Geschäftsführer zwei FBI-Leute in die Irre zu führen, die er wohl kennt, ohne daß sie ihn kennen. Er sieht, daß die beiden von einem Pförtner aufgeklärt werden, und verschwindet durch das Fenster des Waschraums. Wahrscheinlich fährt nun auch Ortega zum Hafen, und das Verhör des armen Koenig kann beginnen. Koenig wird zusammengeschlagen, bis er Farbe bekennt. Es war sein Fehler, daß er in seiner Habgier so lange den Einzelgänger spielte und sich nicht schon früher an die Polizei wandte. Während Dorothy Mercer auf der Bühne feteht und singt, wird Koenig mit einer Maschinenpistole zusammengeschossen. Ein Mann mit einer Magnum gibt ihm noch zwei Fangschüsse in den Kopf, und das ist Parish. Man läßt Koenig dort liegen und fährt in die Stadt. Alles glattgegangen. Parish ruft Mantegna an und sagt, Koenig sei erledigt, das bewußte Kuvert habe er in Jack Guitar Wielys Gitarre mit Klebpflaster angeklebt. Parish macht den Vorschlag, das könne Dorothy ja auf unblutige Art und Weise erledigen. Dorothy wird angerufen und erweist sich als gehorsam. Nach der Vorstellung sucht sie Jack Guitar Wiely in seiner Garderobe auf. Angeblich, um ihm ins Gewissen zu reden wegen seiner Trinkerei. Es ist ihr ja so gleichgültig, ob dieser Mann trinkt oder nicht, es ist ihr genauso gleichgültig, wie ihr alles gleichgültig ist außer ihrer eigenen Person. Sie flirtet mit Wiely, der wohl schon immer ein wenig scharf auf sie gewesen ist. Dies und die Tatsache, daß Wiely ohnehin betrunken ist, macht es ihr leicht, 'die Gitarre zu untersuchen. Sie fühlt an der beschriebenen Stelle etwas Klebriges und nimmt an, es handele sich um die Reste des Klebpflasters, das sich dort befunden hat. Also hat Wiely die Sache schon entdeckt. Sie weiß, woran sie ist, und nun kann ihr Wiely gestohlen bleiben. Sie verabschiedet sich brüsk von ihm. Wiely reagiert natürlicherweise auf diesen plötzlichen Gefühlsumschwung sauer. Er verfolgt Dorothy bis zu ihrem Wagen, will sie zurückhalten, sagt wütend, erst habe sie schön getan und nun käme sie auf die kalte Tour. Ein ahnungsloser ritterlicher und sehr verliebter junger Mann namens Danti tritt dazwischen. Dorothy fährt ab. Eine Auseinandersetzung zwischen Danti und Wiely erfolgt. Ein Mann mit Namen Parish beobachtet das und gibt es anderntags bedenkenlos zu Protokoll. Er sagt hierbei, er sei vor dem ›Haadoo‹ gewesen und habe sich eine Konzertkarte besorgt. Nun, die Konzertkasse ist um diese Zeit gar nicht geöffnet. Er ist dort, um Dorothy nach dem Erfolg ihrer Tätigkeit zu fragen. Er fährt hinter Dorothy her. Sie erzählt ihm die Sache. Also hat Wiely das Päckchen und weiß von der Geschichte. Dann Schluß! Umlegen, so bald wie möglich! Das Tragische an der Sache ist nur, daß Wiely tatsächlich gar nichts von der Sache weiß, sondern das Kuvert in den Händen eines anderen Mannes ist. Man bespricht sich mit Mantegna. Es wird beschlossen, Wiely zu efschießen. Man glaubt, man sei damit die ganze Geschichte endgültig los. Dorothy geht am anderen Morgen noch einmal zu Mantegna ins Büro und erhält dort ihre letzten Instruktionen. Sie hat nicht viel zu
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