Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
Vom Netzwerk:
neugeborenes Kind betrat ich meine Wohnung.
    Und sah direkt in die Mündung einer Tommy Gun.
    »Stick them up!«
    Was blieb mir anderes übrig?
    Gehorsam hob ich meine Händchen in den Himmel. Meine beiden Bekannten schienen von der Nacht her noch einigen Respekt vor mir zu haben. Obwohl mich der eine mit seiner Tommy Gun bedrohte, wagte es der andere doch nicht, an mich heranzukommen. Ich hätte es ihm auch nicht empfehlen mögen. Ich hätte ihn in die Schußlinie gezogen, aber leider kam er ja nicht.
    »Setz dich, Cotton!«
    »Für dich immer noch Mr. Cotton«, sagte ich, während ich’s mir in einem bequemen Sessel unseres Wohnzimmers gemütlich machte.
    Der Kerl mit der Tommy Gun grinste. Er sah nicht sehr salonfähig aus, die Spuren des nächtlichen Kampfes hatten einige dicke Beulen und schöne blaue Flecken hinterlassen.
    Den anderen aber hatte ich in der Nacht am schlimmsten zugerichtet. Seine Augen waren fast völlig von Geschwülsten verdeckt, wie überhaupt sein ganzes Gesicht nur aus Platzwunden, Beulen und blauen Flecken bestand. Er konnte so eben noch durch zwei schmale Schlitze sehen.
    Ich schwieg. Die beiden wußten offensichtlich nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Außerdem machte sie mein Schweigen nervös. Na, wenn man so etwas erst einmal weiß, schweigt man natürlich mit einer wahren Inbrunst.
    Zunächst wurde den beiden das Stehen zuviel. Also setzten sie sich auch, der mit der Maschinenpistole natürlich so, daß er mir genau gegenüber saß.
    Nach einer Weile stand das rettungslos vermanschte Gesicht wieder auf und fragte: »Hast du etwas zu trinken, Cotton?«
    Sollten die Kerle doch bechern. Mir konnte es nur recht sein, wenn sie vielleicht einen über den Durst tranken.
    »Dort in dem Schrank sind Gläser«, sagte ich. »Und dort drüben in der Küche, im Eisschrank, sind genug Flaschen für eine ganze Kompanie.«
    Das zermanschte Gesicht schleppte alles heran.
    »Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich mir auch einen genehmige?« fragte ich.
    Sie sahen mich an. Der mit der Tommy Gun entschied die Lage zu meinen Gunsten.
    »Meinetwegen«, knurrte er. »Es dürfte ohnehin dein letztes Schlückchen sein. Heute abend wirst du nämlich ausgeblasen!«
    »Freut mich!« sagte ich. »So etwas habe ich mir immer gewünscht.«
    Die Kerle stierten mich an, als ob ich nicht mehr ganz richtig sei. Ich grinste sie freundlich an.
    »Ihr müßt nur aufpassen«, sagte ich dann, »daß ihr nicht vorher das Zeitliche segnet. So etwas soll schon vorgekommen sein.«
    »Nicht bei uns!« brummte der eine.
    Ich lachte. »Gib doch nicht so an! Mit euch jämmerlichen Waschlappen nehme ich es noch immer auf. Aber das eine sage ich euch: Heute nacht seid ihr mit einem blauen Auge davongekommen. Nachher wird es nicht wieder so billig!«
    Die beiden schwiegen. Das nächtliche Abenteuer schien sie nicht begeistert zu haben. Eigentlich verständlich, nicht wahr?
    »Gegen eine Tommy Gun bist du doch machtlos, Cotton«, sagte der mit der Feuerspritze, wahrscheinlich, um sich selbst ein bißchen Mut zuzusprechen.
    Ich beugte mich vor. Der Lauf der Maschinenpistole hob sich mir entgegen.
    »Keine Angst!« lächelte ich. »Ich wollte mir nur einen neuen Whisky einschenken.«
    Ich bediente mich unter den mißtrauischen Blicken der beiden Gangster. Der eine atmete richtig auf, als ich mein Gläschen ansetzte und trank.
    Er mußte wohl befürchtet haben, ich würde den Whisky jemand ins Gesicht kippen. Die beiden mußten ja offenbar eine abgrundtiefe Angst vor mir haben. Gut, daß ich das wußte. Noch war ich jedenfalls nicht tot.
    »Was habt ihr denn eigentlich mit mir vor?« fragte ich.
    »Ganz einfach. Du wirst heute abend unter unserer Bedeckung deinen Wagen besteigen. Wir zeigen dir den Weg zu deinem Freund. Der befindet sich in einer schönen, ruhigen Gegend. Dort fällt es nicht auf, wenn wir euch beide abknallen und dann ein bißchen hinausrudern, um eure Kadaver loszuwerden.«
    »Vorläufig bin ich noch recht mobil«, grinste ich. »Und so schnell geht das mit dem Abknallen bei mir nicht. Cheerio!«
    Ich prostete den beiden zu.
    Sie fielen leider nicht darauf herein. Der mit der Tommy Gun wandte kein Auge von mir.
    Träge krochen die Minuten dahin. Der Sekundenzeiger auf meiner Armbanduhr lief unbeirrbar seine Kreise. Ich überlegte hin und her, wie ich dem Kerl mit der verfluchten Tommy Gun beikommen könnte, aber im Augenblick gab es einfach keine Möglichkeit. Er saß etwa vier Meter von mir entfernt. Wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher