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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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Börsenagentur an, von der mir bekannt war, daß sie vertrauliche Informationen für und über reiche Leute lieferte.
    »Hallo, Mr. Lemmings«, sagte ich, als ich die ölige Stimme des Mannes hörte, der die Agentur leitete und den ich zufällig einmal kennengelernt hatte. »Hier ist Jerry Cotton. Ich möchte mich gern einmal von Ihnen ein bißchen unterrichten lassen.«
    »Hallo! Freue mich, daß Sie sich mal hören lassen, Cotton. Was ist Ihnen denn eine Auskunft von uns wert? Business, is Business. Das müssen Sie einsehen!«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Die Auskunft brauche ich dienstlich. Und ich glaube nicht, daß sich der Staat dazu hergeben wird, Ihnen eine Auskunft zu bezahlen.«
    »Nee, das glaube ich auch nicht«, brummte Lemmings. »Na ja, schön, was wollen Sie wissen?«
    »In unserer gesegneten Stadt gibt es einen gewissen Mr. Richard G. Verlane«, fing ich an.
    »Den gibt es, Mann. Das ist amtlich«, unterbrach mich Mr. Lemmings. »Wenn ich Ihnen über den etwas erzählen soll, dann werde ich Sie enttäuschen. Warten Sie einen Augenblick, ich will mal eben die entsprechenden Unterlagen aus meiner Kartei herausfischen.«
    Ich wartete, bis sich Mr. Lemmings’ ölige Stimme wieder vernehmen ließ.
    »Hallo, Cotton?«
    »Ja?«
    »Ich habe es Ihnen gleich gesagt, ich muß Sie enttäuschen!«
    »Wieso?«
    (»Über diesen Burschen weiß keine Agentur der Staaten etwas auszusagen. Ist wirklich nicht unsere Schuld, wir haben alles mögliche versucht, um Informationen über diesen ehrenwerten Mr. Verlane zu kriegen. Aber der Bursche weiß auf eine verteufelt raffinierte Art seine Pläne zu verbergen.«
    »Ich hatte so etwas erwartet«, meinte ich. »Aber weiß man denn auch nicht, was für Geschäfte der Mann betreibt? Irgendwo muß er sein Geld doch herhaben!«
    Die ölige Stimme lachte.
    »Irgendwo ist gut, Cotton!« dröhnte sie. »Wenn ich Ihnen ganz unter uns und im Vertrauen etwas sagen darf…«
    »Sie dürfen! Sie müssen sogar!«
    »Dann will ich Ihnen sagen, lassen Sie die Finger von Mr. Verlane, wenn Sie etwa mit ihm Geschäfte machen wollen. Und greifen Sie zu, wenn Sie sich den Mann als Beamter vom FBI ansehen wollen. An dem Burschen ist todsicher einiges faul, oberfaul sogar! Er ist vor genau sechs Monaten in New York aufgetaucht. Seit dieser Zeit datiert sein erstes Bankkonto über sechzigtausend Dollar. Natürlich riefen mich schon am nächsten Tag eine Menge Leute an, die wissen wollten, woher der Mann das Geld hat, ob man ihn zu irgendwelchen Finanzierungen bewegen könnte und so weiter. Aber ich konnte ihnen nichts sagen, absolut nichts! So ein Fall ist in unserer Agentur zum erstenmal vorgekommen. Seither hat der Mann fast in jeder Woche ein neues Bankkonto eröffnet mit jedesmal ganz hübschen Beträgen. Alles in allem schätze ich ihn auf eine schöne runde halbe Million.«
    »Sie irren, Mr. Lemmings, sein Barvermögen an sofort bewegungsfähigen Konten beträgt nach dem Stand von heute mittag genau sechshundertunddreiundachtzigtausend Dollar. Was sagen Sie nun?«
    Mr. Lemmings schnaufte in den Apparat, daß es wie das Prusten eines Nilpferdes an mein Ohr drang.
    »Ich sage Ihnen gar nichts mehr. Da quält man sich wochenlang ab, um etwas über diesen geheimnisvollen Burschen zu erfahren, und da kommt so ein grüner Junge vom FBI und erfährt in ein paar Minuten, was ich in einem halben Jahr nicht herauskriegen konnte. Wie haben Sie das gemacht, Cotton?«
    »Ganz einfach. Ich habe zweiundsiebzig Telefonnummern angerufen.«
    »Ich habe wegen dieses Kerls schon ein paar hundert Gespräche geführt. Welche Nummern haben Sie denn angerufen, Cotton?«
    »Die richtigen, Mr. Lemmings, die richtigen.«
    »Ich kann Sie nicht ausstehen, Cotton.«
    »Danke, das erzählt mir Phil jeden Morgen. Es war mir also nicht mehr neu. Zurück zu unserem Mr. Verlane: Wissen Sie, wo der Bursche gewesen ist, bevor er nach New York kam?«
    »Man munkelt so etwas von Chicago. Aber Genaues weiß man auch hier nicht.«
    »Wie kommt man gerade auf Chicago?« wollte ich wissen.
    »Das ist eine ganz verrückte Geschichte. Irgendwo in dieser Schlachthausstadt soll ein Gesichtschirurg seinen Laden aufgemacht haben. Sie wissen doch, so ein Mann, der Ihnen Ihr Gesicht verschönt, ohne daß Narben Zurückbleiben.«
    »Weiß ich«, sagte ich ungeduldig. »Alle unsere Filmstars lassen sich ja am laufenden Band von solchen Leuten die unschönen Nasen in eine bessere Form bringen. Aber was hat das mit unserem Mr. Verlane zu

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