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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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weh.
    Phil versorgte mich mit Lektüre und mit Neuigkeiten. Destros ›Rose Bar‹ war geschlossen und Destro selbst nebst seinen Gehilfen war bereits der Staatsanwaltschaft überstellt worden, die den Prozeß gegen ihn wegen verbotenen Glücksspiels vorbereitete.
    Bei seinen Vorstrafen würde er nicht unter zehn Jahren davonkommen. Alle anderen, die unsere Leute bei der Razzia geschnappt hatten, konnten mit drei Monaten rechnen, wenn die Richter nicht milde waren und sie mit einer Geldstrafe davonkommen ließen.
    Viel interessanter waren für mich die beiden Ducks und Slay. Sie saßen so gut hinter Gittern wie die anderen. Beteiligung am Glücksspiel war ihnen nicht nachzuweisen, aber sie hatten natürlich ihre Kanonen bei sich getragen, und so konnten wir ihnen wegen unerlaubten Waffenbesitzes an den Kragen. Fraglich war zunächst noch, ob Destro gegen die drei aussagen würde.
    Wenn er auch nicht viel wußte, so konnte allein die Aussage, daß sie versucht hätten, ihn zu erpressen und einer Konkurrenzgang angehörten, erhebliche Schwierigkeiten für sie bedeuten.
    Man sollte meinen, es wäre selbstverständlich für Destro gewesen, seine Gegner möglichst tief mit in die Tinte zu ziehen, in der er selber saß, aber so selbstverständlich war das durchaus nicht.
    Wenn Slay und die Ducks eines Tages wieder in Freiheit waren, würden sie versuchen, sich an Destro zu rächen.
    Von den Ducks konnte Phil mir ein beachtliches Vorstrafenregister aufzählen. Über Slay hatten wir nichts in den Listen. Seine Papiere lauteten auf den Namen Slay Gummer. Er hatte eine Wohnung angegeben, aber nicht in der Albany Road, und seinen Beruf bezeichnete er reichlich vage als Agent. Außer der Pistole gab es kein belastendes Material gegen ihn.
    Das Auftreten der Lucky-Leute bei Mrs. Myer ergab keine neuen Gesichtspunkte. Die beiden Toten waren alte Kunden, wie sich schnell herausstellte, typische Bandenverbrecher, die mehr als die Hälfte ihrer Jahre hinter Gittern verbracht hatten.
    Ich hatte ernsthafte Sorgen um Mrs. Myer, aber Phil konnte mich beruhigen.
    Die Burschen waren, bevor sie zu mir kamen, ohne Rücksicht auf die Moral in Mrs. Myers Schlafzimmer gedrungen und hatten ihr einen Schlag in die Frisur versetzt, der sie die Ereignisse verschlafen ließ.
    Als sie wieder zu sich kam, war sie der Meinung, ich hätte ihr das Ding über den Schädel gezogen und verleumdete mich bei der Polizei als höchst verdächtigen Burschen, Sechs Tage vergingen.
    »Doktor«, fragte ich am siebenten, »kann ich wieder ausgehen?«
    »Wenn Sie Ihre Schuhe gut auspolstern, mag es gehen«, antwortete er.
    Ich wandte mich an Phil, der am Bettrand saß.
    »Hol mir einen Anzug aus meiner Wohnung, Hemd, Krawatte und so weiter und pack mir eine Lage Watte in die Schuhe, und wenn du zurückkommst, werde ich dir einen netten Plan erzählen. – Halt, sieh auch in meinem Bilderkasten nach. Da müssen noch einige Paßfotos von mir sein. Bringe sie bitte mit.«
    Ich muß noch erwähnen, daß vor zwei Tagen ein Anwalt bei der Staatsanwaltschaft erschienen war und sich erkundigt hatte, welche Anklagen gegen die Ducks und Slay Gummer erhoben würden.
    Als er hörte, daß es sich nur um ein Waffenvergehen handelte, bot er Kaution an. Es bestand kein Zweifel, daß der Richter die Kaution annehmen würde.
    Die drei Jungen mußten heute oder morgen freigelassen werden. Ich schloß daraus, daß der ›Lucky Inn‹-Chef sich vom ersten Schreck erholt und die Führung der Geschäfte wieder in die Hand genommen hatte. Damit wurde es auch für mich Zeit, erneut einzusteigen.
    Als Phil zurückkam, zog ich mich an, stellte mich auf die Füße und war hochbefriedigt, daß ich fast schmerzlos laufen konnte.
    Dann gab ich ihm zwei Paßbilder, eines, daß mich von vorn zeigte, und eines im Profil.
    »Damit gehst du zur Druckerei und kochst einen schönen Steckbrief zurecht. Ich stelle mir den Text ungefähr so vor: ›Dieser Mann, der sich Leg Russel nennt, erschoß am soundsovielten um wahrscheinlich soundsoviel Uhr da und da einen Mann, der vermutlich an seinen Verbrechen beteiligt war. Die Polizei sucht diesen Mann…‹«
    »Was bezweckst du damit?« fragte Phil mißtrauisch.
    »Bei dem Steckbrief kann der Chef von ›Lucky Inn‹ doch nicht mehr im Zweifel sein, daß ich ein treues Mitglied der Unterwelt bin, und er wird mich an sich heranlassen.«
    Ich lächelte. »Als ich damals beim FBI anfing«, sagte ich, »suchten wir einen Mann, der Pickford hieß. Ich bot mich ihm

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