Kräuterkunde
Pflanzen muß Ärzten und Laien gleichermaßen wieder zugänglich gemacht werden. Warum?
1. Kostensenkung
2. Verfügbarmachung von Heilmitteln, die unserem Organismus biologisch besser angepaßt sind.
3.
Entlastung der Ärzte
und Förderung der
Selbstverantwortlichkeit der Patienten
. Die meisten »Problemchen«, mit denen Menschen zum Arzt gehen (Erkältungen, verstauchte Zehen, leichte Schnittverletzungen usw.) können problemlos zu Hause phytotherapeutisch behandelt werden. Die notwendigen Grundkenntnisse könnten bereits in den Schulen gelehrt werden.
4.
Vorbeugung gegen Mißbrauch
. Die freie Verfügbarkeit von sachverständigem Heilkräuterwissen ist notwendig, um unverantwortlicher Scharlatanerie Einhalt zu gebieten. Mir sind Fälle bekannt, wo egobesessene »Heiler« den Kranken »gechannelte« Kräutermischungen verordneten, die recht abenteuerlich, wenn nicht gar gefährlich waren.
Nicht nur der wissenschaftlich-experimentelle Wirksamkeitsnachweis (isolierte Wirkstoffe, klinische Experimente) soll das Kriterium für die Anwendung der Heilkräuter sein. Wichtig sind vor allem jene Kräuter der Erfahrungsmedizin, deren positive Wirkung seit Generationen bekannt ist, auch wenn sie mit den gegenwärtigen experimentalwissenschaftlichen Methoden nicht oder nur teilweise erfaßt werden kann.
Damit das Potential der Heilpflanzentherapie voll zur Entfaltung kommen kann, muß Schluß gemacht werden mit der mechanistischen Idee, daß der Körper eine Maschine ist und die Aufgabe des Arztes darin besteht, diese sofort wieder funktionsfähig zu machen, damit der Mensch so schnell wie möglich wieder am Arbeitsplatz erscheinen kann. Ein derartiger »Quick-Fix« ist keine Heilung. Der Patient sollte das Recht und die Zeit haben, während des Krankseins Heilkräfte aus den Tiefen seines Wesens zu mobilisieren. Krankheit ist ein Stirb-und-werde-Prozeß, eine Art schamanistische Reise, die geistige Reifung, Vertiefung und Neuorientierung beinhaltet. Als Begleiter auf dieser Reise sind die Heilkräuter bestens geeignet.
* bekannter amerikanischer Künstler, Konstrukteur absurder Maschi nen.
Das makrokosmische
Wesen der Pflanze
Kamille
(Matricaria recutita)
Jede Pflanze, egal ob sie eine Nahrungspflanze oder eine Giftpflanze ist, kann als Heilmittel eingesetztwerden. Die Pflanzenschamanen sagen, daß jede Pflanze ihre besondere »Power« hat. Der westliche Phytotherapeut würde sagen, jede Pflanze kann unter Umständen eine mindere oder größere Verschiebung des innerkörperlichen, ökologischen Gleichgewichts bewirken. Die Kunst des Heilers besteht darin, die möglichen Wirkungen genau zu kennen.
Die Frage, warum Pflanzen diese Fähigkeit besitzen, uns heil zu machen, ist eigentlich eine Frage nach dem Wesen der Pflanzen, und der Frage: »Was sind Pflanzen?« wollen wir hier nachgehen.
Daß sie keineswegs die intelligenzlosen, dumpf-vegetativen, protoplasmischen Gebilde sind, die einem in den meisten Botanikbüchern entgegentreten, sollte klar sein. Auch wenn man in der Biaskopie keine eindeutigen Nervengewebe findet, die auf ein bewußtes Innenleben, auf Sinne und Gefühle schließen lassen, verhalten sich Pflanzen recht intelligent ihrer Umwelt gegenüber. Es ist, als ob ein organisierender Geist in ihnen tätig wäre.
Wer oder was ist es also, das den Gewächsen ihre harmonischen, geometrischen Formen verleiht? Wer bestimmt ihre Biorhythmen und steuert ihre immer komplexer erscheinende Kybernetik? Was veranlaßt sie, Mineralien und Spurenelemente in genaustens dosierten Mengen zu selektieren und zu verschiedenartigsten Molekularverbindungen zu synthetisieren?
Sir David Attenborough, dessen BBC-Serie über die Wunder der Vegetation vor kurzem europaweit über die Bildschirme lief, läßt keinen Zweifel am intelligenten Verhalten der Vegetation:
Pflanzen können sehen. Sie können zählen und miteinander kommunizieren. Sie haben die Fähigkeit, auf die leichteste Berührung zu reagieren und die Zeit mit geradezu unglaublicher Präzision zu registrieren... Der Hauptgrund, warum wir diese Fähigkeit nicht wahrnehmen ist, daß Pflanzen sich größtenteils in einer anderen Zeitdimension bewegen als wir.
Der britische Naturforscher gründet seine Aussage auf die Ergebnisse neuster botanischer Forschung und Zeitraffer beobachtungen.
Materialistische Wissenschaftler tun sich schwer, diese Intelligenz zu erklären und den Steuerungsmechanismus zu orten. Weil sie nicht wagen, den vermeintlich festen Boden ihres
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