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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Hofe hatte erhaschen können, ihr verrieten, dass der Schnitt hoffnungslos aus der Mode gekommen war), denn der Stoff war von einem herrlichen Gold, das bei jeder ihrer Bewegungen schimmerte, mit langen Ärmeln, die sich an ihren Handgelenken fast bis zum Boden öffneten. Eine dunkelrote Tunika, welche die schwere Kette von Granatsteinen um ihren Hals ergänzte, passte über das Gewand und zeugte von der Geschicklichkeit der Näherinnen auf Langumont, die tagelang an den Stickereien aus Gold und Grün gearbeitet hatten. Das Gewand war für ihre Vermählungszeremonie gedacht gewesen und trotz seines altmodischen Stils war es einem Treffen mit ihrem König gewisslich angemessen.  
    Maris war kurz davor, nervös zu werden, als sich die Türen öffneten und ein weiterer Page ihr Zeichen machte einzutreten. Sie bewahrte geradezu königliche Haltung, obwohl das Herz ihr im Halse schlug, und Maris folgte ihm ins Zimmer, wobei sie betete, dass ihr die Knie nicht nachgaben.  
    Heinrich stand direkt zu ihrer Linken nahe bei einem großen, vergoldeten Stuhl. Er war ein gutaussehender Mann, dachte sie bei sich, mit dem Haar in diesem Rotton und von muskulösem Körperbau. Maris näherte sich ihm, wobei sie feststellte, dass sich außer dem König und dem Pagen, der sie hereingebeten hatte, keine weiteren Personen im Zimmer befanden.  
    „Mein Gebieter“, murmelte sie, als sie mit einem tiefen Knicks vor ihm niedersank, ihre Stirn fast auf dem Boden. Ihre Röcke breiteten sich wie eine Wolke um sie aus und sie ordnete sie verstohlen so an, dass ihre Schuhe verdeckt wurden.  
    „Maris von Langumont.“ Die Stimme des Königs dröhnte fast durchs Zimmer, war aber freundlich. Sie konnte in ihrer Lautstärke fast ein freundliches Lachen heraushören, als er fortfuhr. „Erhebt Euch, mein Kind, ich warte schon lange darauf, die Tochter des vortrefflichen Merle von Langumont kennen zu lernen.“  
    Obwohl er nur vier Jahre älter war als sie, ziemte es sich irgendwie, dass der beeindruckende, mächtige Mann vor ihr sie „Kind“ nannte. „Ich danke Euch, Eure Hoheit“, sprach Maris zu ihm, als sie sich leichtfüßig wieder aufrichtete. „Auch ich habe eine Begegnung mit Euch schon lange gewünscht, Sire“, sprach sie, die Wärme in seinen blauen Augen flößte ihr Mut ein.  
    „Die Nachricht vom Hinscheiden Eures Vaters hat uns schwer bekümmert“, fuhr Heinrich mit seiner königlichen Stimme zu ihr fort, „es ist ein böses Schicksal, dass einer meiner treuesten Vasallen beim Versuch, seine entführte Tochter wiederzugewinnen, das Leben lassen musste. Und auf so tragische Weise.“  
    „Ja, Majestät.“ Maris Stimme war schrecklich zittrig. „Mein Vater wurde von allen geliebt und es ist eine schwerer Schicksalsschlag, dass ihn ein irregeleiteter Pfeil während meiner Rettung niederstreckte, zumal ich zu dem Zeitpunkt schon sicher entflohen war.“  
    „Ah, ja“, nickte Heinrich. „Ein schreckliches Unglück, meine liebe Maris. Aber man hat mich auch unterrichtet, dass Ihr großen Einfallsreichtum bewiesen habt bei Eurer Flucht.“ Noch bevor sie dazu etwas erwidern konnte, machte er ein Handzeichen in die Schatten hinein. „Nun, Dirick, jetzt habt auch Ihr sehen können, dass die Lady Maris noch lebt. Seid Ihr nun zufrieden?“  
    Maris erstarrte. Ihre Ungläubigkeit wurde zu entsetzlicher Scham und dann zu Ärger, als der Schatten, der aus einer dunklen Ecke hervortrat, sich in die ihr wohlbekannte Gestalt von Dirick de Arlande verwandelte. Sie wurde kreidebleich und fühlte, wie ihr jetzt etwas wild an der Schläfe pochte. In den Falten ihres Kleides ballte sie die Hände zu Fäusten, als sie sich dem König zuwandte.  
    „Bitte um Vergebung, Mylord“, sagte sie, wobei sie die Augen von dem Mann weglenkte, der an den Thron herantrat. „Ihr beherbergt einen Verräter in diesen Gemächern.“  
    „Einen Verräter?“ Heinrichs schmale, rote Augenbrauen hoben sich fragend. „Hochverrat ist eine schwerwiegende Anschuldigung, Mylady. Seid Ihr Euch da sicher?“  
    „Das bin ich, Eure Majestät.“ Maris schoss Dirick einen wütenden Blick zu, dann wandte sie sich wieder dem König zu. „Es ist dieser Mann, der mit meinem Entführer gemeinsame Sache machte, nachdem er während seines Aufenthaltes auf Langumont meinen Vater in Sicherheit gelullt hatte.“  
    Ein ganz kleines Lächeln spielte um seine Lippen, als Heinrich sich umdrehte. „Dirick, was sagt Ihr zu diesen Anschuldigungen?“  
    „Mein

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