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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Diricks Worte wurden durch einen Tritt mit dem Knie unterbrochen, das sich ihm in die Rippen bohrte, aber dieser Angriff kostete Bon den Dolch. „–zu bedanken, die Ihr Lady Maris habt angedeihen lassen.“  
    Das kurze, heftige Ringen der beiden endete mit der Klinge gefährlich nahe an Bons Hals und einer Traube aus Männern, die sich um sie scharten. Dirick kam da wieder auf die Beine, etwas außer Atem, aber doch angenehm aufgerüttelt von der plötzlichen Wendung und dem Kampf. „Geht mir aus den Augen, andernfalls werde ich Euch das zuvorkommende Verhalten, das Ihr Lady Maris angedeihen habt lassen, mit gleicher Münze zurückzahlen. Und wisst – Ihr müsst nicht ängstlich nach hinten schauen, Bon de Savrille, denn wenn ich Euch holen komme, so wird da keine Heimlichtuerei im Spiel sein.“  
    Das Gesicht verzerrt vor Wut kam auch Bon jetzt wieder hoch und schob sich durch die Menge der Schaulustigen. Und wie der Kampf sich verflüchtigte, so auch die Zuschauer, die wieder zu dem unterbrochenen Mahl zurückkehrten, mit all der Gelassenheit derer, denen solche Zwischenfälle bei Tisch schon längst zur Gewohnheit geworden waren.  
    „Ihr müsst von nun an in dunklen Gängen gut Acht geben“, murmelte eine Stimme hinter Dirick.  
    Er drehte sich zu Maris. Ihr spöttisches Lachen war nun einem besorgten Runzeln auf ihrer Stirn gewichen. „Der Mann ist ein Hanswurst“, sagte er verächtlich. Sie stand nahe bei ihm, ihr langer Ärmel streifte den Saum seiner Tunika und er wich nicht zurück.  
    „Ah, er mag ein Hanswurst sein, aber er ist es, der hier unverletzt davonspaziert, und Ihr seid es, der die Wunde hat.“ Sorge verbarg sich hinter ihrer unbekümmerten Art, als sie sich auf Zehenspitzen stellte, um sich seine Schulter zu betrachten. Dirick wurde sich bewusst, wie das Blut zunehmend einen feuchten Fleck bildete und auch dass da ein Schmerz immer stärker pochte. „Kommt, ich werde mir Eure Blessur anschauen, da Ihr Euch um meinetwillen zum Narren habt machen lassen.“  
    Ihre kurz angebundene Stimme legte einen Dämpfer auf die Zärtlichkeit, die ihr vielleicht in den Augen gelegen hatte, und Dirick empfand eine seltsame Verärgerung. „Nein, meine Dame, ich will Euch nicht dem Mahl fernhalten.“  
    Maris hob eine Augenbraue, als sie zu ihm hochschaute. „Mir ist der Appetit vergangen, da Euer Reden von Blutvergießen mir die Lust auf Speisen gründlich verdorben hat. Kommt, wenn meine Heilkünste gut genug für die Königin sind, dann kann ich Euch doch wahrlich keinen Schaden zufügen. Und während Ihr hier stehen bleibt und weiter zaudert, wird Eure Tunika restlos ruiniert!“  
    Er murmelte, dass sie ihm sehr wohl Schaden zufügen könnte, da er sich noch gut an eine Nacht fürchterlicher Pein auf einem kalten Steinboden erinnern konnte, aber letzten Endes folgte er ihr dann zum Saal hinaus. Sir Raymond blieb ihnen dicht auf den Fersen, als Maris voranging, in Richtung des Haupteingangs und zur anderen Seite von Westminster hin.  
    „Ich werde auf Eure Herrin Acht geben, Raymond, Ihr könnt zur Halle zurückkehren, um dort zu Abend zu essen.“ Der andere Mann achtete gar nicht auf Diricks Worte, als Maris kurz stehenblieb und ihm einen kühlen Blick zuwarf. „Meine Männer nehmen nur Befehle von mir entgegen, Sir Dirick.“ Dann wandte sie sich Sir Raymond zu. „Nichtsdestotrotz hat der Mann Recht. Raymond, Ihr könnt umkehren und Euch zu den anderen bei Tisch gesellen. Auch wenn er eine verwundete Schulter hat, so schwöre ich, Sir Dirick wird nicht zulassen, dass mir ein Leid geschieht.“  
    „Mylady“, setzte Raymond zögerlich an und räusperte sich dann erneut. „Aber Lady Maris, Ihr dürft ihn nicht in Euer Gemach mitnehmen! Es würde noch mehr Öl auf die Flammen gießen, die man dort hinten schon entfacht hat!“  
    Maris schüttelte den Kopf, „Agnes erwartet mich – wir werden nicht alleine sein. Ich werde ihm einen Umschlag bereiten und dann seiner Wege schicken, bevor irgendjemandem etwas auffällt. Jetzt geht schon.“  
    Auf dem langen, noch verbleibenden Weg bis zu ihrem Gemach schwiegen sie. Als sie vor der schweren Eichentür anlangten, öffnete Dirick und ging vor ihr hinein.  
    Maris stand auf der Türschwelle und schaute ihm zu, wie er den Raum mit einem scharfen Blick erfasste. Sein Blick wanderte von dem brennenden Feuer zu den Truhen, die ordentlich an einem kurzen Stück Wand aufgereiht standen, zu dem schmalen Bett, auf dem sich ein Haufen

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