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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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    „Mylady, meine Gedanken sind nie fern von Euch ... und als natürliche Folge davon wünsche ich mir dann, nie fern von Euch selbst zu sein.“  
    „Was wollt Ihr?“  
    „Nur Euch, Mylady.“  
    „Bon, ich–“  
    Ein Schrei drang aus der Ferne an ihre Ohren und beide drehten sich um, um Sir Raymond da zu erblicken, wie er und seine Begleiter über die Wiese auf sie zu galoppierten.  
    „Ah, Eure Retter nahen.“ Bevor sie reagieren konnte, ergriff Bon eine ihrer Hände und, indem er den Kopf zu ihr neigte, brachte er rasch ihre Finger an seine Lippen. „Ich werde Euch haben, Mylady, und wenn es das Letzte ist, was mir auf dieser Erde zu tun vergönnt ist. Ich weiß, ich kann ohne Euch nicht leben. Obwohl Ihr mich mit Euren Giften fast umgebracht hättet, seid Ihr doch das Wasser, welches dieser durstige Mann trinken muss, das Fleisch, von dem dieser hungrige Mann speisen muss ... und seid versichert, Ihr werdet die Meine sein – mit oder ohne Ländereien.“  
    Und damit wendete Bon gerade in dem Augenblick das Pferd, als ihre Begleiter mit donnernden Hufen bei ihr anlangten, und trabte weg, in den Wald hinein.  
    „Mylady, seid Ihr verletzt? Sollen wir ihm nachsetzen?“ Raymond zog neben ihr die Zügel und kam zu stehen.  
    „Nein, mir ist nichts geschehen“, erwiderte Maris, immer noch wie vom Donner gerührt, ob des plötzlichen Auftauchens und Verschwindens von Bon.  
    „Kanntet Ihr den Mann da?“  
    Sie nickte. „Ja, es war niemand Geringeres als Bon de Savrille von Breakston.“  
    „Was?“ Raymond hätte ihm da nachgesetzt, hätte Maris nicht ihre Hand gehoben, um ihm Einhalt zu gebieten.  
    „Nein, Raymond, macht Euch diese Mühe nicht. Er tat mir kein Leid, noch hat er mich bedroht – außer mit seinem Begehr, mich besitzen zu wollen.“ Sie kicherte, sowohl aus Erleichterung wie auch Belustigung. „Ich glaube in der Tat, dass Lord Bon im Grunde recht harmlos ist, da er mich ohne Weiteres einfach hätte packen können, und mit sich fortnehmen. Und um die Wahrheit zu sagen, ich würde es vorziehen, ihn zu ehelichen als Lord Victor.“ Das Lächeln erstarb ihr bei der hässlichen Erinnerung an seine Annäherungsversuche zwei Nächte zuvor.  
    „Wird Lord Victor beim König seine Ansprüche auf Euch geltend machen?“, fragte Sir Raymond, nachdem er von seinem Pferd abgestiegen war. Er stand nahe bei Maris, wie ein Beschützer, und sie gingen ein paar Schritte von den anderen drei Männern weg. Sie holte einmal tief Luft. „Ich bete zu Gott, er möge es nicht tun. Lieber wäre ich eine Verräterin oder Mörderin, als dass ich das Bett mit ihm teile!“  
    Raymond warf rasch einen Blick um sich, als wolle er sicher sein, niemand höre sie. „Nein, Herrin, niemals sollt Ihr so weit gehen müssen. Ich werde derjenige sein, der Euch vor einer so unwillkommenen Ehe retten wird, seid meiner Treue gewiss.“ Sein Blick war fest und klar. „Ich werde an Eurer Stelle hier den Mörder geben.“  
    „Sir Raymond–“  
    „Es war der Wunsch Eures Vaters, Herrin.“  
    Sie schaute zu ihm hoch, verwirrt. „Was sagtet Ihr, Sir? Es war mein Vater, der doch den Vertrag mit Victor d’Arcy aufsetzte.“  
    Raymond hielt sich wegen der Sonne vor ihm eine schützende Hand über die brennenden Augen. Sein wettergegerbtes Gesicht bestand nur noch aus grimmigen Strichen und er zog sie noch weiter weg von den übrigen aus ihrer Eskorte. „Mylady, Euer Papa erkannte seinen Irrtum, als er Euch Victor versprach, und hatte Schritte eingeleitet, um sein Angebot zu widerrufen, als wir ausgezogen waren, um Euch aus Breakston zu befreien. Er sandte mich mit einem Schreiben zum König – für den Fall, dass er die bevorstehende Schlacht nicht überleben würde und die Verlobung nicht selber rückgängig machen könnte.“  
    „Und er konnte es nicht mehr selbst tun.“ Maris’ Worte waren voller Schmerz. Tränen stiegen ihr in die Augen, weil sie die Person, die sie am meisten auf der Welt liebte, verloren hatte.  
    „Nein, es war ihm nicht vergönnt ... und es zerrreißt mich fast, dass ich nicht da war, um ihm in der Schlacht den Rücken freizuhalten, so kurz die Schlacht letztendlich auch war. Denn man öffnete uns die Tore, kaum hatten die Männer die Pfeile angelegt. Aber anstatt dort zu sein, brachte ich das Schreiben zum König. Ich war Eurem Vater treu ergeben und jetzt bin ich es Euch. Bis in den Tod.“  
    Sie legte ihm eine Hand auf den muskulösen Arm. „Ich danke Euch,

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