Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin
ausfloss, und zurrte das Tuch dann fest.
Dann wollten ihre Hände aber nicht von ihm lassen: sie strichen über das dichte Haar an seinem Nacken, zogen ein paar Strähnen davon von unter dem Verband hervor und strichen dann über seine unverletzte Schulter. Diricks Brust schwoll an, als er einen einzigen, reichlich zittrigen Atemzug tat und dann blieb er ganz still sitzen.
„Ihr habt viele Wunden“, sagte Maris, während sie mit einem Finger über eine Narbe strich, dann über eine andere und noch eine ... seine Haut war warm und glatt, die leichte Gänsehaut tauchte überall da auf, wo sie ihn berührte.
„Und keine davon wurde mit so viel Umsicht bedacht wie diese hier.“ Seine Stimme war rau. Er reichte über die gesunde Schulter nach hinten und bekam da eine Hand von ihr zu fassen, die er nach vorne zog, wohin er den Kopf drehte, um ihr einen Kuss auf die Finger zu pressen, und dann drückte er ihre Hand fest gegen die Mitte seiner Brust...
Vorne war er ganz heiß, wegen des Feuers da in seiner Nähe. Sie streichelte mit der Hand durch das krause Haar, über die harten, hervortretenden Muskeln dort, strich über eine flache Brustwarze und tastete entlang dem Knochen, diese Kante, die ihm senkrecht in der Mitte herunterlief. Das Prickeln, das in ihren Fingern begann, strömte ihr plötzlich durch den gesamten Körper, bildete sogleich einen ganzen See in ihrer Mitte, der sie wärmte und ihr Innerstes aufwühlte. Ihre Brust hob sich, Brüste schoben sich gegen seinen Rücken und ihr Atem wurde flach und kam stoßweise.
Sie wollte mehr. Sie wollte alles von ihm.
Bei diesem Gedanken keuchte Maris auf, zog ihre Hand weg und tat einen Schritt nach hinten. Bevor sie etwas sagen konnte, um sich ihm zu erklären, fuhr Dirick vom Schemel hoch und drehte sich mit dunkel glitzernden Augen und einem angespannten Mund zu ihr um.
„ Jesù , Maris“, hauchte er, als er die Arme nach ihr austreckte. Er war wunderschön, dunkel, männlich: bestand nur aus Muskeln und dichtem, wildem Haar, das sich vor dem flackernden Feuer scharf abzeichnete, als er dort hoch über ihr stand.
Sie wehrte sich nicht, als er sie an die ganze, harte Länge seines Körpers zog. Sie sank gegen ihn, ihre Hände an seinen Schultern, kippte den Kopf nach hinten, um seinen Kuss zu empfangen. Sein Mund bedeckte ihren, verzweifelt und hungrig, und Maris spürte, wie es sie in einen Strudel aus Hitze und Feuer hineinzog, und sie erwiderte seinen Kuss, vergaß, wo sie war und dass sie noch atmen musste...
Die Wärme seiner nackten Brust, das Gefühl von seinem drahtigen Brusthaar und der erhitzten Haut, dieses glatte Spiel seiner Muskeln ... alles an ihm drückte sich gegen sie, brannte sich durch den dünnen Stoff ihres Gewands. Ihre Brüste fühlten sich eingeengt an, drängten sich an ihn, ihr Innerstes war wie abgeschnürt und gleichzeitig geschwollen und feucht. Als sie eine Hand nach oben streckte, hinein in sein dichtes Haar und die andere runter auf seine Brust, löste er sich so weit von ihr, dass er auf sie hinab schaute.
Die Intensität in seinen Augen, das drängende Bedürfnis darin, machte, dass es ihr den Magen abschnürte. Sie begegnete seinem Blick, streckte die Hand nach oben, um seine geöffneten Lippen mit zitternden Fingern zu berühren. „Es ist nicht richtig“, flüsterte Maris mit schwacher Stimme.
Er umschloss ihre Hand mit seiner und drückte seine Lippen an die zarte Stelle ihres Handgelenks. Sein Mund schloss sich um die weiche Wölbung ihrer Handfläche, biss sie sanft, glitt mit zärtlichen Lippen über die Innenfläche ihrer Hand. Seine Zunge glitt hervor, um feucht und fest zwischen zwei Fingern durchzustoßen, und Maris schloss die Augen, taumelte gegen ihn, als ein scharfer Stachel der Lust sich wie ein Pfeil in ihren Bauch grub. Und noch tiefer.
Seine Hände umfassten ihre Schultern. „Ich will Euch“, seine Worte waren hervorgepresst, fast grob, als ob er sie sich aus dem Innersten seiner Selbst abringen müsste. „Ich habe keinen Anspruch auf Euch, aber der Herr steh mir bei, ich will Euch.“
Sie schüttelte mit dem Kopf, zwang sich dazu, sich von ihm zu lösen, trotz dieses Begehrens, das sie fast zerriss. „Nein. Ich darf Euch nicht geben, was des Königs ist.“
Seine Augen wurden auf einmal schwarz und sein Gesicht erstarrte, vor Schock ganz blass. „Heinrich?“
Maris begriff seinen Irrtum. „Nein, Dirick, Ihr habt mich missverstanden“, sie zog
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