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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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werden, dass er den Griff des Messers anschauen konnte, das der kampfbereite Mann vor ihm so fest gepackt hielt.  
    „Was sagtet Ihr, Sir?“, verhöhnte ihn Bon. „Ihr verlangt Antworten von mir, wo Ihr es doch wart, der sich meine Gastfreundschaft unter falschem Vorwand erschlichen hat.“  
    Dirick riss plötzlich den Blick von Bon weg, hin zu einem Punkt hinter diesem und streckte die Hand aus, als wolle er etwas fangen. Die List erfüllte ihren Zweck und der andere Mann wurde abgelenkt, was ihn dazu brachte, nur den Bruchteil eines Augenblicks den Blick weg von Dirick wegzulenken. Es reichte vollauf, um Dirick seinen Plan in die Tat umsetzen zu lassen, als er mit dem Knie zu einem mächtigen Schlag ausholte, Bons Handgelenk rammte und den Dolch scheppernd über den Boden fahren ließ. Er trat näher an Bon heran, der Mund eine harte Linie und murmelte zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, „was habt Ihr mit ihr gemacht?“  
    Bon packte Dirick vorne an der Tunika und schob ihn zur Seite. „Lasst mich in Ruhe mein Mahl beenden.“  
      Bevor Bon an seinen Platz zurückkehren konnte, packte ihn Dirick an der Schulter und zerrte ihn rücklings zu sich. „Wo ist Lady Maris?“  
    „Lasst ab, Krummschwanz.“ Er streifte Diricks Hand weg und holte zum Schlag aus.  
    Dirick duckte sich und war sich bewusst, dass jetzt noch mehr Leute herschauten. Er packte Bons Tunika und zerrte ihn an sich, so dass sie jetzt Brust an Brust standen. Der Gestank von Ale blies ihm da ins Gesicht und Dirick konnte ein Stück Fleisch erkennen, das Bon vorne zwischen zwei Zähnen steckte. „Bei den Gebeinen Jesu, Mann, sagt mir, was Ihr mit Lady Maris gemacht habt.“  
    Bon gelang es, ihn mit einer kräftigen Bewegung von sich zu stoßen, und Dirick kam aus dem Gleichgewicht. „Ich habe Euch nichts zu sagen, Kerl, das ich nicht mit dem Stahl meines Dolches sagen könnte. Und damit gebe ich Euch gerne Antwort.“  
    „Ich schwöre, wenn Ihr ihr ein Haar gekrümmt habt, werde ich Euch zu Hackfleisch–“  
    „Es trifft sich wohl ausgezeichnet, dass meine Haare keinen Schaden genommen haben“, ertönte eine liebliche Stimme hinter ihm, „ansonsten würde das Mahl Seiner Majestät gewisslich verdorben sein, bei so viel blutrünstiger Gewalt.“  
    Dirick ließ Bon da fahren und drehte sich, um Maris zu erblicken, mit Raymond und einem weiteren Soldaten an ihrer Seite – und mit einem amüsiert zuckenden Mund. Sie war unversehrt, merkte er sogleich, und sie verlachte ihn auch mit diesen wunderschönen grünen und goldenen Augen. Verlachte ihn.  
    Zornesröte stieg ihm da ins Gesicht und ihm ging auf, dass noch mehr Schaulustige hinzugetreten waren, um der Auseinandersetzung zu folgen, und dass sogar der König und die Königin schon herblickten. Die Halle, die sonst so laut war, dass selbst das Bellen eines Hundes oder das Herunterfallen eines Tellers nicht gehört wurde, war jetzt so still, wie es in einem überfüllten Saal nur möglich war.  
    „Mylady.“ Er verbeugte sich steif und schaute Maris nicht direkt in die lachenden Augen. „Ich bin nur froh Euch wohlauf zu sehen.“ Er bückte sich, um Bons Dolch aufzuheben, wobei ihm der einfache Holzgriff auffiel, und gab ihn dem anderen Mann wieder. „Wohlauf. Und so soll es ihr auch weiterhin ergehen“, sprach er und bohrte seine Augen in den finsteren Blick des anderen Mannes.  
    Als er die Worte sagte, wandten die anderen Gäste ihre Aufmerksamkeit wieder dem Essen zu, als ob dieses Schauspiel niemals stattgefunden hätte. Nach einem kurzen Blick zu Maris hin, die ihn weiterhin mit unergründlicher Miene betrachtete, drehte Dirick sich um, um wieder seinen Platz vorne in der Halle einzunehmen.  
    Irgendwie hörte er inmitten all des Lärms, der sich nun wieder über den Tischen der Gäste ausbreitete, wie sie aufkeuchte. Er wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie Bons Dolch auf ihn niedersauste. Ganz automatisch hob Dirick den Arm und die Klinge, die für seinen Rücken bestimmt gewesen war, zerschlitzte die Wolltunika an seiner Schulter und stach dort hinein. Mit einem wütenden Schrei stürzte er sich auf Bon und stieß ihn zu Boden.  
    Er kniete über dem untersetzten Mann, wobei er einen fetten Arm zu Boden in das frische Stroh dort drückte und mit dem anderen kämpfte, um den Dolch zu fassen zu bekommen.  
    „Ich hatte noch nicht“, keuchte er, „die Gelegenheit mich für die Gastfreundschaft zu bedanken, die–“,

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