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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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dunkelhaarigen Mann, der nur ein paar Reihen hinter dem Podest stand. Diricks gutaussehendes, unrasiertes Gesicht schien wie aus Stein gemeißelt zu sein und sein starrer Blick ruhte auf ihr. Brüsk drehte er sich weg, wobei er den Kopf leicht verneigte.  
    Ein Zittern von Hitze raste ihr hinten am Rücken hoch, selbst noch als ihre Lippen sich gerade wütend schürzten. In der Tat, der Mann konnte sie mit seinen Küssen zum Schmelzen bringen und mit der Kraft seiner großen, starken Hände–  
    „Maris von Langumont.“  
    Der Klang ihres Namens, der da erscholl, riss Maris aus den Gedanken und sie blickte wieder zum Altar hin, wo der König stand, der sie jetzt erwartungsvoll anschaute. Der Bischof versetzte ihr einen nicht allzu sanften Schubs und sie konnte gerade noch das Gleichgewicht wieder finden, bevor sie auf das Podest hinauf stolperte.  
    Was kam jetzt hier noch? Sie hatte bereits ihren Lehenseid abgelegt. Was geschah nun noch? Sie hob ihre Röcke mit beiden Händen und ging zwei Schritte auf den Altar zu.  
    „Monique von Trysdon.“ Der Sekretär des Königs sprach feierlich einen dritten Namen aus. „Bertilde von Hyannes.“  
    Verwirrt stellte sich Maris direkt beim König auf, aber gab dabei gut Acht, ihr Gesicht ausdruckslos zu halten, während Lady Monique und Lady Bertilde noch neben sie traten. Sie hielt ihre Hände vor dem Bauch fest umklammert, wickelte ihre Finger in den schweren Gürtel aus Gold und Silber, der sich um ihre Taille schlang.  
    Nachdem die Frauen sich dort aufgereiht hatten, trat ein kurzer Moment der Stille ein, bis der König dann sprach. „Es ist unser Wunsch am heutigen Tage drei Vermählungen zu beschließen, von unseren Mündeln mit einigen Lords des Reiches, die seither ihre Treue gelobt haben – und die uns diese gehalten haben, auch in den schwersten Stunden.“  
    Maris sank das Herz bis in die Magengrube und ihr wurde etwas schwindlig im Kopf. Vermählung! Damit hatte sie nicht gerechnet, hatte keine Zeit gehabt sich auf diesen Unglücksfall vorzubereiten. Sie war sich sicher gewesen, der König würde noch für einige Jahre mit ihr als seinem Mündel einfach den Zehnten ihrer Ländereien einstreichen, bevor er sie einem seiner Barone schenkte. Außer ... das Herz stockte ihr und sie warf rasch einen Blick zu Michael und Victor hin. Hatten sie ihr Anliegen mit aller Dringlichkeit dem König vorgetragen und hatte dieser nun vor die Vermählung auch zu vollziehen, die ihr Vater für sie arrangiert hatte?  
    Sie wagte es nicht, Sir Dirick anzuschauen, wagte es nicht, ihn sehen zu lassen, was ihr sicherlich ins Gesicht geschrieben stand. Er durfte nicht wissen, wie sie sich fühlte. Stattdessen blickte sie wieder zum König hin, der gerade den Namen des Verlobten von Lady Bertilde verkündet hatte – einer der mächtigen Freiherren, dessen Ländereien nahe der Grenze zu Wales lagen.  
    „Lady Monique von Trysdon.“  
    Die fragliche Dame tat einen Schritt vor und Maris sah, wie ihr Blick zu Dirick huschte. Der Magen verdrehte sich ihr und Maris ballte die Hände noch stärker zu Fäusten, grub sich die Nägel in die Handflächen.  
    Nein, ihn nicht. Ihr lautloses Flehen zu Gott war urplötzlich da, ganz selbstsüchtig, und in ihrer Verwirrung tat Maris einen kleinen Schritt nach hinten, wo sie gegen den Priester stieß.  
    „Lady Monique von Trysdon ist hiermit dem Lord Bartholomew d’Ausignan versprochen.“  
    Erleichterung überkam über Maris, wurde aber augenblicklich von einem schwindelartigem Taumel verdrängt, als ihr Name aufgerufen wurde. Sie biss die Zähne zusammen, um keinerlei Gefühle zu verraten, als sie auf den König zutrat, ihr Blick streifte kurz über Königin Eleonore, die mit zufriedenem Lächeln hinter ihm saß. Maris machte einen kleinen Knicks und richtete sich dann gerade auf, wobei sie den Klumpen in ihrem Hals herunterschluckte und dann ihres Schickales harrte.  
    „Lady Maris von Langumont ist hiermit dem Baron von Ludingdon und Fairhold versprochen.“  
    Es folgte ein Moment der Stille, als die Zuschauer die Ankündigung zu verstehen suchten und dann, als Stimmen der Verwirrung und der Überraschung laut wurden, erhob sich eine Stimme sehr laut, „die Dame ist bereits versprochen!“  
    Die Stimmen legten sich, als Michael d’Arcy sich seinen Weg durch die Menge bahnte, dicht gefolgt von seinem Sohn. „Die Lady ist versprochen!“, seine Stimme tönte klar durch die plötzliche Stille.  
    Maris hämmerte das

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