Kraft des Bösen
s Leben vo n Deutschen , s o e s i n meine r Mach t stand.
Kur z nac h de r Fluch t machte n di e Na z i s da s Lage r i n So b i bo r dicht . Si e zerstörte n di e Baracken , baute n di e Öfe n a b und pflanzten Kartoffeln auf den Feldern, wo Tausende, die nicht verbrann t worde n waren , i n de n ›Gruben ‹ lagen . Al s di e Part i sanenband e Hanukka h feierte , herrscht e Chao s i m grö ß te n Teil vo n Polen , un d di e Wehrmach t zo g sic h nac h Weste n un d S ü de n zurück . I m Mär z befreit e di e Rot e Arme e da s Gebiet , in de m wi r operierten , un d fü r mic h wa r de r Krie g vorbei.
Ic h wurd e mehrer e Monat e vo n de n Sowjet s festgehalten un d verhört . Einig e Mi t gliede r vo n Chi l wurde n i n russische Gefangenenlage r geschickt , abe r mic h ließe n si e i m Ma i frei un d nac h Lod z zurückkehren . Dor t wartet e nicht s au f mich. Da s jüdisch e Gett o wa r meh r al s dezimiert ; e s wa r eliminiert worden . Unse r alte s Hau s i m westliche n T ei l de r Stad t wa r bei de n Kampfhandlunge n zerstör t worden.
I m Augus t 194 5 reist e ic h nac h Kraka u un d dan n mi t dem Motorra d z u Onke l Moische s Bauernhof . Ein e ander e Familie eine christliche Familie wohnt e dort . Si e hatte n si e während de s Kriege s vo n Zivilbehörde n gekauft . Übe r de n Verblei b der Vorbesitze r wußte n si e nichts.
Währen d diese r Reis e kehrt e ic h auc h nac h Chelmn o z u rück. Die Sowjets hatten das Lager zur Sperrzone erklärte, ich durft e nich t i n di e Nähe . Fün f Tag e lan g campiert e ic h i n der Gegen d un d fuh r mi t de m Motorra d jede n Feldwe g un d jeden Trampelpfad ab. Schließlich fand ich die Überreste des Schlo s ses. Es war entweder durch Mörserbeschuß oder durch die Deutsche n währen d dere n Rückzu g zerstör t worden , un d es wa r kau m noc h etwa s übrig , abge s ehe n vo n Steinhaufen , v e r brannten Balken und dem rußigen Monolithen des großen K a mins . Vo m Fliesenbode n de s Hauptsaal s wa r nicht s meh r zu sehen.
Au f de r Lichtung , w o di e flache n Massengräbe r gewesen waren , fan d ic h Spure n jüngste r Ausgrabungen . Kippe n zahl l o se r russische r Zigarette n ware n überal l verstreut . Al s ic h mich be i de n ansässige n Dorfbewohner n erkundigte , beharrte n sie darauf , si e wüßte n nicht s vo n exhumierte n Massengräbern . Sie bestanden auch darauf dieses Mal ziemlich wütend –, si e h ä t te n ni e v ermutet, daß Chelmno etwas anderes war als das, was di e Deutsche n behaupte t hatten : ei n Übergangslage r fü r Krim i nelle und politische Gefangene. Ich hatte das Zelten satt und wär e übe r Nach t i n de m Gasthau s geblieben , abe r e s sollte nich t sein . Si e duldete n keine Juden dort. Am nächsten Tag fuh r ic h mi t de m Zu g nac h Krakau , u m mi r Arbei t z u suchen.
Der Winter 1945/46 war fast so hart wie der Winter 1941/42 . Ein e neu e Regierun g entstand , abe r di e bedrückende Realitä t bestan d au s Lebensmittelknappheit , Treibst offknap pheit , Schwarzmarkt , Flüchtlingen , di e z u Tausende n zurü c k kehrten , u m di e Scherbe n ihre s Leben s z u begutachten , un d der russische n Besatzung . Besonder s de r Besatzung . Wi r hatten jahrhundertelang gegen die Russen gekämpft, sie beherrscht, ihre n Inva s ione n getrotzt , mi t de r Bedrohun g durc h si e gelebt un d si e dan n al s Befreie r willkomme n geheißen . Jetz t erwa c h ten wir aus dem Alptraum der deutschen Besatzung am kalten Morge n de r russische n Befreiung . Ic h war , gena u wi e Polen, erschöpft , gelähmt , ei n weni g überrascht , da ß ic h überleb t h a t te , un d nu r entschlossen , noc h eine n Winte r hinte r mic h zu bringen.
I m Frühlin g de s Jahre s 194 6 beka m ic h eine n Brie f von meine r Cousin e Rebecca . Si e un d ih r amerikanische r Mann lebte n i n Te l Aviv . Si e hatt e Monat e mi t Korresponden z v e r bracht, Behörden kontaktiert, Kabeldepeschen an Agenturen un d Institutione n geschickt , u m überlebend e Familienmitgli e der ausfindig zu machen. Mich hatte sie durch Freunde beim Internationale n Rote n Kreu z gefunden.
Ich schickte ihr einen Brief al s Antwor t un d erhiel t wenig späte r ein e Depesche , wori n si e mic h beschwor , z u ihne n nach Palästin a z u kommen . Si e un d Davi d bote n soga r an , mi r das Gel d fü r di e Reis e anweise n z u lassen.
Ic h wa r ni e Zionis t gewese n tatsächlich hatte unsere Fa m i li e ni e di e Existen z vo n
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