Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Faszination auf sie ausüben ... >Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben . Es kommt die Stunde . alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben ... die aber Übles getan haben ... zur Auferstehung des Gerichts.< Johannes 5:2226-28.«
    Die Menge rief Halleluja. »Gelobt sei Jesus Christ!« rief der Sänger. Der Prophet des Weltuntergangs schloß die Augen und nickte. Die übergewichtige Schauspielerin schluchzte.
    »Anthony«, sagte Sutter mit einer leisen Stimme, die die Aufmerksamkeit wieder auf ihn lenkte, »haben Sie den Herrn akzeptiert?«
    »Das habe ich, Jimmy. Ich habe zu Gott gefunden .«
    »Und ihn als Ihren persönlichen Erlöser akzeptiert?«
    »Ja, Jimmy, ich habe Jesus Christus in mein Leben gelassen .«
    »Und sich von Ihm aus dem Dickicht von Angst und Sünde herausführen lassen . aus dem falschen Glanz von Hollywoods Übel ins heilende Licht von Gottes Wort .«
    »So ist es, Jimmy. Christus hat meinem Leben wieder Freude gegeben, hat mir ein Ziel gezeigt, damit ich in Seinem Namen weiterleben und -arbeiten kann .«
    »Preiset den Herrn«, hauchte Sutter und lächelte strahlend. Er schüttelte den Kopf, als wäre er überwältigt, und wandte sich zu Kamera Drei. Der Bühnenregisseur beschrieb mit den Fingern einen hektischen Kreis. »Unsere gute Nachricht ... in naher Zukunft - in sehr naher Zukunft, hoffe ich -, wird Anthony seine Fähigkeit und Begabung und Sachkenntnis einem ganz besonderen Projekt von Bible Outreach zuwenden ... wir können zur Stunde noch nicht viel darüber verraten, aber verlassen Sie sich darauf, wir werden die wunderbaren Fähigkeiten Hollywoods dazu benützen, das Wort Gottes zu Millionen guter Christen zu bringen, die sich nach guter Unterhaltung für die ganze Familie sehnen.«
    Das Publikum und die anderen Gäste reagierten mit enthusiastischem Beifall. Sutter beugte sich zum Mikrofon und ergriff über den Lärm hinweg das Wort. »Morgen findet ein spezieller Gottesdienst mit sakraler Musik in Bible Outreach statt ... unsere speziellen Gäste, Pat Boone, Patsy Dillon, die Good News Singers und unsere Gail mit den Gospel Guitars .«
    Der Applaus wurde lauter, als die elektronische Beifallanzeige aufleuchtete. Kamera Drei zeigte eine extreme Nahaufnahme von Sutter. Der Reverend lächelte. »Bis zum nächsten Mal, vergessen Sie nicht Johannes 3:16 - >Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.< Auf Wiedersehen! Gott segne Sie alle!«
    Sutter und Harod verließen die Bühne, sobald das rote Schild >Auf Sendung< erloschen war, bevor der Applaus zu Ende war, und schritten rasch durch mit Teppichböden ausgelegte, klimatisierte Flure. Maria Chen und Kay, die Frau des Reverend, warteten im Vorzimmer von Sutters Büro. »Was meinst du, Liebes?« fragte Sutter.
    Kay Ellen Sutter war groß, schlank und mit dickem Makeup und einer Frisur angetan, die aussah, als wäre sie gemeißelt und jahrelang an Ort und Stelle gelassen worden. »Wunderbar, Liebster. Exzellent.«
    »Wir müssen den Monolog dieses verblödeten Sängers schneiden, als er angefangen hat, über die Juden in der Schallplattenbranche herzuziehen«, sagte Sutter. »Nun denn, wir müssen sowieso zwanzig Minuten schneiden, bis es sendefähig ist.« Er setzte die Brille auf und sah seine Frau an. »Wo wollten die beiden Damen denn hin?«
    »Ich habe mir gedacht, ich zeige Maria Kindergarten und Freizeitzentrum drüben im Wohnheim für verheiratete Studenten«, sagte Kay Sutter.
    »Hervorragend, hervorragend!« sagte der Reverend. »Anthony und ich haben noch eine kurze Unterredung, dann wird es Zeit, euch gute Leute zur Startbahn zu bringen, damit ihr den Sprung nach Atlanta machen könnt.«
    Maria Chen sah Harod an. Harod zuckte die Achseln. Die beiden Frauen entfernten sich, wobei Kay Ellen Sutter ununterbrochen redete.
    Das Büro des Reverend Jimmy Wayne Sutter war riesig, mit einem dicken Teppichboden ausgelegt und in dezenten Beige- und Brauntönen gehalten, die einen Kontrast zu dem roten, weißen und blauen Dekor bildeten, das im Rest des Komplexes vorherrschend war. Eine lange Wand bestand aus einem bogenförmigen Fenster mit Ausblick auf ein kleines Fleckchen Wald, den das Bauunternehmen stehengelassen hatte. Hinter Sutters breitem Schreibtisch

Weitere Kostenlose Bücher