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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Hände hinter dem Kopf und lächelte. »Nun, da sind Jim und Tammy, aber denen sitzt andauernd die FCC im Nacken ... dagegen nehmen sich meine Probleme ziemlich mickrig aus. Außerdem haben sie immer abwechselnd einen Nervenzusammenbruch. Kann ich Jim nicht verdenken. Bei der Frau hätte ich die auch. Dann ist da Swaggart in Louisiana. Das ist’n Schlauer, Anthony. Aber ich glaube, in Wirklichkeit möchte er lieber ein Rock’n’Roll-Star sein, wie sein Cousin.«
    »Sein Cousin?« sagte Harod.
    »Jerry Lee Lewis«, sagte Sutter. »Also, wen haben wir sonst noch? Natürlich Pat Robertson. Ich vermute, daß Pat ’84 oder ’88 kandidieren wird. Er ist toll. Verglichen mit seinem Network wirkt mein kleines Projekt Outreach wie eine Blechdose mit einer langen Schnur, die nirgendwohin führt. Aber Pat hat Schwächen. Die Leute vergessen manchmal, daß er angeblich Priester sein soll, wie Pat selbst auch .«
    »Das ist alles sehr interessant«, sagte Harod, »hat aber nichts damit zu tun, weshalb ich eigentlich hergekommen bin.«
    Sutter setzte die Brille ab, nahm die Zigarre aus dem Mund und sah ihn an. »Sie sind gekommen, Anthony, weil Sie bis zum Hals in der Scheiße stecken, und wenn Sie nicht ein bißchen Hilfe bekommen, wird der Club Sie als kleine Nachmittagsbelustigung auf der Insel verheizen .«
    »He«, sagte Harod, »ich bin jetzt vollwertiges Mitglied des leitenden Komitees.«
    »Ja«, sagte Sutter. »Und Trask ist tot. Colben ist tot. Kepler liegt flach, und Bruder C. war das Fiasko in Philadelphia mehr als peinlich.«
    »Womit ich nichts zu tun hatte«, sagte Harod.
    »Aus dem Sie sich rauswinden konnten«, sagte Sutter. »Großer Gott, was für ein Schlamassel. Fünf FBI-Agenten und sechs von Colbens Spezialagenten tot. Ein Dutzend farbige Anwohner wurden getötet. Ein dortiger Priester ermordet. Brände, Zerstörung von privatem und öffentlichem Eigentum .«
    »Die Medien kaufen die Story von den Bandenkriegen immer noch«, sagte Harod. »Das FBI war angeblich wegen militanten schwarzen Terrorgruppen dort .«
    »Ja, und die Nachwirkungen schwappen bis zum Bürgermeister und weiter ... nach Washington. Haben Sie gewußt, daß Richard Haines jetzt privat - und diskret - für Bruder C. arbeitet?«
    »Wen interessiert das?« fragte Harod.
    »Genau«, lächelte Jimmy Wayne Sutter. »Aber Sie verstehen jetzt, weshalb Ihre Berufung ins leitende Komitee zu einem ... Krisenzeitpunkt erfolgte.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie mich nur wollen, um an Willi ranzukommen?« sagte Harod.
    »Absolut«, sagte Sutter.
    »Und dann schießen sie mich ab?«
    »Buchstäblich«, sagte Sutter.
    »Warum?« fragte Herod. »Warum würden sie einen mörderischen alten Psychopathen wie Willi aufnehmen?«
    »Es gibt ein altes Sprichwort aus der Wüste, das nie in der Heiligen Schrift auftaucht, aber alt genug ist, daß es im Alten Testament stehen könnte«, sagte Sutter.
    »Und das wäre?«
    »>Besser ein Kamel im Zelt, das nach draußen pißt, als eines draußen, das ins Zelt pißt<«, rezitierte Sutter.
    »Danke, Reverend«, sagte Harod.
    »Gern geschehen, Anthony.« Sutter sah auf die Uhr. »Sie sollten sich besser beeilen, wenn wir Sie rechtzeitig zu Ihrem Flug nach Atlanta bekommen wollen.«
    Harod wurde schlagartig nüchtern. »Wissen Sie, warum Barent dieses Treffen für Samstag anberaumt hat?«
    Sutter machte eine unbestimmte Geste. »Ich nehme an, Bruder C. hat es wegen der Ereignisse am Montag einberufen.«
    »Das Attentat auf Reagan .«
    »Ja«, sagte Sutter, »aber haben Sie gewußt, wer bei dem Präsidenten war - drei Schritte hinter ihm - als die Schüsse fielen?«
    Harod zog die Brauen hoch.
    »Ja, Bruder C. persönlich«, sagte Sutter. »Ich könnte mir denken, wir werden eine Menge Gesprächsstoff haben.«
    »Jesus Christus«, sagte Harod.
    Jimmy Wayne Sutter runzelte die Stirn. »Sie sollen den Namen Gottes in diesem Zimmer nicht schmähen«, schnappte er. »Und ich würde Ihnen auch nicht raten, es im Beisein von Bruder C. zu tun.«
    Harod ging zur Tür und verstummte. »Eines noch, Jimmy, warum nennen Sie Barent >Bruder C.    »Weil C. Arnold es nicht mag, wenn ich ihn mit seinem Taufnamen anspreche.«
    Harod sah erstaunt drein. »Den kennen Sie?«
    »Selbstverständlich«, sagte Sutter. »Ich kenne Bruder C. seit 1930, als wir beide fast noch Kinder waren.«
    »Wie lautet er?«
    »C. Arnolds Taufname ist Christian«, sagte Sutter lächelnd.
    »Hm?«
    »Christian - christlich«, wiederholte Sutter. »Christian

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