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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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erleichtert. Nicht, daß nicht die ganze Insel gesichert wäre. Das da draußen ist das westliche Wachboot.« Er nickte nach links. »In drei Wochen werden noch ein Dutzend Boote hier kreuzen, Kutter der Küstenwache, die ganze Palette. Selbst wenn Sie auf die Insel gelangen würden, würden Sie nicht weit kommen. Überall treiben sich Leute vom Geheimdienst und dem privaten Wachdienst herum. Wenn Sie über C. Arnold Barent schreiben, müssen Sie bereits wissen, daß der Mann seine Privatsphäre über alles schätzt.«
    Sie näherten sich dem nördlichen Ende der Insel. Saul deutete darauf und sagte. »Ich würde gerne dort landen.«
    Meeks sah ihn hinter der Sonnenbrille an. »Hören Sie, mein Freund«, sagte er, »wir können mit einem gefälschten Flugplan durchkommen. Wir werden vielleicht nicht einmal erwischt, wenn wir an den Grenzen von Barents Luftraum entlangstreifen. Aber wenn ich auch nur einen Reifen auf diese Landebahn setze, sehe ich mein Flugzeug nie wieder.«
    »Ich spreche nicht von der Landebahn«, sagte Saul. »Der Strand am nördlichen Ende ist gerade und fest und sieht aus, als könnte man darauf landen.«
    »Sie sind verrückt«, sagte Meeks. Er runzelte die Stirn und justierte etwas an den Kontrollen. Der Ozean war hinter dem nördlichen Ende der Insel zu sehen.
    Saul holte vier Fünfhundertdollarscheine aus der Hemdentasche und legte sie auf das Armaturenbrett.
    Meeks schüttelte den Kopf. »Das reicht nicht einmal annähernd für ein neues Flugzeug oder die Krankenhauskosten, wenn wir auf einen Stein oder weichen Sand geraten.«
    Natalie beugte sich nach vorn und packte den Piloten an der Schulter. »Bitte, Mr. Meeks«, sagte sie über den Motorenlärm hinweg, »es ist sehr wichtig für uns.«
    Meeks drehte sich, so daß er Natalie ansehen konnte. »Es geht nicht nur um einen Artikel für eine Zeitschrift, richtig?«
    Natalie sah Saul an, dann wieder Meeks und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Hat es etwas mit Robs Tod zu tun?« fragte Meeks.
    »Ja«, sagte Natalie.
    »Das habe ich mir gedacht«, nickte Meeks. »Ich habe mich nie mit den gottverdammten Erklärungen zufriedengegeben, was Rob in Philadelphia gemacht und was das FBI mit der ganzen Angelegenheit zu schaffen gehabt hat. Ist der Milliardär Barent irgendwie darin verwickelt?«
    »Wir glauben es«, sagte Natalie. »Aber wir brauchen mehr Informationen.«
    Meeks deutete auf den Strand, der unter ihnen dahinzog. »Und wenn wir ein paar Minuten da landen, könnte Ihnen das helfen, etwas herauszufinden?«
    »Vielleicht«, sagte Saul.
    »Ach, Scheiße«, murmelte Meeks. »Ich nehme an, Sie sind beide Terroristen oder so was, aber mir haben Terroristen noch nie etwas getan, während Dreckskerle wie Barent mir schon seit Jahren an die Karre fahren. Festhalten.« Die Cessna kippte hart nach rechts, bis sie wieder in einer Höhe von sechzig Metern über dem nördlichen Strand flogen. Der Sandstreifen war an der breitesten Stelle nur zehn Meter breit, üppige Vegetation drängte sich bis unmittelbar an den Rand. Mehrere Bäche und Zuflüsse schnitten tiefe Furchen in das nordwestliche Ende des Strands. »Können nicht mehr als hundertzwanzig Meter sein«, sagte Meeks. »Muß direkt an der Wasserlinie aufsetzen und beten, daß wir keinen Stein oder ein Loch oder so was erwischen.« Er überprüfte die Instrumente und sah auf die weiße Linie der Brandung und die wogenden Bäume hinab. »Wind aus Südwesten«, sagte er. »Festhalten.«
    Die Cessna kippte wieder hart nach rechts, sie flogen über dem Meer und gingen tiefer. Saul zog den Sicherheitsgurt enger und hielt sich am Armaturenbrett fest. Auf dem Rücksitz sicherte Natalie ihre Kameraausrüstung, steckte die Colt Automatik unter die weite Bluse, überprüfte ihren eigenen Sicherheitsgurt und wappnete sich.
    Meeks nahm den Schub zurück, die Cessna sank so langsam, daß es aussah, als würde sie eine volle Minute über den Wellen östlich der Insel schweben. Saul sah, daß die Flugbahn sie in die Wellen führen würde, nicht auf den Strand, aber im letzten Augenblick gab Meeks der Cessna noch einmal etwas Schub, wich seitlich einer Gruppe Steine aus, die auf erschreckende Weise wie Felsbrocken aussahen, als sie sich ihnen näherten, und setzte das leichte Flugzeug sicher drei Meter dahinter im feuchten Sand auf.
    Die Schnauze senkte sich zusehends, Salzwasser ergoß sich über die Windschutzscheibe, Saul spürte, wie der linke Reifen zur Seite schlitterte, und dann verfiel Meeks in

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