Kraft des Bösen
Mord e da s ganze Jahr e übe r berichteten . Fünfundzwanzi g Minute n späte r war da s B a nd zu Ende und Harod schaltete den Recorder aus. Er sa ß lang e d a un d hiel t de n Kop f i n de n Händen . Schließlich stan d e r auf , holt e di e Cassett e heraus , steckt e si e i n di e J a cke n tasch e un d ging.
E r rast e au f de m Heimweg , fuh r di e länger e Strecke , ra m mt e di e Gäng e hinei n un d braust e mi t übe r achtzi g Meile n über den Hollywood Freeway. Niemand hielt ihn an. Sein Joggin g anzu g wa r schweißnaß , al s e r i n sein e eigen e Einfahr t fuh r und unte r de m mißfällige n Blic k de s Satyr s zu m Stillstan d kam.
Haro d gin g zu r Ba r be i m Whirlpool und schenkte sich ein große s Gla s Wodk a ein . Da s tran k e r mi t vie r Schlucke n und holt e di e Cassett e au s de r Tasche . E r zo g da s Ban d heraus , ro l l t e e s au f de m Bode n au f un d ri ß di e Ende n vo n de n Plastikrä d che n de r Cassette . E r braucht e ei n paa r Minuten, bis er das ganz e Ban d i m alte n Gril l au f de r Terrass e jenseit s de s Pools verbrann t hatte . Geschmolzen e Überrest e verbliebe n i n der Asche . Haro d schlu g di e leer e Cassett e mehrmal s gege n den gemauerte n Kami n de s Grills , bi s da s Plasti k zertrümmer t w ar. Di e zerschmettert e Cassett e war f e r i n de n Abfalleime r neben der Cabana, ging ins Haus und trank noch einen Wodka, dieses Ma l mi t Rose’ s Limettensaft.
Haro d zo g sic h au s un d legt e sic h i n de n Whirlpool . E r war fas t eingeschlafen , al s Mari a Che n mi t de r Pos t de s Tage s und seine m Diktapho n hereinkam.
»La ß e s hier« , sagt e e r un d döst e weiter . Fünfzeh n Minuten späte r schlu g e r di e Auge n au f un d sa h de n heutige n Stapel Umschläg e durch , währen d e r gelegentlic h Anmerkunge n oder kurz e Antworte n i n da s Son y spr a ch. Vier neue Drehbücher ware n dabei . To m McGuir e hatt e jed e Meng e Papierkra m g e schickt , de r mi t de r Übernahm e vo n Willi s Haus , mi t de r A u ktio n un d fällige n Steuerzahlunge n z u tu n hatte . Nu r dre i Einl a dungen zu Partys, und Harod machte eine Notiz, wonach e r ein e i n Erwägun g zog . Michae l Ma y - Dreinan , ei n vorlauter junge r Autor , schickt e eine n handgeschriebene n Brief , i n dem er sich beschwerte, daß Schubert Williams, der Regisseur, Dreinan s Drehbuc h jetz t scho n umschrieb , un d dabe i war das verdammte Ding noch nich t einma l fertig . O b Haro d bitt e e i n schreiten könnte? Andernfalls würde er, Dreinan, das Projekt aufgeben. Harod warf den Brief beiseite und diktierte keine Antwort.
De r letzt e Brie f steckt e i n eine m kleine n ros a Umschla g und trug den Poststempel von P acific Palisades. Harod riß ihn auf.
Das Briefpapier paßte zum Umschlag und war schwach par f ü miert . Di e Handschrif t wa r en g un d schräg , mi t kindlichen Kreise n übe r de m i.
Liebe r Mr . Harod,
ich weiß nicht, was letzten Samstag über mich g e komme n ist . Ic h we rd e e s auc h ni e verstehen . Abe r ich geb e Ihne n kein e Schul d un d verzeih e Ihnen , auc h wenn ich mir selbst niemals verzeihen kann.
Heut e ha t mein e Agenti n Lore n Sayle s eine n Stapel Vertragsunterlagen für Ihr Filmprojekt erhalten. Ich sa g te Loren und meiner M utter , da ß e s sic h u m eine n Irrtum handeln müßte. Ich sagte ihnen, daß ich kurz vor seinem To d mi t Mr . Borde n übe r da s Projek t gesproche n hatte, aber keine bindenden Vereinbarungen getroffen worden waren.
Ic h kan n mic h a n diese m Punk t meine r Karrier e nicht auf ein derartiges Projekt einlassen, Mr. Harod. Ich bin sicher, Si e verstehe n mein e Situation . Da s bedeute t nicht, daß wir in Zukunft nicht an einem anderen Filmprojekt zusammenarbeiten können. Ich hoffe, Sie verstehen diese Entscheidun g un d vergesse n Hinderniss e ode r peinl i che Einzelheiten –, di e eine r künftige n Geschäftsbezi e hun g schade n könnten.
Ic h weiß , ic h kan n mic h darau f verlassen , da ß Si e in diese r Situatio n da s Richtig e tun , Mr . Harod . Si e haben letzte n Samsta g erwähnt , Ihne n se i bewußt , da ß i c h A n gehörige der Kirche der Heiligen der Letzten Tage bin. Si e müsse n abe r auc h wissen , da ß mei n Glaub e sehr star k is t un d mein e Hingab e a n de n Herr n un d Sein e G e bot e vo r alle m andere n komme n muß.
Ich bete und weiß in meinem Herzen da ß Got t I hne n beis tehe n wird , dami t Si e di e richtig e Vorgehenswe
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