Kraft des Bösen
un s gekümmer t hast« , sagt e Willi . »Ic h weiß , die Produktionsfirm a is t i n gute n Händen . Entspann e dich , me i n Freund, und mach dir keine Sorgen, wenn das Testament schon verlese n sei n sollte . Diese s Ban d enthäl t kein e überraschenden Einschränkungen . Da s Hau s gehör t dir . Die s is t ei n freu n d schaftliche r Besuc h zweie r alte r Freunde , ja?«
»Scheiße« , zischt e Harod . G änsehau t kroc h ih m übe r die Arme.
» … vie l Spa ß mi t de m Haus« , sagt e Willi . »Ic h weiß , daß du es nie besonders bewundert hast, aber es dürfte sich mü h e lo s z u Gel d mache n lassen , sollt e sic h di e Notwendigkei t er g e ben . Vielleich t könntes t d u e s fü r unse r kle i ne s Projek t White Slaver verwenden, nein?«
Da s Ban d wa r seh r neu . Haro d zittert e trot z de s warme n T a ges.
»Tony , ic h hab e di r nu r weni g z u sagen . D u würdes t mi r s i cher zustimmen, daß ich dich wie einen Sohn behandelt habe, nich t wahr ! Nun , wen n nich t wi e e i ne n Sohn , dan n wenigstens wi e eine n Lieblingsneffen . Un d die s trot z de r Tatsache , da ß du nich t imme r s o aufrichti g wi e möglic h z u mi r gewese n bist . Du has t Freunde , vo n dene n d u mi r nicht s gesag t has t is t e s nicht so ? Ah , nun , kein e Freundschaf t is t per f ekt, Tony. Vielleicht habe ich dir auch nicht alles Wissenswerte über meine Freunde erzählt . Wi r müsse n unse r eigene s Lebe n leben , richtig?«
Haro d sa ß stockstei f da , vollkomme n still , un d atmet e kaum.
»Abe r da s spiel t jetz t kein e Roll e mehr« , sagt e Willi , sah vo n de r Kamer a we g un d blinzelt e in s grell e Lichterfunkeln, da s au f de m Poo l tanzte . »Wen n d u diese s Ban d siehst , bi n ich nich t mehr . Nieman d leb t ewig , Tony . Da s wirs t d u verstehen, wen n d u i n mei n Alte r komms t … « Will i sa h wiede r i n die Kamera . » Wen n d u i n mei n Alte r kommst. « E r lächelte . Seine Zähn e ware n perfekt . »Ic h möcht e nu r noc h dre i Ding e sagen, Tony . Erstens , ic h bedaure , da ß d u ni e Schac h spiele n gelernt hast . D u weißt , wievie l mi r da s bedeute t hat . E s is t meh r al s ein Spiel , mei n Freund . Ja , vie l meh r al s ei n Spiel . D u has t einmal z u mi r gesag t d u hättes t kein e Zei t fü r derle i Spiele , sondern müßtes t ei n Lebe n leben . Nun , e s is t imme r Zei t z u lernen , T o ny. Selbst ein Toter könnte dir dabei helfen. Zweitens, ich muß dir sagen, daß ich den Na m e n Will i imme r verabscheu t habe. Sollte n wi r un s i m Jenseit s begegnen , Tony , dan n bitt e ich dich , mic h ander s anzureden , Her r vo n Borcher t wär e akzept a bel . Ode r ›Meister‹ . Glaubs t d u a n ei n Lebe n nac h de m Tod, Tony ? Ic h schon . Ic h bi n überzeugt , da ß e s ei n e s gibt . Abe r wie sol l ma n sic h s o eine n Or t vorstellen , hm ? Ic h hab e mi r das Paradie s imme r al s wunderschön e Inse l vorgestellt , w o sämt l i ch e Bedürfnisse , di e ma n hat , erfüll t werden , w o ma n intere s sante Menschen kennenlernt, mit denen man sich unterhalten kann , un d w o ma n nac h Herzenslus t ›jagen ‹ kann . Ei n schönes Bild, nicht?«
Haro d blinzelte . E r hatt e de n Ausdruc k ›kalte r Schweiß‹ schon oft gehört, aber noch nie selbst so etwas erlebt. Jetzt lernt e e r e s kennen.
»Zuletzt , Tony , mu ß ic h ein e Frag e stelle n . Wa s fü r ein Nam e is t Harod , hm ? D u behauptest , d u stamms t au s christ l i chen Verhältnissen im Mittelwesten, und du nimmst den N a me n Christu s eindeuti g of t i n de n Mund , abe r ic h denke , der Nam e Hero d könnt e möglicherweis e eine n andere n Ursprung haben , ja ? I c h halt e e s fü r möglich , da ß mei n heißgeliebter Neffe ein Jude ist. Ah, auch das spielt jetzt keine Rolle mehr. Wi r könne n un s darübe r unterhalten , sollte n wi r un s i m Par a die s wiedersehen . Bi s dahi n findes t d u noc h etwa s meh r auf diese m Band , Tony . Ic h hab e ei n paa r Ausschnitt e au s Na c h richtensendunge n angefügt . Vielleich t sin d si e ein e Bereic h e run g fü r dich , obwoh l d u normalerweis e kein e Zei t fü r s o etwas hast . Good - bye , Tony . Oder besser, auf Wiedersehen.« Willi winkt e i n di e Kamera . Da s Ban d zeigt e einig e Sekunden nichts, dan n folgt e ei n fün f Monat e alte r Berich t übe r di e Festnahme des Würgers von Hollywood. Danach folgten weitere Na c h richtenausschnitte , di e übe r verschieden e
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