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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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geschaff t werde n muß.«
    Später , nachde m Willi s Lustknab e zu r Unfallaufnahm e g e fahre n worde n wa r un d Haro d sein e zweit e Portio n Champ a g ne r un d Pat é au f Baguett e intu s hatte , schlendert e e r zurüc k in Willi s V ideoarchiv. Dort waren über dreihundert Bänder a u f bewahrt . Be i einige n handelt e e s sic h u m Kopie n vo n Willis frühe n Triumphe n cinematographische Meisterwerke wie Three On A Swing, Beach Party Creature un d Paris Memories. Daneben standen die acht Filme, bei denen Harod, neben Willi, al s Koproduzen t fungier t hatte , darunte r Prom Massacre, The Childre n Die d un d zwe i de r Walpurgi s - Nigh t - Fortsetzungen. Darübe r hinau s fande n sic h au f de n Regale n alt e Favorite n aus Testvorführunge n währen d de r Spätvorstellungen , geschnittene Szenen, ein Pilotfilm und drei Folgen von Willis kläglich g e scheiterte m Versuch , ein e Komödienseri e für s Fernsehe n zu produzieren , His and Hers, eine vollständige Sammlung der Pornofilm e vo n Jerr y Damiano , einig e neu e Produktione n des Studio s und eine mannigfaltige Mischung anderer Kassetten. De r Lustknab e hatt e mehrer e Kassette n herausgezogen , und Haro d kniet e sic h hin , u m dies e anzusehen . Au f de r ersten stan d nu r A & B . Haro d schaltet e de n Fernsehe r ei n un d schob di e Cassett e i n de n Videorec order . Ein e eingeblendet e Com p u terschrif t besagte : ›Alexande r un d Byro n 4/23‹.
    Di e erste n Einstellunge n zeigte n Willi s große n Swimmingpool . Di e Kamer a fuh r nac h rechts , a m Wasserfal l vorbe i zur offenen Tür von Willis Schlafzimmer. Ein dünner junger Mann i n rote r Badehos e hüpft e in s Licht . E r winkt e nac h bester Heimvideomanie r i n di e Kamera , blie b unbehaglic h a m Rand de s Pool s stehe n un d sa h ei n bißchen , fan d Harod , wi e eine blutarm e Versio n vo n Botticelli s Gebur t de r Venu s aus . Plö t z lic h ka m de r muskulös e L ustknab e au s de m Schatten . Dieser tru g ein e noc h knapper e rot e Badehos e un d began n au f der Stell e mi t eine r Reih e vo n Muskelmannposen . De r schlanke Jugendlich e Alexander ? mimt e Bewunderung . Haro d w u ß te, daß Willi ein ausgezeichnetes Mikrofonsystem für seine Heimvideoanlage besessen hatte, aber dieser spezielle Ausflug in s cinem a verit é wa r s o stum m wi e di e frühe n zweispuligen Kurzfilm e vo n Chaplin.
    De r Lustknab e beendet e sein e Vorstellun g mi t eine r Dr e hun g de s Oberkörper s al s Finale . D a la g Alexande r s c ho n auf de n Knien , ei n Anbete r z u Füße n vo n Adonis . Währen d Adonis sein e letzt e Pos e beibehielt , streckt e de r Anbete r di e Arm e aus un d zo g seine r Gotthei t di e Badehos e herunter . Di e Bräun e des Junge n wa r perfekt. Harod schaltete den Recorder ab.
    »Byron? « m urmelt e Harod . »Himmel. « E r gin g zu r Wand mi t de n Regale n zurück . E s dauert e fünfzeh n Minuten , aber schließlich fand Harod, wonach er gesucht hatte. Die Cassette mi t de r Aufschrif t ›I m Fall e meine s Todes ‹ stan d zwischen Kaltblütig und I n de r Hitz e de r Nach t Haro d setzt e sic h au f die Ottoman e un d dreht e di e Cassett e imme r wiede r i n de n H ä n den . E r verspürt e ein e inner e Leer e un d de n Wunsch , direk t zur Tü r z u gehe n un d wegzufahren . E r legt e di e Cassett e ein, drückt e de n Pla y - Knop f un d beugt e sic h nac h vorne.
    »Hallo, Tony«, sagte Willi, »schöne Grüße aus dem Grab.«
    Da s Bil d wa r überlebensgroß . E r sa ß au f eine r Sonnenliege bei m Pool . Hinte r ih m wiegte n sic h Palmwede l i m Wind , aber sons t wa r nieman d z u sehen , nich t einma l Diener . Willi s w e i ße s Haa r wa r nac h vorn e gekämmt , abe r Haro d konnt e den Sonnenbran d au f de n kahle n Stelle n erkennen . De r alt e Mann tru g ei n weiße s geblümte s Hawaiihem d un d ausgebeult e graue Shorts. Seine Knie waren weiß, Harods Herz hämmerte in der Brust . »Wen n d u diese s Bil d gefunde n hast« , sag t e Willi s A b bild , »mu ß ic h davo n ausgehen , da ß mic h ei n unglückliches Ereigni s vo n di r genomme n hat . Ic h geh e davo n aus , da ß du, Tony , de r erst e bist , de r diese s … mm m … letzt e Testament findet , un d da ß d u allei n bist.«
    Haro d ballt e ein e Faust . E r konnt e ni ch t gena u sagen , wann da s Ban d aufgenomme n worde n war , abe r e s sa h nich t al t aus.
    »Ich gehe davon aus, daß du dich um alle unerledigten G e schäft e vo n

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