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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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sic h selbst.
    »Diese s Hau s wurd e vo n de r Polize i verplombt« , sagt e sie. Sau l stellt e fest , da ß si e ›Polizei ‹ gesag t hatte , un d nich t ›Polizei‹ , wi e e s s o viel e farbig e Amerikane r i n Ne w Yor k taten.
    »Ja« , sagt e er , »da s wei ß ich.«
    »Wa s mache n Si e dan n hier?«
    Sau l zögerte . E r sa h ih r i n di e Augen . Dari n sa h e r Angst Nervositä t un d groß e Intensität . Dies e menschliche n Empfi n dunge n überzeugte n ih n un d bewog e n ihn , ih r di e Wahrhei t zu sagen . »Ic h bi n Arzt« , sagt e er . »Psychiater . Ic h interessiere mic h fü r di e Morde , di e letzt e Woch e hie r stattgefunde n h a ben.«
    »Psychiater? « Di e jung e Fra u wirkt e unschlüssig . Di e Pist o l e schwankt e nicht . E s wa r mittlerweil e zie m lic h dunke l i n dem Haus , di e einzig e Lichtquell e bestan d i n eine r Gaslatern e im Innenhof . »Waru m sin d Si e eingebrochen? « fragt e sie.
    Sau l zuckt e di e Achseln . Sein e Arm e wurde n müde . »Darf ic h di e Händ e herunternehmen?«
    »Nein.«
    Sau l nickte . »Ic h hatt e Angs t , di e Behörde n würde n mich da s Hau s nich t sehe n lassen . Ic h hatt e gehofft , ic h könnt e hier etwa s finden , da s mi r helfe n würde , Lich t i n di e Geschehnisse z u bringen . Jetz t glaub e ic h nich t mehr , da ß etwa s hie r ist.«
    »Ic h sollt e di e Polize i anrufen« , sagt e d i e Frau.
    »Unbedingt« , stimmt e Sau l zu . »Ic h hab e unte n kei n Te l e fo n gesehen , abe r irgendw o mu ß eine s sein . Rufe n wi r di e P o lize i an . Verlange n Si e Sherif f Gentry . Mic h wir d ma n wegen Einbruch s un d unbefugte m Betrete n anklagen . Ic h glaube , Sie wir d ma n weg e n Einbruchs , unbefugte m Betreten , Bedrohung un d illegale m Waffenbesit z festnehmen . Ic h nehm e doc h an, da ß si e nich t registrier t ist?«
    Di e Fra u hatt e de n Kop f gehoben , al s si e Gentry s Namen hörte . Si e achtet e nich t au f sein e Frage . »Wa s wisse n Si e über let z te n Samsta g un d di e Morde? « Ihr e Stimm e brac h fas t beim letzte n Wort.
    Sau l krümmt e de n Rücken , u m di e Schmerze n i n Nacken un d Arme n z u lindern . »Ic h wei ß nur , wa s ic h gelese n habe«, sagte er. »Aber ich kannte eine der Frauen Nin a Drayton . Ich glaube , hi e r is t meh r i m Spie l al s sic h di e Polize i Sheriff Gentry, der FB I - Man n Haine s vorstelle n kann.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ic h meine , da ß i n diese r Stad t a m letzte n Samsta g neun Mensche n gestorbe n sind , un d nieman d ha t ein e Erklärun g d a für« , sagt e Saul . » Un d ic h glaube , e s gib t eine n gemeinsamen Faktor , de n di e Behörde n übersehe n haben . Mein e Arm e tun weh, Miß. Ich werde sie jetzt herunternehmen, aber sonst keine Bewegung machen.« Er senkte die Arme, bevor sie antworten konnte . Si e wic h eine n Schrit t zurü c k. Das alte Haus setzte sich u m si e herum . Irgendw o au f de r Straß e plärrt e eine n Moment ei n Autoradi o un d wurd e abgeschaltet.
    »Ic h glaube , Si e lügen« , sagt e di e jung e Frau . »Vielleicht sind Sie ein gewöhnlicher Dieb. Oder ein Leichenfledderer, der nac h So u venir s sucht . Ode r möglicherweis e habe n Si e selbst etwa s mi t de n Morde n z u tun.«
    Sau l sagt e nichts . E r betrachtet e si e i n de r Dunkelheit . Die klein e automatisch e Pistol e i n ihre n Hände n wa r kau m z u s e hen . E r konnt e ihr e Unentschlossenhei t spüren . Nac h ein e m Augenblic k sprac h e r weiter . »Preston« , sagt e er . »Joseph Preston, der Fotograf. Ehefrau? Nein, nicht seine Ehefrau. S h e riff Gentry hat gesagt, daß Mr. Preston seit … sechsundzw a n zi g Jahren , glaub e ich , i n de r Gegen d lebt . Wahrscheinlic h s e i n e Tochter . J a , sein e Tochter.«
    Di e jung e Fra u wic h noc h eine n Schrit t zurück.
    »Ih r Vate r wurd e au f de r Straß e getötet« , sagt e Saul . »B r u tal . Sinnlos . Di e Behörde n könne n Ihne n nicht s Hieb und Stichfeste s sagen , un d wa s si e Ihne n sagen , is t nich t zufried e n stellend. A l s o warte n Sie . Un d beobachten . Si e habe n dieses Hau s  wahrscheinlic h  scho n  sei t  Tage n  beobachtet .  Dann kommt dieser New Yorker Jude mit Tennismütze des Wegs un d kletter t übe r de n Zaun . Si e denke n sich : Aha, jetzt werde ich etwas erfahren. Hab e ic h recht? « D a s Mädche n blieb stumm, ließ aber die Pistole sinken. Saul konnte sehen, wie sic h ihr e Schulter n verhalte n bewegten , un d

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