Krafttraining
ist durch bestimmte Variablen gekennzeichnet. Zu diesen Parametern gehören der Widerstand, der Neigungswinkel beim Bergauflauf oder das Gerätegewicht. Darüber hinaus stellen die erreichten Werte in diesen Parametern weitere Variablen dar.
Wenn die Parameter der Bewegungshandlung systematisch verändert werden, kann eine parametrische Beziehung zwischen den abhängigen Variablen der maximalen Muskelkraft festgestellt werden. Die parametrische Beziehung zwischen der maximalen Kraft F m und der maximalen Geschwindigkeit V m ist negativ. Je größer die Kraft, desto geringer die Geschwindigkeit. Die größte maximale Kraft wird maximum-maximorum-Kraft genannt F mm . Die Abhängigkeit zwischen den F mm -Werten und der maximalen Geschwindigkeit V m bildet eine nichtparametrische Beziehung mit charakteristisch positiver Korrelation (das heißt, je größer die Kraft, desto größer die Geschwindigkeit). Die Enge des Zusammenhangs hängt von den Parameterwerten ab: Je höher der Widerstand, desto größer ist der Korrelationskoeffizient.
Muskelkraft ist die Fähigkeit, eine äußere maximum-maximorum-Kraft F mm zu entwickeln. Sie kann nur anhand bestimmter Parameterwerte der Bewegungshandlung, wie die Muskelkraft an einem schweren Gerät, gemessen werden. Wenn ein Sportler bestrebt ist, seine Maximalkraft zu entwickeln, wird der auftretende Kraftwert von der Bewegungsaufgabe bestimmt. Selbst wenn die „Bewegungsgeometrie“ feststeht (zum Beispiel die einbezogenen Körperglieder, die Bewegungsbahn), variiert die resultierende Kraft.
Verschiedene Faktoren bestimmen die Unterschiede in den Kraftwerten bei unterschiedlichen Bewegungshandlungen, die in extrinsische (äußere) und intrinsische (innere) Faktoren unterschieden werden. Die Kraft, die ein Sportler auf einen äußeren Körper ausübt, hängt nicht nur vom Sportler selbst ab, sondern auch von äußeren Faktoren, insbesondere von der Widerstandscharakteristik (wie Elastizität, Trägheit, Gravitationskraft, hydrodynamische Kräfte).
Die Art des Widerstands beeinflusst die aufgebrachte Kraftcharakteristik. Stellen wir uns vor, dieselbe Armbewegung (beispielsweise in lateral-medialer Richtung) wird gegen unterschiedliche Widerstände ausgeführt: zunächst gegen Federn, dann gegen Viskosität (wie bei einer Armbewegung in zähem Teig). Im ersten Fall nimmt der Widerstand proportional zur Bewegungsamplitude zu, im zweiten Fall verhält sich der Widerstand proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit. Oft ähnelt der Widerstand an Krafttrainingsmaschinen nicht der Widerstandscharakteristik, wie sie bei natürlichen sportlichen Bewegungen auftritt. Das ist von Nachteil für die Effektivität des Krafttrainings.
Um die maximale Kraft zu entwickeln, sind mehrere intrinsische Charakteristika der Bewegungshandlung von Bedeutung. In vielen Sportarten nimmt die verfügbare Zeit zur Kraftentwicklung eine Schlüsselstellung ein. Die Zeitdauer, um die Maximalkraft aufzubringen, ist in charakteristischer Weise länger als die bei realen sportlichen Bewegungen zurKraftentwicklung verfügbare Zeit. Daher ist die Kraftentwicklungsrate (der Kraftanstieg) ein entscheidender Faktor für die sportliche Leistung und weniger die Absolutkraft an sich. Der relative Anteil der Maximalkraft und der Kraftentwicklungsrate wird vom sportlichen Leistungsvermögen bestimmt. Je höher das Leistungsvermögen, desto geringer ist die Zeitdauer zur Kraftentwicklung und desto größer wird die Bedeutung der Kraftentwicklungsrate. Die Fähigkeit, maximale Kräfte in minimaler Zeit aufzubringen, wird Explosivkraft genannt. Starke Menschen zeichnen sich nicht notwendigerweise durch eine entsprechend hohe Explosivkraft aus.
Die Bewegungsgeschwindigkeit beeinflusst die Größe der entwickelten Kraft. Je höher die Geschwindigkeit, desto geringer die Kraft (parametrische Beziehung). Daher steigt bei geringen Bewegungsgeschwindigkeiten und dementsprechend größeren Kraftwerten bei natürlichen, sportlichen Bewegungen der Anteil an F mm (und damit des Maximalkrafttrainings) an der sportlichen Leistung.
Die Bewegungsrichtung (das heißt, ob ein Muskel sich während der Bewegung verkürzt oder ob er gedehnt wird) ist von vorrangiger Bedeutung. Die größten Kräfte können bei exzentrischer ebenso wie bei reversibler Muskelarbeit entwickelt werden, wenn der Muskel kraftvoll gedehnt und danach zur Verkürzung veranlasst wird. Solch ein Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus bildet einen grundlegenden Bestandteil vieler
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