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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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meine Tochter, und heute ist Weihnachten. Ich will verdammt sein, wenn ich mich von einem alten Schlappschwanz ins Bockshorn jagen lasse.«
    Als er ausstieg, fühlte er sich sofort nackt und verletzlich. Er warf einen Blick Richtung Handschuhfach, aber sein Bauch sagte ihm, dass es keine gute Idee wäre, die Waffe mitzunehmen. Stattdessen ging er um den Wagen herum, öffnete die Heckklappe, schob die Gitarre beiseite und holte die beiden Beutel mit den Spielsachen heraus. Er ging über den Fußweg zum Haus, stellte die Beutel hinter der Hecke ab und trat auf die Veranda. Dann schob er sich die Haare aus dem Gesicht, strich sich das Hemd glatt und drückte auf die Klingel. Von innen war ein tiefer Glockenklang zu vernehmen.
    Eine Minute später öffnete Linda breit lächelnd die Tür, doch als sie Jesse sah, verblasste ihr Lächeln. Sie trug einen flauschigen lavendelfarbenen Bademantel. Ihm fiel sofort die spitzenverzierte Wäsche auf, die daraus hervorlugte.
    »Hast du die vom Weihnachtsmann?«
    Linda bedachte ihn mit einem kalten Blick und zog den Bademantel zu. »Was willst du?«
    »Ich wünsche dir auch frohe Weihnachten, Schatz.«
    »Du solltest besser nicht hier sein.« Mit nervöser Miene warf sie einen Blick über Jesses Schulter. »Er kann jeden Moment zurückkommen.«
    »Ich bin vorbeigekommen, um meine Tochter zu besuchen.«
    »Jesse, du kannst hier keinen Ärger machen.« Lindas Stimme wurde leiser. »Er wartet bloß auf einen Vorwand. Diesmal nimmt er dich fest. Du weißt, was das bedeutet.«
    Das wusste er in der Tat. Manchmal, wenn es mit seinen Auftritten nicht so lief, nahm Jesse den einen oder anderen Gelegenheitsjob an, um seine Finanzen aufzubessern. Mehr als einmal hatte er für den General Schmuggelware befördert. Der Sheriff von Boone County, ein ehrlicher Mann, der nicht auf der Gehaltsliste des Generals stand, hielt allerdings auch nicht besonders viel von Polizeichef Dillard Deaton. Eines Nachts hatte der Sheriff Jesse angehalten und drei Kilo Haschisch gefunden. Jesse handelte sich eine Haftstrafe ein. Da es seine erste Verurteilung war, ließ der Richter ihn auf Bewährung frei, warnte ihn jedoch, dass er seine Strafe absitzen müsse, wenn er noch einmal auffalle. Polizeichef Deaton erinnerte Jesse immer wieder gerne an seine Bewährungsauflagen und an das, was passieren würde, sollte Jesse sich danebenbenehmen.
    »Soweit ich weiß, ist es keinem Menschen verboten, zu Weihnachten seine kleine Tochter zu besuchen«, erwiderte Jesse.
    »Jess, bitte verschwinde. Ich flehe dich an. Wenn er dich hier antrifft, wird das böse Folgen haben.«
    Er meinte einen Anflug von Panik aus ihrem Tonfall herauszuhören und begriff, dass es nicht nur für ihn böse Folgen haben würde.
    »Linda, du bist sechsundzwanzig. Was willst du mit diesem gruseligen alten Sack?«
    »Tu das bloß nicht. Nicht hier und nicht jetzt.«
    »Na schön, in Ordnung. Aber ich bin nach wie vor Abigails Vater, und als solcher habe ich ein Mitspracherecht, wenn es um ihr Wohlergehen geht. Es gefällt mir ganz und gar nicht, dass sie mit einem Spießgesellen des Generals unter einem Dach wohnt.«
    Linda starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Im Ernst? Soll das ein Witz sein? Ich kann nicht glauben, dass du so etwas auch nur sagst.« Sie lachte. »Hast du nicht vor ein paar Monaten noch im Bezirksgefängnis gesessen? Wofür noch mal? Was war das doch gleich, Jesse? Ich glaube, du hast Drogen geschmuggelt. Wer genau waren deine Spießgesellen?«
    Jesse errötete. »Das ist etwas ganz anderes, das weißt du genau.«
    Sie sah ihn bloß an.
    »Außerdem hab ich nicht gewusst, dass es um Drogen ging.«
    Linda verdrehte die Augen und stieß ein Schnauben aus. »Zufällig weiß ich, dass du nicht so dumm bist. Also gut, ich sag dir mal was. Ich könnte erlauben, dass sie zu dir in den kleinen Anhänger zieht. Das wäre doch ein wundervoller Ort, um sie großzuziehen. Findest du nicht auch?«
    »Stört es dich kein bisschen, dass Dillard seine Frau ermordet hat?«
    »Das hat er nicht«, gab sie sichtlich angespannt zurück. »Das ist bloß Gerede. Er hat mir erzählt, was wirklich passiert ist. Sie hat sein Bankkonto leergeräumt, sich sein Auto geschnappt und ist abgehauen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Nach allem, was ihm diese Verrückte angetan hatte, war er am Boden zerstört.«
    »Das ist seine Version der Geschichte. Zu dumm, dass Misses Deaton nicht hier ist, um uns die ihre zu erzählen. Zu dumm, dass nach all

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