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Kreativ im Job (TaschenGuide)

Kreativ im Job (TaschenGuide)

Titel: Kreativ im Job (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke , Susanne Beermann , Monika Schubach
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den Kreativitätstechniken, der Anfang der 60er Jahre von dem Amerikaner William Gordon als Gruppentechnik entwickelt wurde, ist die Synektik. Diese recht anspruchsvolle Verfremdungsmethode wird von zahlreichen namhaften Unternehmen eingesetzt. Sie lässt sich, leicht abgewandelt, auch von Einzelpersonen nutzen.
    Synektik arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die → Bisoziation. In einem entscheidenden Punkt weicht sie jedoch von dieser Technik ab: Bei der Synektik suchen Sie nicht in irgendeinem selbst gewählten fremden Bereich nach Anregungen für die Lösung Ihres Problems, sondern Sie entfernen sich über drei bis vier Verfremdungsschritte immer stärker von Ihrem Problem.
    Was leistet Synektik?
    Synektik sorgt dafür, dass Sie Ihren Problemkreis gedanklich weit verlassen. Dadurch ermöglicht diese Technik, dass Sie unvoreingenommen, ohne Scheu oder Betriebsblindheit an Ihr Problem herangehen – und es lösen.
Für welche Bereiche ist sie besonders geeignet?
harte Nüsse
neue Produkte (Techniker, Ingenieure, Konstrukteure)
wenn versierte Problemlöser am Werk sind
Wo liegen ihre Schwächen?
für Anfänger grundsätzlich ungeeignet
Was benötigen Sie für eine Synektik-Sitzung?
eine Gruppe mit vier bis acht Teilnehmern
einen Moderator
einen Protokollanten (kann notfalls auch der Moderator übernehmen)
Tafel, Flipchart zum Aufzeichnen der Vorschläge
    Dauer: ein halber bis ein Tag
    Wichtig
    Die Technik der Synektik ist recht aufwendig und stellt nicht nur hohe Ansprüche an die Teilnehmer, sondern auch an den Moderator.
    Wie läuft eine Synektik-Sitzung ab?
    Natürlich können Sie fast beliebig von diesem Muster abweichen, einzelne Elemente auswählen, andere weglassen, doch eine klassische Sitzung besteht aus zehn Schritten:
    Die zehn Schritte der Synektik-Sitzung
1.
Das Problem wird formuliert
2.
Brainstorming
3.
Formulieren Sie das Problem neu
4.
Bilden Sie eine „direkte Analogie“
5.
Bilden Sie eine „persönliche Analogie“
6.
Bilden Sie eine „symbolische Analogie“
7.
Bilden Sie eine zweite direkte Analogie
8.
Analysieren Sie die Analogie(n)
9.
Force-Fit
10.
Formulieren Sie Lösungsansätze
1 Das Problem wird formuliert
    (Dauer 15–30 Minuten) Der Moderator informiert die Teilnehmer über den Ablauf der Sitzung und legt das Problem dar. Er klärt Verständnisfragen. Alle nötigen Informationen müssen jetzt auf den Tisch. Wenn also ein Teilnehmer weitere Informationen hat, sollte er sie der Gruppe mitteilen.
2 Brainstorming
    (Dauer 10 Minuten) In einem kurzen → Brainstorming werden die spontanen Lösungsvorschläge gesammelt. Der Grund: Die Teilnehmer sollen unbelastet in den eigentlichen Synektik-Prozess einsteigen. Die Ideen werden erfasst, zum Beispiel auf dem Flipchart, aber noch nicht ausgewertet.
3 Formulieren Sie das Problem neu
    (Dauer 5–10 Min.) Ergeben sich durch das Brainstorming neue Gesichtspunkte, kann es sinnvoll sein, das Problem umzuformulieren. Hintergrund: Alle Teilnehmer sollen von der gleichen Fragestellung ausgehen. Ob das nötig ist, entscheidet der Moderator.
4 Bilden Sie eine „direkte Analogie“
    (Dauer 20 Min.) Die Teilnehmer suchen eine Entsprechung für die Lösung des Problems in einem anderen Bereich. Im Grunde tun Sie nichts anderes, als eine → Bisoziation herzustellen. In der Regel gibt der Moderator den Bereich vor – und in neun von zehn Fällen ist dieser Bereich die Natur (andere Bereiche wären Technik, Geschichte, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst, Sport oder Musik). Die Natur ist so beliebt, weil fast jedes Problem auf dieses Gebiet projiziert werden kann.
    Die Teilnehmer suchen also Antworten auf die Frage: Wie löst die Natur unser Problem? Die Antworten werden gesammelt; am Ende wählt die Gruppe eine Antwort aus.
5 Bilden Sie eine „persönliche Analogie“
    (Dauer 20 Min.) Die Antwort, für die sich die Gruppe entschieden hat, ist der Ausgangspunkt für die „persönliche Analogie“. Die Teilnehmer versuchen sich in den Gegenstand hineinzuversetzen. Sie stellen sich die Frage: „Wie fühle ich mich/verhalte ich mich als …?“
    Wieder wählt die Gruppe einen Vorschlag aus.
6 Bilden Sie eine „symbolische Analogie“
    (Dauer 10 Min.) Ausgehend vom Vorschlag aus Schritt 5 suchen die Teilnehmer nach ungewöhnlichen Vergleichen mit Formen, Bildern oder Klängen (auch Musikstücke). Es geht um die „Verdichtung des Gefühls“. Deshalb regt Gordon gleichfalls an, widersprüchliche Vergleiche und Paradoxa wie „rasende Langsamkeit“ zu

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