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Kreuzblume: Historischer Roman (German Edition)

Kreuzblume: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Kreuzblume: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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muskulöser Mann, und es war schwer, seine Schultern zu stützen. Außerdem war er unwillig.
    »Lassen Sie es, Susanne. Es hat doch keinen Sinn mehr.«
    »Wir haben uns so viel Mühe gemacht, Major, eine wohlschmeckende Suppe zu kochen. Ich werde sie nicht fortgießen.«
    »Geben Sie sie jemandem, der noch etwas davon hat.«
    »Sie haben etwas davon. Ich bin sicher, Sie haben schon lange nichts Anständiges zu essen bekommen.«
    »Henkersmahlzeit.«
    »Stärkung, Major.«
    »Himmel, Mädchen, Sie wissen doch, wie es um mich steht.«
    »Ja, Major. Ich weiß es. Ist das ein Grund, diesen kleinen Luxus abzulehnen?«
    Er schloss die Augen, und sein Gesicht wirkte vor Schmerzen und Erschöpfung verzerrt. Dann sah er sie wieder an und nickte. »Dann füttern Sie mich in Gottes Namen.«
    Sie half ihm geschickt, Löffel für Löffel die Suppe zu essen, und dann legte sie vorsichtig seine Schultern zurück in die Polster. Mit einer tröstenden Gebärde strich sie ihm die Haare aus der Stirn und zog die Decke zurecht.
    »Haben Sie von dem Arzt die Tropfen bekommen, Susanne?«, flüsterte er.
    »Ja, Major!«
    »Werden Sie mir helfen, wenn es nicht mehr geht?«
    »Ja, Major.«
    »Sie sind ein Engel, Susanne.«
    Ein Todesengel, dachte sie bedrückt, und als sie aufsah, entdeckte sie den Mann, der am Wandschirm stand, der das Bett des Verwundeten von den anderen Krankenlagern abteilte. »David!«, entfuhr es ihr leise, aber mit großer Verwunderung. Doch der Capitain sah nur den Mann im Bett mit einem hasserfüllten Blick an und wandte sich dann ab. »David!«, rief Susanne ihm gedämpft hinterher.
    »David von Hoven?«, ächzte der Major, der sich mit Mühe umgewandt hatte.
    »Ja, David von Hoven. Kennen Sie ihn, Major?«
    »Ja, Susanne. Ich kenne ihn. Mädchen, wenn Sie noch einen guten Dienst tun wollen, dann bringen Sie ihn her.« Susanne war schon aufgestanden, aber er hielt sie zurück. »Warten Sie. Er wird nicht freiwillig kommen. Richten Sie ihm aus, ich habe ihm etwas Lebenswichtiges mitzuteilen. Bitten Sie ihn – in meinem Namen – auf Knien. Ich muss ihn sprechen.«
    »Ich werde ihn herbringen, und wenn ich ihn an den Haaren herbeizerren muss.«
    Sie stürmte den Gang zwischen den Betten hinunter und sah David im Treppenhaus verschwinden. Eilig rannte sie die Stufen hinter ihm her, aber unten an der Pforte schnappte sie sich einen der Pflegehelfer und wies ihn an: »Laufen Sie hinter dem Capitain her. Sagen Sie ihm, eine der Lazarett-Damen wünscht ihn zu sprechen, aber nicht meinen Namen. Bringen Sie ihn in das Büro der Vorsitzenden!«
    Das Büro war zum Glück leer, und kurz darauf trat David ein. Susanne stellte sich sofort mit dem Rücken gegen die Tür, die sie hinter ihm geschlossen hatte.
    »David, willkommen zu Hause«, begrüßte sie ihn mit sanfter Stimme.
    »Guten Morgen, Susanne.« Die Wut war noch nicht aus seinem Gesicht gewichen, und er stand hölzern vor ihr.
    »Wann bist du eingetroffen? Warst du schon bei Toni?«
    »Ich kam gestern, und ja, ich war bei Waldeggs.«
    Sie ging näher auf ihn zu und nahm seine Hände.
    »Suchst du deine Kameraden hier? Kann ich dir helfen?«
    »Nein, es hat sich erledigt.«
    »Gut, dann könntest du meine Bitte vielleicht erfüllen.«
    »Wenn es möglich ist.«
    »Der Major, bei dem ich eben saß, wünscht dich unbedingt zu sprechen, David. Er behauptet, er müsse dir etwas Lebenswichtiges mitteilen.«
    »Ich kann deiner Bitte nicht nachkommen, tut mir leid.«
    »Doch, David, du kannst. Es ist nicht so schwer, sich an das Bett eines Verletzten zu setzen und sich seine Geschichte anzuhören.«
    »Da täuschst du dich.«
    »David, er hat mir angedeutet, du würdest dich wahrscheinlich weigern. Aber er bittet dich dennoch.«
    »Ich habe Major Adam Burk nichts zu sagen, und er mir nicht.«
    »Gott, bist du hart.«
    »Darf ich nun gehen? Ich habe Aufgaben zu erledigen.«
    Susanne stampfte mit dem Fuß auf. »Nein, du wirst erst gehen, wenn du mit dem Major gesprochen hast. Mag ja sein, dass du einmal eine Auseinandersetzung mit ihm hattest, aber es ist jetzt nicht die Zeit, ihm vergangene Zankereien nachzutragen.«
    Davids Gesicht war starr, und mit schmalen Lippen antwortete er: »Zankerei ist gut. Der Mann hat mir das Leben zur Hölle gemacht. Ich werde nicht mit ihm sprechen.«
    »David, es bleibt ihm nur noch wenig Zeit.«
    »Die darf er gerne in deinen Armen verbringen, wenn ihn das tröstet. Und dann zum Teufel gehen.«
    »Wie ungerecht du bist.«
    »Vielleicht. Jetzt

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