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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Seite des Raumschiffs hoch; er spürte, wie ein Fingernagel riss und wegbrach. Der Geschützturm erwachte summend zum Leben, doch im gleichen Augenblick stieß Sten die Mündung seiner Willygun gegen die Abdeckung neben den Läufen des Maschinengewehrs.
    Er zog den Abzug ganz nach hinten durch und feuerte.
    In der Willygun befanden sich 1400 Schuss. Jede einzelne »Kugel« maß zwar nur einen Millimeter im Durchmesser, bestand jedoch aus Antimaterie Zwei, der gleichen Substanz, die auch Raumschiffe antrieb. Jede »Kugel« saß in einer eigenen Hülle aus Imperium und wurde von einem Laser abgefeuert.
    Ein Schuss entwickelte beim Aufprall ungefähr die gleiche Wucht wie eine Handgranate des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Sten brauchte zwanzig Schuss, sich durch die Abdeckung ins Innere des Geschützturmes durchzumeißeln. Und dann:
    Man stelle sich vor, wie flüssiges Dynamit explodiert. Man stelle sich das Herz eines Kernreaktors vor, nur ohne die tödliche Strahlung.
    Ein Bild der Hölle.
    Sten schickte 500 Schuss in den Turm hinein und hechtete dann vom Schiff weg. Die Explosion riss die stählernen Geschützaufbauten aus ihrer Verankerung.
    Sten machte einen Satz und landete einigermaßen bequem auf einem toten Ochsen. Beim Geräusch herannahender Schritte wirbelte er herum.
    »Hab ich’s nich’ gesagt? Es gibt nix Nützlicheres wie Rindvieh«, schnaufte Alex und half Sten auf die Füße.
    Dann verwandelte sich die Welt erst richtig in ein brüllendes Chaos.
    Di!n, Bet und die Stra!bokrieger brachen mit lautem Geschrei aus der Dunkelheit hervor; auch Hugin und Munin schienen sich blendend zu amüsieren und schlossen sich dem Angriff der Leute vom See an; Doc kam herangekeucht, murmelte unverständliches Zeug und …
    Ida stand plötzlich neben ihnen und ließ das Verderben aus ihrer Willygun fauchen, als einige Jann-Krieger versuchten, den zerfetzten Gefechtsturm zurückzuerobern.
    »Ich bin der Rote Rory von den Kühen«, röhrte Alex und sprang mit einem Satz auf die Seitenwand des Kreuzers. Er erwischte eine aufgerissene Seitenplatte und war auch schon in dem Loch verschwunden, an dessen Stelle sich einmal der Gefechtsturm befunden hatte.
    Sten war wieder an seiner Seite, und gemeinsam standen sie plötzlich im Inneren des Raumkreuzers.
     
    Blutrot aus einem Gemetzel aufblitzende Momente:
    Di!n, die mit eiskaltem Lächeln genüsslich einen Jann-Offizier gegen eine Schottenwand klatscht …
    Das Sausen der Speere, die sich am Ende eines langen Korridors in einen Pulk panikerfüllter Jann-Soldaten bohren …
    Alex, der eine Tür aus der Verankerung reißt und sie gegen ein MG-Nest schleudert, dessen Schütze unsinnigerweise an dem verklemmten Dreibein der Waffe herumfummelt …
    Ida, die einen Schuss nach dem anderen in eine Gruppe von Jann-Soldaten jagt, die gerade aus ihrem Versteck hervorstürmen …
    Bet, die auf dem Rücken des davon nicht sonderlich begeisterten Hugin sitzt, und Munin, der ihr vorauseilt und drei Jann zu Boden wirft …
    Dann herrschte Stille.
    Der rote Nebel verzog sich, und Sten blickte sich um.
    Sie standen auf der Brücke des Raumschiffs. Überall im Raum verstreut lagen Leichen, und von überall schien Blut herunterzutropfen.
    Auf der einen Seite stand eine Handvoll Stra!bokrieger mit wurfbereiten Speeren. Die Katzen. Die Mantis-Truppe. Sten.
    Und, mit dem Rücken gegen die halbrunde Hauptkontrollkonsole gelehnt, der Jann-Captain.
    In voller Uniform.
    »Talamein hat sich gegen uns entschieden«, sagte er. »Wir haben in seinen Augen keine Gunst gefunden.«
    Sten antwortete ihm nicht, sondern ging auf ihn zu.
    »Bist du der Anführer dieses Pöbels?« fragte der Jann.
    Er legte Stens Schweigen als Zustimmung aus.
    »Dann passt ja alles zusammen«, sagte der Captain und zog langsam seinen Säbel. »Ich werde mich mit einem würdigen Gegner messen.«
    Sten überlegte einen Moment. Plötzlich war Di!n neben ihm und drückte ihm einen Speer in die Hand. Sie nickte. Ja – du!
    Sten packte den Speer, ließ ihn dann jedoch fallen, hob in der gleichen Bewegung die Willygun und feuerte zweimal.
    Die Schüsse trafen den Captain in den Kopf und ließen seinen Schädel gegen die beiden Sichtschirme klatschen.
    Sten drehte sich um und steckte die Waffe ins Holster zurück. Nem!i blickte ihn entsetzt an; dann hellte sich seine Miene wieder auf. Er lächelte.
    »Ach«, sagte er leise. »Das war für Acau/lay. Du verstehst unsere Kultur.«
     
    »Kriegst du die Kiste hoch, Ida?« fragte Bet leicht

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