Kreuzfeuer
Programmierung dieser blöden Fische einmal ganz abgesehen. Bis die soweit waren, den Fluss hinaufzuschwimmen, um weiter oben ihre blöden Eier abzulegen!
Also hör mir auf mit einfachen Freuden!«
Mahoney folgte dem Imperator und lächelte vor sich hin.
Offensichtlich verlebte der Imperator einen sehr erholsamen Urlaub. Hoffentlich war er noch genauso gut gelaunt, wenn er ihm Stens Bericht vorgetragen hatte.
Das Zeltlager war herrlich. Ein flaches, am Boden mit Heringen befestigtes Einmannzelt lag fast im Gebüsch versteckt. Einen halbverfaulten Baumstamm hatte man auf einen flachen Felsen gehievt, direkt daneben mehrere Steine zu einer dreieckigen Feuerstelle aufgeschichtet.
Sonst wies nichts darauf hin, dass der Imperator an diesem Ort schon seit mehr als fünfzig Jahren seinen Campingurlaub verbrachte.
Unter einigen Zweigen und dickeren Ästen, die in der Feuerstelle wie die Stangen eines Tipi aneinandergelehnt waren, glomm noch Glut in der Asche. Leise pfeifend kam der Imperator aus dem Gebüsch und war bereits dabei, einen noch grünen Schössling zu einem schneeschuhförmigen Grill zu biegen. Als er an der Feuerstelle vorüberkam, zog er einen Einmalanzünder aus der Tasche und warf ihn zwischen das Holz. Sofort fauchten die Flammen wie bei einem kleinen Scheiterhaufen auf.
»Siehst du das, Colonel? So macht man Feuer in der Wildnis. Die richtigen Hölzer und ungefähr zwei Liter Brennstoff. Jetzt müssen wir nur noch warten, bis das Feuer heruntergebrannt ist. Inzwischen werde ich dieses Monster hier ausnehmen.«
Mahoney sah neugierig zu, wie der Imperator ein kleines Messer hervorzog und den Fisch damit von den Kiemen bis zum Schwanz aufschlitzte. Anschließend warf er die Innereien ins Gebüsch und trug den ausgenommenen Lachs hinunter zum Fluss, um ihn zu waschen.
»Warum lassen Sie das nicht einen Ihrer Gurkhas machen, Sir?« wunderte sich Mahoney.
»Mit dieser Frage hast du dich ein für allemal als Angler disqualifiziert, Colonel.« Dann fragte er fast ohne Pause:
»Nun?«
»Die Gerüchte haben sich bestätigt«, sagte Mahoney mit plötzlich sehr nüchtern klingender Stimme.
»Verdammter Mist!« fluchte der Imperator auf seine Hände hinunter, die sich anscheinend ganz automatisch bewegten, den Rücken des Lachses aufschnitten und den Fisch fein säuberlich in zwei Hälften teilten.
»Die Proben, die das Mantis-Team aus dem Eryx-Cluster mitbrachte, entsprechen laut Voranalyse in allen Punkten unserem Imperium-X.«
»Du kannst einem Mann wirklich den ersten Urlaub seit zehn Jahren verderben, Colonel.«
»Das ist noch nicht alles. Dieses X-Mineral ist nicht nur in der Lage, Imperium-X hinsichtlich seiner Abschirmqualität zu ersetzen – es kommt offensichtlich auch noch in rauen Mengen vor. Von den vier Planeten, die mein Team untersucht hat, lässt es sich auf dreien nachweisen.«
»Ich kann mir schon lebhaft vorstellen, wie der Goldrausch ausbricht«, murmelte der Imperator. »Und ich komme mir allmählich vor wie Johann Sutter.«
»Wie wer, Sir?«
»Egal. Geschichte interessiert dich ja herzlich wenig.«
»Gut, Sir. Soll ich noch einen draufsetzen?«
»Mach nur weiter. Hast du eigentlich was zu trinken mitgebracht?«
Mahoney nickte verdrießlich. Er fischte eine Flasche des Gesöffs, das der Imperator auf synthetischem Wege hatte herstellen lassen und beharrlich Scotch nannte, aus dem Rucksack und stellte sie zwischen sich und den Herrscher auf den Steinbrocken.
»Sehr gut«, lobte der Imperator. »Wir fangen mit meiner an.«
Er ging ins Zelt und kehrte mit einem durchsichtigen Behälter zurück, in dem eine hellbraune Flüssigkeit hin und her schwappte. Mahoney warf einen argwöhnischen Blick darauf. Wenn man der Chef des Mercury Corps – des Imperialen Geheimdienstes – war und außerdem Vertrauter, Adjutant und Vollstrecker des Herrschers selbst, bestand ein Problem darin, dass man sich hin und wieder dem Geschmack des Imperators für das Primitive unterwerfen musste. Mahoney erinnerte sich an ein Gericht namens Chili und schüttelte sich.
»Das hier wurde früher Goldglanz genannt«, erklärte der Imperator. »Dreifach destilliert, was ziemlich einfach war.
Man ließ es durch den Kühler von einem so genannten 53er Chevy laufen; ich habe mich noch nicht darum gekümmert herauszufinden, was damit genau gemeint ist. Dann wurde es in einem karbonisierten Fass mindestens einen ganzen Tag lang reifen gelassen. Versuch mal. Es ist wirklich ein Erlebnis.«
Mahoney hob den
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