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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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besorgt.
    »Klar doch«, schnaubte die Romafrau. »Sobald wir die Hälfte des Schiffs als Leck deklariert und abgedichtet haben, heben wir ohne Landevorrichtung ab, der Sprit hat auch ein Riesenleck, und ich habe seit einer Woche nicht mehr gebadet.«
    »Dürfte doch für ’n Weib wie dich kein Problem darstellen«, kommentierte Alex.
    Mit leicht übertriebenem Groll schnaubte Ida erneut und hämmerte auf ihre Tastaturen ein. Die Antriebssteuerung rülpste, verschluckte sich, doch dann hob die Turnmaa vorsichtig die Nase.
    »Na schön. Solange ich diesen Computer jetzt davon abhalten kann zu merken, was ich hier treibe …«
    Mit diesen Worten schaltete sie den Antrieb auf volle Kraft voraus.
    Irgendwie kam der Yukawa-Zwillingsantrieb klaglos in die Gänge, die Turnmaa krallte sich immer höher hinauf und ließ versengte Erde unter sich zurück, während sie sich schon wieder auf dem Weg ins All befand.
    Weit unten blickten ihr nur eine Handvoll Stra!bo hinterher. Sie hatten ihre Toten begraben, ein großes Fest abgehalten, und jetzt ging das Leben weiter.
    Di!n stand an der Spitze ihrer Phalanx und sah, wie die Turnmaa immer höher hinaufflammte, bis sie schließlich außer Sicht war; schweigend hing sie noch einige Minuten ihren Gedanken nach, während die letzten Kondenswölkchen am Himmel verwehten und nicht mehr von den anderen Wolken zu unterscheiden waren.

 

 
Kapitel 7
     
    Der Mann im Fluss mochte Mitte Dreißig sein. Die lange Angel in seiner Hand bog sich in einem beinahe perfekten Halbkreis, und die kaum sichtbare Schnur schnellte von der Spule fast bis zu den gurgelnden Stromschnellen einige Dutzend Meter weiter flussaufwärts.
    Über die Lippen des Mannes kam ein unaufhörlicher Strom gemurmelter Flüche – halb Flüche, halb Beschwörungen.
    »Wenn du dich noch einmal so über mich lustig machst, du elender Guppy, dann lass ich dich einfach schwimmen.
    Komm schon, Lachs, komm wieder zurück. Na los doch.«
    Plötzlich schoss der Lachs aus dem Wasser, beschrieb einen silbern glitzernden Bogen und schwamm wieder flussabwärts.
    Die Flüche verdoppelten sich, als der Mann den Aufspulknopf betätigte, wobei ein Daumen auf der Spule blieb, um ein Überdrehen zu verhindern.
    Der mindestens einen Meter lange Fisch kam wie ein Torpedo auf den Angler zu, der erschrocken einen Schritt zurücktrat. Er schwankte, als sein mit Gummistiefeln bewehrter Fuß auf einem Stein wegrutschte; um ein Haar wäre er ins Wasser gefallen.
    Dann war der Lachs an ihm vorbei und ging durch.
    Er stellte den Spulenschalter um und ließ die Leine laufen, wobei er nur mit einem ohnehin schon versengten Daumen bremste, so gut es eben ging.
     
    Mahoney stellte die Maschine des Kampfwagens ab, und das Gefährt senkte sich auf den moosbedeckten Boden. Er stieg aus dem mit einer Windschutzscheibe versehenen Gleiter und betrachtete den Wald aus rauschenden Mammutbäumen mit äußerster Skepsis. Absolut sicher, sagte der logische Teil seines Verstandes. Der andere Teil, derjenige, der ihm schon auf einem halben Tausend unzivilisierter Planeten das Leben gerettet hatte, beharrte darauf, dass sich dort drinnen fresslustige Geister und Ghule und alle möglichen klauenbewehrten Kreaturen aufhielten.
    Wie gewöhnlich hörte er auf diesen Teil seines Verstandes, fischte Koppel und Harnisch vom Rücksitz, streifte die Schulterriemen über und ließ den Gürtel zuschnappen, an dem eine Miniwillygun, eine Tasche mit Handgranaten und sein Kampfmesser hingen.
    »Wenn ich mich getäuscht haben sollte, komme ich mir halt wie ein Idiot vor«, murmelte er vor sich hin und schnappte sich die kleine Tagesausrüstung vom Boden des Wagens.
    Misstrauisch um sich blickend, ging er bedächtigen Schritts auf den Waldrand zu.
    Plötzlich stand ein kleiner, O-beiniger, muskulöser Mann vor ihm, der die braungesprenkelte Uniform der Garde sowie eine verwegen in die Stirn geschobene Schirmmütze mit Kinnriemen trug. Die Willygun des Soldaten hing ihm quer über den Rücken.
    In der rechten Hand hielt er im vorschriftsmäßigen Winkel von fünf und vierzig Grad ein knapp vierzig Zentimeter langes Messer, das wie eine Machete aussah, wenn man davon absah, dass sich die Breite der Klinge an der Spitze fast verdoppelte. Die linke Hand des Soldaten hielt beinahe zärtlich den Messerrücken umschlungen, »Lieutenant-Colonel Ian Mahoney. Mercury Corps. Im Dienste seiner Imperialen Majestät«, sagte Mahoney und achtete darauf, dass er keine unbedachte Bewegung machte,

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