Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
Vom Netzwerk:
unseren schlauen Colonel Sten?«
    Der Vorhang teilte sich, und ein kleiner, dünner, dunkelgesichtiger Mann trat dahinter hervor. Er verbeugte sich knapp vor Theodomir und wandte sich sodann mit einem Lächeln an Sten.
    »Aber sicher«, sagte Parral, »ich finde, wir sollten uns ein wenig unterhalten.«
     
    Sie saßen in einer kleinen, staubigen Bibliothek. Die Stühle waren alt und teilweise kaputt, aber sehr bequem, und an den Wänden reihte sich ein Vidbuch an das andere.
    Sten sprang sofort ins Auge, dass auf allen religiösen Texten und Nachschlagewerken dick der Staub lag. Sein Blick fiel auf einige öfter benutzte Bände erotischen Inhalts.
    Mathias schenkte die Weinbecher nach – alle bis auf seinen eigenen. Der Sohn des Propheten trank lieber Wasser.
    »Doch, doch, wir schätzen uns sehr glücklich, einen Mann mit Ihren Qualitäten gefunden zu haben, Colonel Sten«, sagte Parral schmeichelnd. Er nippte an seinem Wein.
    »Ich kann mich jedoch nicht ganz des Eindrucks erwehren, dass wir da ein bisschen zuviel Glück gehabt haben. Ich meine damit, dass Sie für unseren entlegenen Sternhaufen eine Spur überqualifiziert erscheinen. Was verschlägt einen Mann mit Ihren Talenten ausgerechnet in den Lupus-Cluster?«
    »Das ist ganz einfach«, erwiderte Sten, »wie alle militärischen Dinge. Nachdem ich, äh, meinen Abschied von der Garde genommen habe …«
    »Oh, ist nicht Hinauswurf der passendere Ausdruck?«
    »Seien Sie nicht unverschämt, Parral«, fuhr ihn Mathias an.
    »Nach allem, was wir von dem Colonel gehört haben, scheint das Imperium einen Soldaten, der kämpft, um zu gewinnen, nicht sehr hoch einzuschätzen. Die Hintergründe seiner Entlassung aus dem Dienst des Imperiums spielen für uns keine Rolle.«
    »Entschuldigung, Colonel«, sagte Parral. »Fahren Sie bitte fort.«
    »Nicht der Rede wert. Letztendlich sind wir doch beide Geschäftsleute.« Sten hob den Becher und nahm die bestürzten Blicke ringsum wahr. »Sie sind im Handel tätig.
    Mein Geschäft – und ich meine damit wirklich Geschäft – ist der Krieg.«
    »Aber wie steht es mit Loyalitäten? Kämpfen Soldaten denn nicht für eine bestimmte Sache?« wollte Theodomir wissen.
    »Meine Loyalität gehört demjenigen, der mich bezahlt.
    Sobald der Kontrakt besiegelt ist, muss ich mein Wort halten.«
    Er warf Parral einen konspirativen Blick zu, sozusagen von einem Geschäftsmann zum anderen. »Wenn ich das nicht täte – wer würde wohl jemals wieder bei mir kaufen?«
    Parral lachte. Ein kaltes Bellen. Dann lehnte er sich über den Tisch. »Und was genau haben Sie zu verkaufen, Colonel?«
    »Ihnen zum Beispiel ein rasch ausbaufähiges Reich. Das erste Handelsmonopol im Lupus-Cluster.«
    »Und Ihnen«, sagte Sten an Theodomir gewandt, »eine wiedervereinte Kirche.«
    Mit einem Moment der Verzögerung lächelte Theodomir.
    »Das wäre mein allergrößter Wunsch«, sagte er dann träumerisch.
    Parral war jedoch noch nicht ganz überzeugt. »Und wo haben Sie Ihre Armee, Colonel?«
    »In Reichweite.«
    »Wer Ingild stürzen und die Jann vernichten will, braucht eine riesige Streitmacht.«
    »Hier auf Sanctus haben Sie wundervolle Wälder«, entgegnete Sten listig. »Mit sehr hohen Bäumen, könnte ich mir vorstellen. Bäume, die abgestorben sind, aber immer noch dastehen. Wie viel Kraft muss ein Waldarbeiter aufbringen, um einen dieser Bäume zu fällen?
    Ich zeichne mich durch die Fähigkeit aus, schnell herauszufinden, wo und wie ich meine Macht anzusetzen habe.«
    »Ingild vernichten«, flüsterte Theodomir. »Dann würden alle diese Welten wieder mir gehören. Das ist eine ganze Menge.« Er wandte sich an Parral. »Meinst du nicht auch, Parral? Findest du nicht, dass das alles eine ganze Menge ist?«
    Zu Theodomirs Freude nickte Parral zustimmend.
    »Da Sie bereits so, äh, gut vorbereitet hierhergekommen sind«, bemerkte Parral säuerlich, »haben Sie bestimmt eine Aufstellung der anfallenden Kosten für Ihre Operation parat.«
    Sten fischte einen Zettel aus seiner Uniformjacke und reichte sie dem Kaufmann.
    »Vielen Dank, Colonel. Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden. Der Prophet und ich müssen über Ihre Bedingungen beratschlagen.«
    Sten erhob sich.
    »Obwohl«, fügte Parral hastig hinzu, »ich keine Bedenken habe, dass wir uns zur gegenseitigen Zufriedenheit arrangieren werden.«
    »Ich zeige Ihnen Ihre Zimmer«, bot Mathias an. »Ich gehe davon aus, dass Sie lieber hier bei uns im Palast wohnen.«
    Sten lächelte

Weitere Kostenlose Bücher