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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Nachsicht behandeln musste.
    Warten … warten … warten … und dann schlug Alex auf den Auslöser der Sirene. Kaum ertönte das penetrante Geräusch, da eröffneten die eingekreisten Gefährten auch schon das Feuer.
    Mit Übungsmunition.
    Weiter unten gingen einige der Gefährten an der Hügelflanke in Deckung, andere wiederum brachen in lautes Gebrüll aus und griffen sofort an.
    Das Gewehrfeuer nahm an Intensität zu. Alex ließ es sechs Sekunden lang knattern, dann sprang er auf und aus der Deckung heraus. Sein Mikro war angeschaltet.
    »Aufhören mit dem Geballere, ihr blutrünstigen Stinker!
    FEUER EINSTELLEN!«
    Die Knallerei ließ allmählich nach. Die Gefährten am Fuße des Hügels blieben wie verabredet genau dort stehen oder liegen, wo sie gerade waren.
    Alex winkte die anderen fünfzig aus ihren Verstecken heraus und hieß sie auf die Wiese hinaustreten. Sie verließen den Waldrand in Zweier-Zug-Formation. Jeder von ihnen schleppte ein Plastik-Ziel mit sich. Die Überlegung bestand darin, die echten Männer durch diese Attrappen zu ersetzen.
    ›Jetzt fängt der Spaß erst richtig an‹, kicherte Alex in sich hinein.
    Alex ging um die Formation der Angreifer herum. Einer der Gefährten, der vernünftigerweise in Deckung gegangen war, wurde durch einen Papp-Kameraden ersetzt. Wenn die Deckung, die er sich ausgesucht hatte, wirklichem Projektilbeschuß standhalten würde, bestand die Attrappe nur aus der Hälfte eines Kopfes. Wenn er sich andererseits nur hinter einen Busch geduckt hatte (was in den Trainingsfilmen immer hervorragend klappte), wurde er durch einen ganzen Kopf inklusive Schultern ersetzt.
    Anstelle derjenigen, die zu langsam oder zu blöd gewesen waren und sich nach Ertönen der Sirene einfach auf den Boden geworfen hatten – oder noch schlimmer, aufrecht stehen geblieben waren, standen jetzt mannsgroße Silhouetten.
    Diejenigen schließlich, die mit lautem Gebrüll zum Angriff übergegangen waren, wurden durch Plas-Kameraden in anderthalbfacher Lebensgröße ersetzt.
    Inzwischen hatte sich die Kompanie der Gefährten geschlossen am Fuße des Hügels versammelt. Alex schickte sie sogleich wieder in ihre Verteidigungslinie zurück, wo sie erneut Schußposition einnehmen sollten.
    Die Truppenführer wurden angewiesen, scharfe Munition auszugeben.
    »Magazin einsetzen und laden!« brüllte Alex. »Auf mein Kommando … Feuer!«
    Der ganze Hügel hallte vom Gewehrdonner wider.
    Diesmal wartete Alex, bis alle Rekruten ihre Waffen leergeschossen hatten. Die Projektilgewehre, die von den Rekruten und Söldnern benutzt wurden, waren mit Fünfzig-Schuss-Bananenmagazinen ausgerüstet und reichten damit nicht annähernd an die Willyguns der Imperialen Truppen mit ihren 1400 Schuss-AM2-Röhrenmagazin heran.
    Dann ließ er die Gefährten aus den Gräben klettern, kontrollierte, ob auch alle Waffen entladen waren, und marschierte mit ihnen wieder den Hügel hinab. ›Hätte Gott uns nur mit der Gabe gesegnet, uns so zu sehen, wie uns andere sehen‹, zitierte Alex aus seinem überpoetischen Hinterkopf. Er führte die hundert Mann von einer Attrappe zur anderen.
    »Jetzt könnt ihr euch besser vorstellen, was passiert, wenn man nicht rechtzeitig eine geeignete Deckung findet«, erklärte er. »Yama, mein Junge, du hast nichts gefunden, wohinter du dich verstecken konntest. Schau dir genau an, was sie mit dir gemacht hätten!«
    Der Rekrut blickte auf die zerfetzte Silhouette, schluckte schwer und nickte.
    Alex sparte sich die Fanatiker, die sofort angegriffen hatten, bis zum Schluss auf und klopfte dann einem von ihnen auf die durchlöcherte Gestalt.
    »Nix gegen strahlende Helden«, sagte er. »Aber ein Held, der es nicht mal bis zum Feind hin schafft, ist meiner Meinung nach nicht mehr wert als ein Idiot.«
    Die Gefährten, die somit recht anschaulich erfahren hatten, was eine feindliche Einheit mit ihnen anstellen konnte – ja, sie hatten es sich sogar selbst angetan – waren auf dem Rückweg zum Trainingslager recht nachdenklich.
     
    Eine Sprengmine sah im vierzigsten Jahrhundert nicht viel anders aus als ein Meteoritensplitter. Sie trieb ganz harmlos durchs All, bis ein Raumschiff von der richtigen Größe in Reichweite kam. Dann war sie plötzlich alles andere als harmlos.
    Das Problem bei den Minen lag wie immer darin, sich daran zu erinnern, wo man sie platziert hatte, damit man sie wieder einsammeln konnte, sobald der Krieg vorüber war.
    Stens Söldner, die nicht die Absicht hatten, sich

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