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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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effektiv vor. Es sah so aus, als wäre es ihnen hier und da gelungen, die Verteidigungslinie der Eindringlinge zu durchbrechen.
    Nachdem die Bhor-Luftwaffe in respektvoller Entfernung gehalten wurde, stellte sich auf dem Landefeld nicht weit von dem demolierten Frachter bereits die dritten Welle in Angriffsformation auf.
    ›Sehr schön‹, dachte Khorea. ›Jetzt werden die Jann ihren Mut unter Beweis stellen.‹
     
    Sten blickte aufmerksam durch die Zielvorrichtung seines Gewehrs und berührte den Abzug. Achthundert Meter entfernt zuckte ein Jann-Sigfehr zusammen, warf seine Waffe in die Luft und sank zu Boden.
    Sten ließ sich in die Geröllmulde zurückrutschen, die er mit Otho, Kurshayne und Alex besetzt hielt.
    Kurshayne hatte das Raumschiffsmodell, das Sten ihm gegeben hatte, wieder hervorgezogen und betrachtete es mit ungebrochener Faszination. Sten wollte gerade etwas bezüglich Kindern, ihren Spielzeugen und der rechten Zeit sagen, als ihm das kleine blaue Loch direkt über Kurshaynes rechtem Auge auffiel.
    Alex kroch heran. Sie starrten zuerst Kurshaynes Leiche und dann einander an. Wortlos robbten sie wieder zum Rand ihrer Geröllmulde hinauf.
    Im Gegensatz zu den virtuellen Abenteuern starben selbst gute Männer nicht immer in den dramatischsten Augenblicken.
     
    Ein staubiger und arg zerzauster Egan warf einen Blick auf seine Armbanduhr, spähte zum Wrack der Atherston hinüber und beschloss dann, herauszufinden, wie weit er unter den nächstgelegenen Felsbrocken kriechen konnte.
     
    »Männer der Jann!« dröhnte Khoreas Stimme aus der Lautsprecheranlage.
    »Ihr habt den Feind vor euch! Ich muss euch nicht erst sagen, was ihr zu tun habt! Sigfehrs! Übernehmt eure Staffeln und führt sie zum Angriff!«
    Genau in dem Moment, als sich diese dritte Welle der Jann – über dreitausend Elitesoldaten – in Bewegung setzte und im Laufschritt am Wrack der Atherston vorbeitrabte, zerfielen im Zünder die letzten Moleküle.
     
    Zum ersten Mal, seit Sten ihn kannte, war sich Alex nicht ganz sicher, was geschehen würde, wenn die Sprengladungen hochgingen. »Wenn das Tor aufgegangen wäre, hätte es im Innern der Fabrik einen tollen Feuerball gegeben. Aber was jetzt passiert, wenn der Feuerball die Hintertür von dieser Anlage erwischt, das weiß ich nicht, mein Junge. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Was passierte, war ziemlich spektakulär: Wie geplant, explodierten die Sprengladungen der Atherston voll aus dem schnauzenlosen Bug heraus in die Fertigungshalle, wo sie einen recht eindrucksvollen Feuerball hervorriefen – beinahe einen halben Kilometer hoch. Er raste mit etwas mehr als 1000 Kilometern pro Sekunde auf das hintere Tor zu.
    Doch das hintere Tor der Anlage gab entgegen allen Annahmen nicht nach. Statt dessen wurde der Feuerball zurückgeworfen, raste noch einmal durch die Fertigungshalle und wieder zum Haupttor hinaus, über die Atherston hinweg und auf das Landefeld.
    Von oben hätte die Explosion vielleicht an einen horizontalen Atompilz erinnert, dessen Hut sich jetzt ungehindert über die freie Fläche ausdehnte – und direkt auf die angreifenden Jann traf.
    Das Beste, was sich darüber sagen lässt, ist, dass es eine sehr, sehr schnelle Art zu sterben war, zumeist durch die Druckwelle, den Sauerstoffentzug oder für diejenigen, die aus dem vom Sog aus dem Hangar gewehten Schutt erschlagen wurden. Nur die weniger glücklichen Angreifer verwandelten sich in lebende Flammen.
    Jedenfalls hörten in weniger als zwei Sekunden dreitausend Jann zu existieren auf. Ebenso wie die Fertigungshalle. Normalerweise hätte ein so gewaltiges Gebäude nur mittels einer Atombombe von mehreren Kilotonnen zerstört werden können. Doch Stens Sprengladungen hoben es einfach aus den Angeln, warfen es in die Luft und ließen es dann wieder fallen.
    Trotz gegenteiliger Anweisungen befanden sich einige von Stens Leuten zu dicht am Explosionsherd. Sie starben.
    Andere würden ohne besondere chirurgische Eingriffe nie wieder hören können.
    Stens Überfall war mehr als erfolgreich verlaufen.
    Durch einen Nebeneffekt – dessen Auswirkungen schon bald Stens Leben retten würden – war auch das Kommunikationsnetz des Kommandobunkers der Jann unterbrochen und Khorea, zusammen mit den zusammengeschmolzenen Resten des Kommandostabs der Jann, für mindestens drei Tage in seinem Bunker verschüttet.

 
Kapitel 35
     
    Parral beugte sich näher an den Vid-Schirm und beobachtete die Vorgänge auf Urich mit höchstem

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