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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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hiesiger Zeitrechnung, also im nächsten Winter.«
    »Oh.« Hauskyld dachte scharf nach. Obwohl im Gate subjektiv keine Zeit verging, setzte das nicht die Lichtgeschwindigkeitsgrenze außer Kraft. Die Neuankömmlinge hatten den Erzbischofsitz vor 17 Jahren verlassen. Wenn eine Forschungsexpedition in Schwierigkeiten geriet, vergingen im Normalfall Jahre, bis man ihr Hilfe schickte. Um diesem Problem vorzubeugen, schickte der Erzbischof nach Einrichtung des Stützpunktes ein Evakuierungsgate los. Ein Gate, in dem ein zweites Gate für den Rückweg enthalten war – die einzige Chance, den Planeten im Notfall wieder zu verlassen. Verlief das Unternehmen planmäßig, wurde das Gate indes nur zur Versendung von Berichten, Forschungsmaterial und natürlich auch Mitarbeitern verwendet, denen ein Dienstwechsel bevorstand.
    Drohte jedoch Gefahr, dann konnte die gesamte Besatzung durch das Gate entkommen. Und wenn auf den automatischen Funkruf des Gates keine Antwort erfolgte, dann trat es die Heimreise selbsttätig an.
    Trat einer der beiden letztgenannten Fälle ein, bedeutete dies grünes Licht für die Templer, die den jeweiligen Planeten dann ›kultivierten‹. Im Klartext hieß das völlige Ausbeutung der Ressourcen und Völkermord im großen Stil.
    »Soso …«, sagte Hauskyld nur.
    »Ich glaube, ich kann mich darauf verlassen, dass du einen schönen Bericht verfasst, der davon abrät, Randall zu besiedeln«, meinte Pater Sherman schließlich. »Und aus politischen Gründen wird sich auch mein Orden dafür aussprechen. Aber in den nächsten Wochen kann noch einiges geschehen. Und wer weiß schon, welche neuen Erkenntnisse du von deiner … äh … Forschungsexpedition mitbringst? Du könntest auch dabei umkommen, und dann hätten wir keinen kompetenten Xenisten mehr hier, der die Situation analysieren kann. Wer weiß, du findest vielleicht auch etwas sehr Wichtiges heraus! In diesem Fall könnten wir die Baconianer, die Changisten, vielleicht sogar einen der alten Orden wie die Jesuiten dafür gewinnen, uns zu unterstützen? Oh, vielleicht kannst du auch Friedensverhandlungen führen, wie wäre denn das? In diesem Fall … äh … werden die Abgesandten der Templer … äh … kaum daran interessiert sein, sich einzumischen und …«
    »… wir können ihnen sagen, sie sollen sich ins Knie ficken«, beendete Hauskyld den Satz.
    »Ah, ja. So ungefähr. Du hast wirklich ein ausgezeichnetes Feingefühl für die Sprache des einfachen Volkes. Aber … äh … da ist noch eine unbedeutende Kleinigkeit, die wir erst noch klären müssen. Ich glaube nicht, dass mein Orden damit einverstanden wäre, diesen Planeten … äh … diesen Schlächtern zu überlassen! Ich muss also noch ein Ass im Ärmel halten, für den Fall, dass ich auch noch meinen letzten Xenisten verlieren sollte. Du verstehst, in diesem Falle würde ich ganz schön dumm dastehen.«
    Hauskyld kratzte sich am Kopf. »Das hört sich nicht sonderlich gut an. Aber ich habe mich noch nie davor gefürchtet, Risiken einzugehen. Mein Gott, entschuldigen Sie Pater, wissen Sie eigentlich, was das hier bedeutet?« Seine Gedanken überschlugen sich. »Bisher sind uns weniger als hundert verschiedene intelligente Lebensformen bekannt. Und nur drei von ihnen, die Randallaner mitgerechnet, teilen ihren Lebensraum mit einer anderen intelligenten Spezies. Ach so, wo wir gerade beim Thema sind – ich wäre nicht wirklich überrascht, wenn die Schlangen ebenfalls intelligent wären …«
    Pater Sherman nickte. »Das würde dir einen weiteren Pluspunkt in deiner Personalakte bescheren! Die Kirche hat deine beiden anderen Erstkontakte mit Sicherheit nicht vergessen.«
    »Zur Hölle damit, das könnte die größte Entdeckung in der ganzen Geschichte werden, egal wer sie gemacht hat! Und wenn sich die Templer da einmischen …«
    »Ja, ja. Aber wie ich vorhin schon sagte, ich kann es mir auf gar keinen Fall leisten, als der Kommandant in die Geschichte einzugehen, der Hauskyld Gomez verloren hat.«
    »Das ist einzig und allein mein persönliches Risiko, wie immer!«
    Aber der alte Mann war nicht so leicht von seinem Gedankengang abzubringen. »Sicher. Aber wessen Risiko es auch immer ist, ich trage als Kommandant schließlich die … äh … Verantwortung. Und wenn du … äh … freiwillig auf diese Mission gehst, wird man mir daraus keinen Strick drehen können, weißt du?«
    »Wenn das alles ist, kein Problem. Bitte schön.«
    »Da ist noch eine …

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