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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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treten.
    Sie spähte ängstlich nach unten. Da tauchte etwas aus dem Dickicht auf …
    Es war Andys langläufige Pistole. Sie blickte in die Richtung, in die er zielte, hörte ein lautes ›Plopp‹ und nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, dass wieder eines der Flugzeuge abstürzte.
    Clio stieg vom Baum, so schnell sie konnte, und rannte auf die Stelle zu, wo sie den Pistolenlauf gesehen hatte. Sie stieß sich das Schienbein an einem Stein, fiel hin und rappelte sich wieder auf. Äste peitschten ihr ins Gesicht, doch davon merkte sie kaum etwas.
    Andy lehnte an Phregs Seite. Der Lauf seiner Pistole war gen Himmel gerichtet. Irgendwas stimmte nicht an Andys Körperhaltung. Er trug eine seltsame Brille, vermutlich eine Art Fernglas.
    »Andy!«
    »Clio.« Seine Stimme klang merkwürdig. »Die Bastarde sind außerhalb meiner Schussweite. Ich will nicht, dass diese Schweinehunde hier runterkommen, vielleicht fallen sie uns sogar auf den Kopf! Propellerflugzeuge! Da sitzen zwei Randallaner drin und treten in die Pedale, wie bei einem Fahrrad. Ein weiterer sitzt vorne mit einem Gewehr in der Hand. Verdammte Affen … aber ein paar habe ich erwischt!«
    »Warum sitzt du so merkwürdig da?«, brüllte sie aus vollem Hals und erschrak über ihren Tonfall.
    »Bei der Landung haben wir einen Baumwipfel gestreift. Phreg hat sich ein Hinterbein gebrochen, und ich glaube, mich hat es auch ziemlich erwischt«, erklärte Andy. »Von der Hüfte abwärts kann ich mich nicht mehr bewegen. Und jetzt sind die verdammten Rattenficker außer Reichweite!« Unter seiner seltsamen Brille rannen Tränen hervor.
    Clio stand nur still da, ihre Knie zitterten. Sie wollte ihn so gerne umarmen, doch hatte sie Angst, ihn noch mehr zu verletzen. Sie wollte ihm so viel sagen, aber sie brachte kein Wort über die Lippen. Schließlich überwand sie sich und sagte: »Ich glaube, die Xhu'gha haben unten im Tal Giftgas benutzt. Wahrscheinlich haben sie unsere ganze Armee getötet!«
    Sie war sich nicht sicher, ob Andy sie überhaupt verstanden hatte. Er saß nur da, und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Sie hätte ihm so gerne geholfen.
    Dann brach auch sie in Tränen aus und zitterte so sehr, dass sie sich hinsetzen musste. Sie nahm neben dem Greif Platz und konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen.
    Schließlich war sie so erschöpft, dass sie einschlief. Als Hauskyld und eine kleine Gruppe bewaffneter Terraner mit dem Hubschrauber bei ihnen landete, bekam sie das kaum mit und hielt den Anblick zuerst für ein Produkt ihrer überreizten Phantasie.

Kapitel 18
    »Sein Name ist Hregh'dhum«, sagte Hauskyld. »Man könnte ihn als eine Xhu'gha-Mischung aus Hitler und Oppenheimer bezeichnen. Ein wahres Genie, wenn es darum geht, die Massen aufzuhetzen, und obendrein ein hervorragender Waffenentwickler. Unglücklicherweise handelt er weitaus kohärenter als Hitler und hat weniger Skrupel als Oppenheimer. Der Grundstein für diese ganze Geschichte wurde schon vor drei Jahren gelegt – während der ganzen Zeit hat er sich schon in Sankt Thkhri'jah darauf vorbereitet. Ich bin mir sicher, dass Krish'phas letzte Rede Hregh'dhum auf den Gedanken gebracht hat, er könnte als ungetripelter Randallaner Ansprüche auf den Thron geltend machen! Und was beinahe noch wichtiger ist – seine Mod'hrun-Krieger sind davon absolut überzeugt.«
    Andy starrte auf den Boden. »Und du kannst gar nichts tun?«
    »Ich tue was ich kann«, sagte Hauskyld milde. »Wir werden ihn bestimmt nicht dafür selig sprechen. Aber ich brauche meine Autorität gar nicht herauszukehren, denn einige von Hregh'dhums Beratern sind zu der Einsicht gelangt, dass wir noch ein paar Tricks auf Lager haben müssen, von denen sie nichts wissen! Sie denken, wir könnten für sie noch nützlich sein, und wir konnten ihnen außerdem weismachen, dass noch viele, schwer bewaffnete Terraner auf dem Weg hierher sind. In Wahrheit kann ich allenfalls einen Trupp von einhundert Mann auf die Beine stellen.«
    Er seufzte und blickte den Templer an. »Clio, hast du eine Erklärung für sein Verhalten?«
    »Ich weiß auch nicht mehr als du«, sagte sie. »Möchtest du ein wenig in der Sonne sitzen, Andy?«
    »Ja, bitte.«
    Sie drehte den Rollstuhl und schob ihn ein paar Meter weiter, vorbei am Büro des Dekans, bis zu einem sonnigen Plätzchen. Hauskyld folgte ihnen still.
    Dann saßen sie alle zusammen in der Sonne, blinzelten ins Licht und fühlten sich gar nicht wohl. Hauskyld ergriff schließlich das

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