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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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vorausfliegenden Geschwader zu einer Explosion, gefolgt von einer zweiten und einer dritten. Einige Greife stürzten getroffen zu Boden, andere, weil sie beim Ausweichen miteinander kollidierten. Clio blickte nach unten und sah kleine Flammen und Rauchwolken zu ihnen aufsteigen. Mit einem Handsignal machte sie Andy darauf aufmerksam.
    Er signalisierte zurück, dass er verstanden hätte und zeigte auf zwei Staffeln, die bereits einen Gegenangriff flogen. Sie hatten keine andere Wahl, mussten weiter nach Süden ausweichen, wenn sie nicht alle in die Falle gehen wollten, die die Xhu'gha hier für sie aufgebaut hatten. Zumal es gewiss nicht die Einzige war …
    Irgendetwas explodierte über ihnen, es gab einen Knall und ein Rumpeln wie bei einem Gewitter. Clio blickte empor und sah, dass der Himmel voller winziger, heller Lichter war, die schnell auf sie niederstürzten. Gleich danach gab es zwei weitere Explosionen, worauf sich ein Hagelschauer brennender Geschosse über sie ergoss.
    Als eines davon knapp an ihr vorbei fiel, erkannte sie, dass es etwas Schweres sein musste, das mit Lumpen umwickelt war.
    Von rechts hörte sie plötzlich die Schreie eines Greifs. Eines der Geschosse hatte ihn getroffen, und so sehr er sich auch bemühte, es abzuschütteln, es gelang ihm nicht. Als der auf ihm sitzende Randallaner sich umdrehte und versuchte, mit dem Messer nachzuhelfen, geriet der Greif ins Trudeln und wäre beinahe abgestürzt.
    Über ihr erfolgte jetzt eine Explosion nach der anderen, und der Himmel war erfüllt von den heißen, brennenden Geschossen. Clio bemerkte, dass Andy ihr ein Signal gab und sah sich um. Auf halber Höhe des nächsten Berges stieg eine Rauchsäule auf. Als sie genauer hinsah, bemerkte sie, dass von dort Raketen aufstiegen. Kurz vermochte sie die roten Triebwerksflammen zu sehen, dann waren sie verschwunden … Doch sie wusste, dass die Raketen mit Sicherheit zu ihnen unterwegs waren …
    Die Luft war erfüllt von Schreien und Gebrüll, die Heliographen blinkten ununterbrochen. Clio sah in die Richtung, in der eben noch das Kommandogeschwader gewesen war – eben noch, aber jetzt nicht mehr! Der Beschuss vom Boden aus hatte einige getötet oder verletzt, während sich der Rest in alle Richtungen verstreute. So dauerte es eine ganze Weile, bis die Greife wieder eine ordentliche Formation gebildet hatten. Im Moment waren die Kampfverbände jedenfalls ohne Führung.
    Clio konnte beobachten, wie unter ihr zwei Staffeln in das Versteck zwischen den Bäumen eindrangen und die wild um sich ballernden Xhu'gha heraustrieben. Das hatte zwar auf den Ausgang der Schlacht kaum einen Einfluss, trug aber nicht unerheblich zur Stimmung bei.
    Die Luft war mit ätzendem Qualm versetzt, der ihr die Tränen in die Augen trieb. Beinahe verlor sie das Gleichgewicht, als Kuf einer brennenden Lumpenkugel ausweichen musste, die kaum mehr als zwei Meter von seinem rechten Flügel entfernt niederstürzte.
    Sie atmete tief durch und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Alle Geschwader befanden sich in einem hoffnungslosen Chaos, weil sie von niemandem mehr kommandiert wurden und die Signale der Beobachter somit wirkungslos blieben. Dort oben auf den einsamen Berggipfeln wartete bestimmt etwas auf sie, das noch viel schlimmer war als alles, was sie bisher erlebt hatten … Die Schlacht war längst verloren – aber immerhin lebte Clio noch!
    Aufgeregt sendete sie Andy und Phreg Signale. Andy winkte ab und tauschte hektisch Botschaften mit einer in der Nähe fliegenden Staffel aus. Die Greife ignorierten ihn jedoch und setzten die Attacke auf den Berggipfel fort. Sie befanden es noch nicht einmal für nötig, den Empfang seiner Nachricht zu bestätigen.
    Phreg wartete nur einen Moment, dann schwenkte er nach links ab. Andy warf die Arme hoch – der Richtungswechsel war also bestimmt nicht seine Idee gewesen. Kuf folgte ihnen.
    »Kannst du diesen Kurs halten, Kuf?«
    »Ich glaube schon.« Er schlug einige Male kräftig mit den Flügeln, um möglichst rasch aus dem unmittelbaren Kampfgebiet zu entkommen.
    »Das heißt, wenn wir nicht mehr allzu weit fliegen müssen …«
    Sie versuchten, den Gleitflug so lange wie möglich auszudehnen. Phreg war ihnen etwa hundert Meter voraus, flog aber ein ganzes Stück tiefer. Sie schwiegen – was hätten sie auch sagen sollen …
    Zehn Minuten später lag ein steil aufragender Bergkamm vor ihnen. Clio fragte sich besorgt, ob Kuf noch genug Kraft für den

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