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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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Als die Brücke arretiert war, setzte sich der Reitertrupp langsam in Marsch. Die Schwerter, Lanzen und Schusswaffen schimmerten dunkelrot in der untergehenden Sonne. Jedes Mal wenn ein Truppenverband am Ende der Zugbrücke angekommen war, trieben sie ihre Pferde zum Galopp an und rasten auf die weiße Markierung der Abflugschneise zu.
    »Sie kommen!« Gideons Stimme zitterte ein wenig. »Macht euch kampfbereit!«
    Hauskyld starrte auf den Horizont, wo sich winzige Pünktchen formierten wie ein Mückenschwarm. Er drehte sich um und nahm einen Polaronblock vom Stapel. Joshua kauerte maulend und vor Angst schwitzend vor seinen Anzeigen.
    Die Staubwolke verriet, dass die Kavallerie jetzt ein Drittel des Weges zum Landeplatz zurückgelegt hatte. Die näher kommenden Randallaner teilten sich in zwei Staffeln zu je dreißig Greifen auf. Die eine Staffel wandte sich dem Gate zu, die andere raste den Kavalleristen entgegen.
    »So bald werden wir wohl keinen Treffer landen!«, meinte Gideon gepresst. »Wie es aussieht, werden sie außerhalb unserer Reichweite auf die Kavallerie treffen.«
    In diesem Moment wurden die Landetriebwerke und Bremsfallschirme des Gates ausgelöst. Die Greife steuerten nach wie vor darauf zu, eine dunkle Rauchwolke hinter sich herziehend.
    »Sie setzen Fackeln ein«, stellte Hauskyld fest.
    Aus dem Innenhof wurden zwei Luftabwehr-Trägerraketen abgefeuert. Die Temperaturfühler der Geschosse würden aber eher auf die Fackeln reagieren als auf die Körpertemperatur der Greife oder der Randallaner. Ein halbes Dutzend Treffer, höchstens. Einer der Greife wurde zerrissen, ein anderer verlor seinen Reiter, während er zu Boden stürzte.
    »Der Letzte, habt ihr das gesehen? Dem hat es doch glatt den Kopf abgerissen!«, meldete Gideon euphorisch, der die Szenerie durch ein Teleskop beobachtete. »Ihr hättet sehen sollen, wie dieses Viech gezappelt hat, als es abstürzte!«
    Hauskyld stöhnte bei dem Wort ›Viech‹ auf. Aber nach acht Monaten des Krieges, der überdies mit einem fürchterlichen Massaker begonnen hatte, konnte man von den Ordensbrüdern wohl nicht mehr erwarten, dass sie sich als Tierschützer aufspielten. Hinzu kam, dass die Garnison nur aus Menschen bestand, wie es bei Pioniereinheiten meistens der Fall war. Keine Cadger, Freeps oder Monocorni. Und obwohl es durchaus Feindseligkeiten zwischen den verschiedenen Randallaner-Stämmen gab, war es nicht möglich gewesen, auch nur einen von ihnen anzuwerben – alle Randallaner standen auf der gegnerischen Seite …
    Die Randallaner warfen ihre Fackeln ab, um sich der Attacke auf die Bremsfallschirme widmen zu können. Als sich der Hauptfallschirm öffnete, bildeten die Greife eine Formation und flogen das Gate an. Offenbar hatten sie vor, die Leinen der Landefallschirme zu kappen, aber ihre Eisenäxte konnten den Monofasern nichts anhaben.
    Einige der Gegner versuchten, von ihren Tieren auf die Fallschirme zu springen.
    Der Wind indes wehte so heftig, dass sie abdrifteten, bevor sie auch nur den geringsten Schaden anrichten konnten. Die Greife nahmen ihre Reiter in der Luft wieder auf.
    Die Kavallerie hatte den Landeplatz fast erreicht, doch die zweite Staffel der Angreifer war nicht mehr weit von dem gemeinsamen Ziel entfernt. Hauskyld konnte nicht erkennen, was in der Ferne geschah, aber er wusste auch so, dass die Gegner bislang keine nennenswerten Verluste zu beklagen hatten. In der dichten Atmosphäre Randalls hatten die Projektile nur eine geringe Reichweite.
    Die Randallaner versuchten die Kavallerie aufzuhalten. Wenn ihnen das gelang, konnte ihre Nachhut die Reiter einkreisen und sie so von dem Gate fern halten. Mit ihren vielen tausend Kämpfern würden die Randallaner die Festung umzingeln und die Besatzung darin einschließen. Zurzeit jedoch hatte es den Anschein, als ob sie lediglich einige Hundert Krieger mobilisiert hatten.
    Das Gate setzte auf dem Landeplatz auf. Die Kavallerie hatte den Hügel hinter sich gelassen und war jetzt außerhalb der Sichtweite. Von der Festung aus konnte man jetzt nur noch die kreisenden, schnell durch die Luft gleitenden Greife sehen. Die Randallaner saßen auf ihren Rücken und schwenkten Äxte und Pistolen.
    »Da ist noch mehr Ärger im Anmarsch«, verkündete Gideon und deutete auf den Horizont. Dutzende dunkler Punkte waren erschienen, innerhalb weniger Minuten würden Hunderte von ihnen den Landeplatz erreichen.
    Hauskyld drückte auf seine Stoppuhr.
    »Die Reaktion erfolgt volle zwei

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