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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Prinz schaute auf. »Ich muss Euch um Verzeihung bitten. Ich bin unhöflich.«
    Msitazi hob eine Hand. »Euer Gesicht gleicht dem meinen, wenn ich eine Fährte studiere. Beobachte ihn gut, William. Er ist weise und weiß sich zu konzentrieren. Ein Krieger, der schnell zuschlägt, ist wertvoll, doch es ist der Krieger, der weise genug ist, zu wissen, wo er zuschlagen muss, dem der Sieg gehört.«
    Der Prinz lächelte. »Und Ihr, William, habt das große Glück, in Eurem Großvater einen Mann zu kennen, der zugleich schnell und weise ist. Beobachtet ihn gut.«
    Der Knabe strahlte.
    Vladimir stand auf und winkte seinem Wurmwart. »Bäcker, kommt her.«
    Der stämmige Mann kam herübergelaufen, sichtlich besorgt, die Shedashie könnte den Prinzen irgendwie bedrohen. »Ja, Hoheit. «
    Vladimir reichte ihm den Brief an Bethany Frost. »Nehmt mein schnellstes Pferd und überbringt dies den Frosts. Bittet Doktorus Frost, seine Gemahlin, seine Tochter, und seinen Sohn Caleb, mir heute Abend zum Diner Gesellschaft zu leisten. Sie können morgen früh in die Stadt zurückkehren. Lasst Koronel Langford eine Kutsche und eine Eskorte aus seiner Kavalleriekompanie für sie bereitstellen. Er wird Euch entgegnen, Ihr wärt ein Idiot. Ihr werdet darauf antworten, dass ich befohlen habe, er soll die Reiter nicht persönlich anführen. Das wird ihm bestätigen, dass der Befehl von mir kommt. Die Reiter werden morgen etwas von Wert zurückbringen. Ihr Geleitschutzauftrag
ist nur eine Täuschung für mögliche feindliche Spione. Die Gardisten sollen eine kleine Metallkiste mitbringen, zusammen mit allen dazu passenden Schlüsseln.«
    »Jawohl, Hoheit. Soll ich sofort aufbrechen, Hoheit, oder gleich, wenn ich Euren Lindwurm gefüttert habe?«
    »Brecht sofort auf. Ich bin sicher, der Große Häuptling Msitazi und sein Enkel werden mir gerne helfen, den Lindwurm zu füttern. Und gebt unterwegs in der Küche Bescheid, dass wir sieben Personen zum Abendessen sind. Es dürfte eine bemerkenswerte Gelegenheit werden.«
    »Hoheit, es ist schon recht spät …«
    »Sagt Ihnen, wenn ich selbst kochen muss, müssen sie den Lindwurm füttern.«
    »Ich denke, sie werden es verstehen, Hoheit.«
    Während des gesamten Wortwechsels war Msitazis Miene so reglos wie eine Onyxmaske, doch sobald Bäcker sich auf den Weg machte, grinste er. »Es ist nicht die Macht selbst, die einen Mann zu herrschen befähigt, sondern die Weisheit, wie er sie einsetzen sollte und wann.«
    »Man kann nur hoffen, dass die Umstände die Überlegung gestattet, die beides erst möglich macht.« Der Prinz deutete mit einer Handbewegung hinüber zum Wurmstand. »Ihr werdet selbstverständlich heute Abend als meine Gäste mit uns speisen. Doch wollen wir uns zuerst um Magwamps Bedürfnisse kümmern? «
     
    Der Knabe hatte sichtlich Freude daran, den Lindwurm zu füttern, zumindest nachdem er seine anfängliche Furcht überwunden hatte. Magwamp schien seine Anwesenheit noch mehr zu genießen. Er stieß ihn vorsichtig an und brachte den Schwanz herum, um ihn einzufangen. Der Junge kreischte begeistert und
plapperte auf seinen Großvater ein. Ohne Zweifel würde Sankt Fortunas nach ihrer Rückkehr ein paar großartige Geschichten hören.
    Der Prinz überließ die beiden sich selbst und zog sich in sein Labor zurück, um das Journal und den Ring zu studieren. Das einzig Seltsame, was er bei näherer Untersuchung an dem Ring feststellte, waren eine Gravierung und die Tatsache, dass jemand einen dünnen Messingspan aus dem Metall geschnitten hatte. Es war denkbar, aber unwahrscheinlich, dass Letzteres zufällig geschehen war. Die Gravierung im Innern des Rings bestand teilweise aus Symbolen von arkaner Bedeutung. Verglichen mit dem Wappen auf der Vorderseite waren die Gravierung und der Schnitt im Metall jüngeren Datums. Prinz Vladimir ging davon aus, dass beide absichtlich angebracht worden waren und dementsprechend eine Bedeutung besaßen.
    Das Buch enthielt zugleich faszinierende und frustrierende Hinweise. Im Innern des hinteren Buchdeckels fand er die Symbole des Rings wieder. Das bestätigte ihre Verwendung als eine Art Indexsystem. Jeder Buchhalter oder Quartiermeister wäre allerdings mit einfachen Zahlen völlig zufrieden gewesen. Die Symbole selbst hatten magische Wurzeln, und Radbands Vermutung in seinem Brief, dass eine magische Verbindung zu dem Ring bestand, deutete auf etwas durchaus Unschönes hin.
    Die Einträge im Innern des Journals wirkten anfänglich völlig normal

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