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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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sie zu sich nehmen, umzusetzen. Es verbraucht den überwiegenden Teil ihrer Energie, die Muskeln warm genug zu halten, um funktionstüchtig zu sein. Dadurch sind sie nicht mehr in der Lage, Abnutzungsschäden zu heilen. Dementsprechend bewegen sie sich zunehmend langsamer, verfügen über immer weniger Energie und brechen schließlich zusammen.«
    »Verstehe.«
    »Wirklich? Was versteht Ihr, Kapteyn Radband?« Der Laureat lächelte. »Macht das diesen Ort zu einem weniger gefährlichen Ziel für einen Angriff? Kaum. Und nur um zu verhindern, dass Ihr einen furchtbaren Fehler begeht, denkt daran, dass meine Pasmortes, wie der kaum betrauerte Sieur Ilsavont, in der Lage sind, Musketen und Kanonen zu bedienen. Würde Norisle mit einem Heer aufmarschieren, ich könnte es selbst jetzt vernichten. Und im kommenden Frühling, wenn ich Verstärkung durch konventionellere Einheiten erhalte, werden Eure Leute diese Festung nicht mehr einnehmen können.«
    Er musterte Owen eine Weile. »Ihr glaubt mir nicht.«
    »Ich glaube Euch, dass dies eine bemerkenswerte Festung ist.« Owen zuckte zusammen, als er sich gerade aufrichtete. »Aber keine Festung ist uneinnehmbar. Davon bin ich überzeugt.«
    »Glaubt Ihr, Euer Gott wird diese Festung zerschmettern?
Oder wird ER nur einen Eurer Generäle als sein Werkzeug für diesen Zweck einsetzen?« Der Tharynge lachte. »Ah, der süße Anblick des Entsetzens auf Euren Zügen. Gäbe es Euren Gott, würde er mich nicht für meine Frechheit niederstrecken?«
    »Die Wege des Herrn sind unergründlich.«
    »Ja, das ist die gängige Ausrede, sobald er Euch enttäuscht.« Du Malphias verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Das ist es, was mich an Euch Norilliern so erstaunt. Ihr klammert Euch an einen Aberglauben, wenn er offenkundig keinen Nutzen mehr erfüllt. Sagt mir, Kapteyn, hat Euch im Krieg die Angst vor der Verdammnis zu besonderen Leistungen angespornt?«
    »Nein.«
    »Unsere Soldaten auch nicht. Abgesehen von hoffnungsvollen Bittgebeten vor dem Angriff und dem Flehen der tödlich Verletzten spielt Gott auf dem Schlachtfeld keine wirkliche Rolle. Für jeden Mann, der behauptet, durch ein Wunder überlebt zu haben, kann ich Euch Hunderte zeigen, für die ein Wunder ausblieb. Kugeln und Granaten sind erstaunlich willkürlich, wenn es darum geht, wen sie umbringen.«
    »Vielleicht verfolgt Gott ein größeres Ziel, das wir nicht erfassen können.«
    »Noch eine Ausrede. Ich hätte mehr von Euch erwartet, Kapteyn. Ihr plappert Worthülsen nach, von denen ich mir sicher bin, dass Ihr sie selbst nicht glaubt.« Du Malphias schmunzelte grausam. »Also schlage ich Euch vor, IHN auf die Probe zu stellen.«
    Owen bekam eine Gänsehaut. »Ich bin kein Theologe.«
    »Ich ebenfalls nicht. Wir sind also ebenbürtig. Seht Ihr den Pfosten dort?«
    Vierzig Schritt hangaufwärts war ein Pfosten in den Boden gerammt. »Ich sehe ihn.«

    »Lauft hinüber. Falls Euer Gott Euch die Geschwindigkeit verleiht, ihn zu erreichen, bevor zwei meiner Pasmortes Euch einholen, seid Ihr frei. Das schwöre ich bei Eurem Gott.« Der Tharynge zuckte die Schultern. »Falls nicht, ist das das Ende Eurer lächerlichen Gottgläubigkeit.«
    Du Malphias wirkt beinahe gelangweilt. »Das ist nicht Euer Ernst.«
    »Es ist sehr wohl mein Ernst.« Du Malphias hielt sich den Handrücken vor den Mund, als er gähnen musste. Dann deutete er mit einer Kopfbewegung auf zwei Pasmortes, die einen Stein schleppten. »Du und du, tötet ihn.«
    Die beiden Pasmortes ließen das Seil fallen und schlurften auf Owen zu. Einer der beiden ließ sich auf alle viere fallen und rannte. Die Mäuler der beiden klafften auf und schnappten mit lautem Knall zu.
    Angst durchzuckte Owen. Er drehte sich um und rannte los. Schmerzen schlugen durch seine Waden. Er schrie auf, stolperte, fiel auf ein Knie. Er kämpfte sich wieder hoch. Erneut durchzuckte ihn der Schmerz.
    Du Malphias lachte.
    Diese Genugtuung gebe ich ihm nicht! Owen stemmte sich hoch und krallte sich in den Boden. Ich darf nicht aufgeben. Ich darf nicht verlieren!
    Die Pasmorte kamen näher und näher. Während sie an dem Seil gezerrt hatten, hatten sie einen ausgesprochen schwerfälligen Eindruck gemacht, aber nun wurden sie immer schneller. Einem der beiden hing ein Auge am Nervenstrang aus der Höhle und schlug gegen eine kaum noch von Haut bedeckte Wange. Im Mund des anderen wackelten die Überreste einer Zunge.
    Owen drehte sich, um sie im Auge zu behalten. Er schob sich seitwärts den

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